Die 20 bis 60 cm hohe FLEISCHFARBENE FINGERWURZ zählt zu den mitteleuropäischen Wildorchideen, die vom Aussterben betroffen und deshalb durch das Washingtoner Artenschutzabkommen besonders geschützt sind.
Den botanischen und deutschen Gattungsnamen – Dactylorhiza bzw. Fingerwurz – erhielt diese Orchidee nach dem Aussehen ihrer knolligen Wurzeln in Form von Fingern. Wobei jede Pflanze 2 gefingerte Knollen besitzt: eine alte dunklere mit langen „Fingern“ und eine junge mit kurzen.
Lebensraum und Aussehen:
Wer dieses Kleinod bewundern möchte, muss im Mittelgebirge und im Gebirge bis 1500 m in Feucht-, Nass- und Sumpfwiesen, in Flachmooren sowie in nassen Waldlichtungen danach suchen. Da kann man es alleinstehend oder in kleinen Gruppen wachsend entdecken. Von Mai bis Juli zieht es durch seinen kräftigen, fleischfarben, gelegentlich auch hellrosa bis weißlichen Blütenstand das Auge auf sich.
Charakteristisch für die Fleischfarbene Fingerwurz ist
- ihr ebenfalls kräftiger, im oberen Teil kantiger Stängel mit seinen ungefleckten, hellgrünen, steil aufrecht gerichteten, relativ langen, schmal-lanzettlichen Blättern,
- ihr kegelförmiger Sporn, der ungefähr gleich lang wie ihre Blütenblätter ist,
- das Vorhandensein eines Schleifenmusters oder eines Punktmusters auf der Lippe ihrer Orchideenblüte.
Bei Veränderungen ihres Biotops verschwindet die Fleischfarbene Fingerwurz schneller als z.B. die Breitblättrige Fingerwurz, mit der sie sich, ebenso wie mit weiteren Fingerwurzen, hybridisiert.
Bemerkung in eigener Sache: