Sorry, you need to enable JavaScript to visit this website.
Mutterkraut | Tanacetum parthenium

Mutterkraut

Botanischer Name: 
Tanacetum parthenium
andere Namen: 
Jungfernkraut
andere Namen: 
Fieberkraut
andere Namen: 
Falsche Kamille
andere Namen: 
Zierkamille
andere Namen: 
Hemdknöpferl
andere Namen: 
Chrysanthemum parthenium
andere Namen: 
Parthenion
Kann kontaktallergen wirken!

Durch Berühren, aber auch durch in der Luft schwebende Substanzen.

Ordnung: /
Gattung: /
Art: Tanacetum parthenium / Mutterkraut
Kommt in Mitteleuropa wild bzw. ausgewildert vor: JA!
1
2
3

Gefüllte Kulturform von Mutterkraut, Tanacetum parthenium.

4
Bild 3: Gefüllte Kulturform von Mutterkraut, Tanacetum parthenium.

MUTTERKRAUT IM GARTEN 

Das ausdauernde Mutterkraut, ursprünglich im östlichen Mittelmeergebiet beheimatet, wird auch in Mitteleuropa schon lange als eine Heil- und Zierpflanze kultiviert und ist auch im Capitulare de villis des Karls d.Großen (812 n. Chr.) für einen weiteren Anbau empfohlen. Seitdem findet man es in Kräutergärten und traditionellen Bauerngärten angepflanzt, wo es gebietsweise auch auswildert und sich auf Schuttplätzen und an Mauern ansiedelt.

Am besten gedeiht es in sonniger Lage auf lehmigem, nährstoffreichem Boden. Unter ihm zusagenden Bedingungen sät es sich auch selbst aus.

Warnhinweis: Mutterkraut, vor allem die neuen, oft gefüllten Sorten, kann relativ häufig Kontaktallergien, auch aerogene Kontaktdermatits, auslösen: In der Luft schwebende Substanzen des Mutterkrautes können Haut- und Schleimhäute im Gesichtsbereich reizen.

 

MUTTERKRAUT IN DER KÜCHE 

Wegen des bitter-aromatischen Geschmacks werden die Blätter gerne mit auf Brot gelegt.

 

HEILKUNDLICHE VERWENDUNG

  1. Die Artnamen dieses kräuterig-aromatisch duftenden, buschig wachsenden Korbblütlers mit den dem Gänseblümchen ähnlichen Blüten - „Mutterkraut“, „parthenium“, „Parthenion“ - weisen auf ihre jahrtausendlange Verwendung als auf die Gebärmutter (Uterus, kurz auch "Mutter") wirkendes Heilkraut hin.
    Es regt die Gebärmutter an, löst die Menstruation aus und fördert die Ablösung der Plazenta. Verwendet wurde es aus diesem Grund als Frauenkraut in der Geburtshilfe bzw. missbräuchlich als Abortivum („Jungfernkraut“).

    Bereits Dioskurides nannte diese Pflanze „Parthenion“, und zwar zu Ehren der in ihrem ältesten Kult als jungfräuliche Frauen- und Heilgöttin verehrten Artemis Eileithyia. Das griechische Wort parthénos steht für Jungfrau. (Quelle: Genaust)

    •  Dioskurides beschrieb in seiner "Materia Medica" auch das Aussehen dieser Pflanze und weitere Anwendungsgebiete genau: "Mutterkraut Das Parthenion - Einige nennen es Amarakon, Andere auch dieses Leukanthemon - [Anthemis, Chamaimelon, Chrysokalis, Melabathron, Feldblume, die Römer Solis oculum, auch Millefolium, die Tuskier Kautan, die Afrikaner Tha- makth] hat dem Koriander ähnliche, zarte Blätter. Die Randblumen sind weiss, die in der Mitte gelb, sie haben einen unangenehmen Geruch und bitterlichen Geschmack. Es hat, trocken mit Sauerhonig oder mit Salz getrunken, die Kraft, wie die Flachsheide Schleim und schwarze Galle nach unten abzufahren, sowie den Asthmatikern und Melancholikern Hilfe zu leisten. Das Kraut ohne Blüthe wird mit Erfolg bei Steinleiden und Asthma getrunken. Die Abkochung desselben dient zum Sitzbade bei verhärteter und entzündeter Gebärmutter. Mit den Blüthen wird es als Umschlag bei roseartigen Entzündungen und Geschwülsten angewandt." (Quelle)
       
  2. Bereits Im Mittelalter wurde das Mutterkraut auch gegen Kopfschmerzen eingesetzt - und gegen Fieber. Sein noch gebräuchlicher englische Name „Feverfew“ weist darauf hin!

     

  3. Zusätzliche volksmedizinische Verwendung
    • Mittel gegen Parasiten
      • Ein starker Blätterabsud wird als Mittel gegen Darmparasiten verwendet.
         
      • Gegen Parasiten auf und in der Haut (Flöhe, Milben) wusch und wäscht man sich dem Blätterabsud.
         
      • Die knapp vor dem Aufblühen gepflückten und anschließend getrockneten Blütenköpfe ergeben zerrieben ein wirkungsvolles Insektenpulver, wie sowohl Marcell („Illustriertes Kräuterbuch“ als auch Hager („Handb.d. pharm. Praxis, Bd.II, S.531) erwähnen. Zu diesem Zweck werden auch
        • getrocknete Zweige gemeinsam mit Beifuß und Rainfarn in die Kästen gelegt. 
        • Duftsäckchen, die Motten abhalten sollen, werden mit Lavendelblüten, Mutterkraut, Rainfarn, Beifuß, Nelke, und Farn gefüllt.
           
    • Tee aus den zur Blütezeit gesammelten oberirdische, getrockneten Pflanzenteilen wird bei Bronchialasthma, rheumatischen Erkrankungen und Zwölffingerdarmgeschwür kurmäßig getrunken.

  4. Heutige schulmedizinische Anwendung
    • Aufgrund seiner Inhaltsstoffe (Pschyrembel Naturheilkunde: Flavonide, Campher, trans-Chrysanthenylacetat, Sesquiterpenlactone, davon mindestens das speziell wirksame 0,2% Parthenolid) wird Mutterkraut in standardisierten Präparaten in der Migräneprophylaxe eingesetzt: Die Häufigkeit und Schwere von wiederkehrendem Kopfschmerz werden reduziert. Die Einnahmedauer sollte 2 Monate nicht übersteigen!
Essbare Pflanzenteile:
alle oberirdischen Teile
Essbare Pflanzenteile:
Blätter
Geschmack:
bitter aromatisch
Sättigungswert:
Gering
Aussehen

Blütenfarbe

  • weiß
    weiß

Blütenstand

  • Körbchen

Wuchshöhe

  • bis 0,8 m
VERWECHSUNGSMÖGLICHKEIT MIT GIFTIGER PFLANZE
VERWECHSUNGSMÖGLICHKEIT MIT ESSBARER PFLANZE
Kultivierung
Vermehrung
  • Samen
  • Selbstaussaat bei zusagenden Bedingungen
Lichtanspruch
  • Sonnig
Wasserbedarf
  • Kommt mit Durststrecken gut zurecht.
Bevorzugte Erde
  • lehmig
  • nährstoffreich
  • kommt auch mit ungünstigeren Bedingungen zurecht
Winterhärte
  • -18°C
Zehrer
  • Mittelzehrer
Lebenszyklus
  • ausdauernd
Kultivierungseigenschaft
  • schneckenresistent
  • unkompliziert
Pflegeanforderungen
  • einfache Pflege
Gesundheit
Wirkung

laut Volksheilkunde:

, Alle oberirdischen Teile
, Alle oberirdischen Teile
, Alle oberirdischen Teile
, Blüten
, Alle oberirdischen Teile
Anwendungsgebiete
Wann Mutterkraut pflanzen oder säen?
Hier finden Sie einen praktischen Pflanzkalender mit den richtigen Terminen und Pflegeanweisungen.

Vorfrühling / Ende Februar bis Ende März

Aussaat unter Glas

Vollfrühling / Mai

Jungpflanzen pflanzen
Hochsommer
Juli
  • alle oberirdischen Teile
Spätsommer
August
  • alle oberirdischen Teile
Frühherbst
September
  • alle oberirdischen Teile