Wassersparende Bewässerungsalternative für den heimischen Garten
Vor allem in der aktuellen Dürreperiode – etwas, von dem wir gehofft haben, dass es in unseren Breitengraden niemals passiert – ist das Überdenken der Bewässerung unseres Gartens umso wichtiger. Trinkwasser ist wertvoller denn je und vor allem das aggressive Gießen mit Gießkanne oder Schlauch ist am Ende nicht nur Wasserverschwendung, sondern mindert die das Wachstum und Potenzial unserer Pflanzen.
Was wir beim Bewässern des Gartens anstreben sollten ist eine möglichst dichte Annäherung an die Feldkapazität des Bodens, auf dem unsere Beete liegen. Die Feldkapazität beschreibt hierbei den Wassergehalt, die der Boden aufnehmen kann, ohne übersättigt zu sein – ein optimales Verhältnis zwischen dem Sauerstoffgehalt und Wasser. Das zu sehen ist nicht gerade einfach, aber als Faustregel kann „feucht, nicht nass!“ zumindest beim Einordnen als Richtlinie dienen.
Eine ideale Alternative zum klassischen Gießen und eine perfekte Methodik, um sich genau diese Feldkapazität anzunähern, ist die sogenannte Tröpfchenbewässerung. Bei der Tröpfchenbewässerung werden Schläuche durch das Beet angelegt, die an regelmäßigen Abständen entweder Löcher oder, besser, bestimmte Vorrichtungen aufweisen und so eine langsame, geringe Wassermenge in den Boden abgeben können. Das sorgt für eine exakte und verminderte Wasserzufuhr, die direkt von der Erde aufgesogen und von den Wurzeln der umliegenden Pflanzen aufgenommen werden kann. Weitere Vorteile? Durch das Regelmäßige Bewässern und Vermeiden von Wasserengpässen wie wir sie beim klassischen Gießen finden, bieten wir unseren Pflanzen die konstante Möglichkeit, produktiver und widerstandsfähiger heranzuwachsen: Wer dauerhaft mit Wasser versorgt ist und nicht konstant fasten muss, kann sich besser seinem Wachstum widmen und mit weniger Ressourcen mehr Ertrag produzieren. Die Oberfläche des Bodens bleibt trocken und hemmt so den Ausbruch von Krankheiten und Pilzbefall, die ansonsten den zu nassen und überwässerten Grund als Nahrungsgrundlage nehmen würden.
Das funktioniert nicht nur hervorragend für Beete, sondern auch für vertikalen Wachstum. So können Kletterpflanzen oder auch ganze vertikale Wandgärten mit der exakten Feuchtigkeit versorgt werden, die sie brauchen, ohne überzulaufen. Wer das System hier selbst installieren möchte, kann beispielsweise auf die Hilfe von Kabelregalen oder -gestellen zurückgreifen und diese als Basis nutzen. Aber informiert euch darüber, welchen Pflanzen dies mehr gefallen würde als anderen! Viele Pflanzen würden sehr gerne vermeiden, direkt mit Wasser in Kontakt zu kommen. Besonders bei direktem Sonnenschein können übrig gebliebene Tropfen auf Blättern als Lupen fungieren und so für direkte Verbrennungen sorgen. Falls sie nicht in der Lage sind, die Feuchtigkeit selbst aufzusaugen, werden außerdem Flecken für Schimmelbefall kreiert. Die Bewässerung sollte fast immer so nah wie möglich an den Wurzeln erfolgen, vor allem bei beispielsweise Tomate und Kohlrabi.
Ein weiterer Vorteil: die Bewässerung funktioniert unabhängig vom Druck der Rohrleitung, kann also ganz einfach auch an die Regentonne angeschlossen werden, um noch trinkwassersparender zu agieren. Die heimische Flora und Fauna leidet am meisten unter den immer schlimmer werdenden Konsequenzen der Klimakatastrophe – helfen wir ihnen, so gut wir können.