Zu finden ist der purpur, bläulich oder weiß blühende "Bittere Fransenenzian" sporadisch in ganz Europa in der Mittelgebirgs- und Gebirgsstufe. Er wird leicht mit dem "Deutschen Fransenenzian" oder mit dem "Feldenzian" verwechselt, unterscheidet sich aber von diesem durch eine etwas zartere Erscheinung, längere (1,2 – 2,5 mal so lang wie die Kelchröhre), nicht ganz so stark umgerollte Kelchzipfel, die meist durch mehr oder weniger abgerundete (U-förmige) Kelchbuchten verbunden sind. (Quelle)
Der Bittere Fransenenzian wächst auf unbelasteten, traditionell bearbeiteten, wechselfeuchten Wiesen und Weiden und Flachmooren, vor allem an deren Wegrändern. Auch in Nordtirol ;)
Da er aber weder mineralischen Dünger noch sogenannte Pflanzenschutzmittel und Schädlingsbekämpfungsmittel verträgt und auch äußerst empfindlich auf Luftverschmutzung reagiert, droht er auszusterben und wurde zum Glück in vielen europäischen Ländern unter besonderen Schutz gestellt.
Zur Zeit von Dr. Edward Bach war diese zarte Enzianart noch häufig zu finden und wurde von Dr. Bach als „Gentian“ in die Blütengruppe seiner Blütentherapie aufgenommen. Seiner Meinung nach unterstütze das Wesen des Bitteren Fransenenzians das Bemühen des Menschen um eine positive Lebenseinstellung: Leben in Gemeinschaft (jeder Stängel des Bitteren Enzians, wie er auch genannt wird, trägt mehrere Blüten in unterschiedlichen Entwicklungsstadien), Leben in einer ökologisch gesunden Umwelt. -
Einige Jahrzehnte später jedoch ist der Bittere Fransenenzian ein Opfer der Umweltverschmutzung, der coole Egoismus – abgewechselt von Depressionen - boomt.
Wir haben noch viel zu lernen und zu tun. Die zarte Pflanze möge uns eine augenscheinliche Mahnung sein, nicht müde zu werden im tätigen Bemühen um eine gesunde Umwelt und im liebevollen Interesse am anderen.