Die Stängellose Schlüsselblume als Wildpflanze
Die bis zu 10 cm hohe stängellose Schlüsselblume, auch als Erdprimel bezeichnet, kommt in europäischen Ländern mit kurzen Wintern wild vor, zählt aber zu den geschützten Arten und steht auf der roten Liste. Wo sie einen kalkarmen, humosen, mit Steinen durchsetzten Lehmboden vorfindet, breitet sie sich durch Selbstaussaat etwas aus, z.B. rund um Graz, Österr., und stickt mit zartem Gelb ihre Frühlingsblüten in das Grün von Wiesen und Rainen.
Ihre Blütezeit dauert von März bis Mai. Der Blütenstandsschaft ist extrem kurz, daher entspringen auf 5 bis 10 cm langen Blütenstielen bis zu 25 Blüten grundständig in der Mitte der Blattrosette. Jungpflanzen blühen das erste Mal im Alter von 20 Monaten. Die Pflanzen ein Alter zwischen 10 und 30 Jahren!
Die Stängellose Schlüsselblume als Kulturpflanze
An Standorten, an denen die Stängellose Schlüsselblume mit mehrere anderen Primelarten vorkam, entstanden bereits auf natürliche Weise Hybriden („Kreuzungen“). So entwickelte sich die Stängellose Schlüsselblume zu einer wichtigen Kulturpflanze und zur wichtigsten Kulturprimel des Pflanzenhandels!
Durch die natürliche Kreuzung, aber auch durch langjährige und aktuelle gärtnerische Zucht, existieren von ihr zahlreiche Hybriden, bekannt als „Gartenprimeln“. Es gibt sie in allen möglichen Farbenspielarten, wie weiß, gelb, rot in allen Abstufungen, rosarot, lila, purpurn, schwarzbraun, dunkelblau… Der Schlund ist dabei in der Regel gelb gefärbt.
„Hybriden der Stängellosen Schlüsselblume haben in Deutschland einen Marktanteil von 6 % der verkauften Beetpflanzen, was einem Marktvolumen von 120 Millionen Euro (2008) entspricht.“ (Quelle)
Die Stängellose Schlüsselblume im Garten
Da sie sich durch Selbstaussaat verbreitet, ist sie zum Verwildern gut geeignet. Wohl fühlt sie sich vor Sträuchern und Hecken, auf Böschungen und auch im Rasen – im Halbschatten und sogar in der Sonne, wenn ihr der Boden zusagt. Zeitweise Sommertrockenheit schadet ihr nicht.