Sorry, you need to enable JavaScript to visit this website.
Zunderschwamm verwenden
Zunderschwamm verwenden

Zunderschwamm verwenden

Ein Beitrag von Christian Fostel:

 

Der Zunderschwamm 'Fomes fomentarius' ist ein Baumschwamm, der vor allem auf Buchen und Birken wächst.

Wie der Name schon sagt wurde der Pilz häufig als Zunder verwendet, da er einen Funken relativ leicht annimmt und ihn zu einer Glut entwickelt. Gibt man dann noch faserreiches Pflanzenmaterial dazu, entsteht bei genügender Belüftung sehr schnell eine Flamme. Diese funkenfreundliche Eigenschaft kann noch durch Behandlung mit Urin oder Salpeterlösung gesteigert werden. Ebenso wird ein Schwamm, der schon mal geglüht hat und wieder abgelöscht wurde, den Funken leichter aufnehmen.

Aber Vorsicht: Es ist extrem schwierig einen bereits glühenden Schwamm nochmals zu löschen!

Ich rate davon ab Schwämme, die sich noch an Bäumen befinden zu pflücken, das gilt auch für bereits umgestürzte Stämme. Der Fruchtkörper wächst nämlich, solange er am Substrat hängt, weiter. Da der Schwamm, der Schwerkraft folgend, nach unten wächst, kann er bei am Boden liegenden Stämmen wunderschöne Formen annehmen.

Meist liegen aber bei umgestürzten Stämmen einige Schwämme herum, die heruntergebrochen sind. Diese wachsen nicht mehr weiter und verrotten in der Regel am Boden, sind also zum Sammeln gut geeignet.

 

Bei den folgenden Experimenten ging es mir darum, wie lange der Zunderschwamm eine Glut halten kann.

Beide Schwämme wurden an einer Stelle zum Glühen gebracht und dann in einem feuerfesten Gefäß in der Asche vergraben. Die Asche verhindert, dass die Glut zu viel Luft bekommt und der Schwamm schnell abbrennt, ist aber luftdurchlässig genug, damit die Glut nicht erstickt!

  • Der erste, kleinere Pilz hat nach zwei Nächten genügend Glut gehabt, ein Feuer zu entfachen.
  • Beim zweiten , größeren Schwamm habe ich nach 7 Nächten ein Feuer mit der Glut gemacht, ihn wieder eingegraben und nach 3 weiteren Nächten (also nach 10) wieder ein Feuer mit der Glut gemacht. Nach der 11.Nacht habe ich mit der Hand in die Asche gebohrt und es war noch glühend heiß. Leider habe ich den Schwamm nicht ausgegraben, um die Glut zu überprüfen. Etwa 14 Stunden später war die Asche dann kalt, ich habe nur noch ein paar verkohlte Schwammstücke ausgegraben. Es wäre natürlich interessant, wie lange der Schwamm geglüht hätte, wenn er dazwischen nicht wiederholt ausgegraben worden wäre.

Fazit: Der kleinere Schwamm hat 2 Nächte, der größere Schwamm mindestens 10, wenn nicht sogar 11 Nächte durchgeglüht. Es ist mir bisher noch nicht mit anderen Naturmaterialien gelungen, eine Glut so lange zu erhalten (natürlich ohne etwas nachzulegen).