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Medea, eine Tochter der Hekate
Medea, eine Tochter der Hekate

Medea werkelt... und das Zauberkesselchen ist mit dabei...

Medea, eine Tochter der Hekate

 

Medea, eine Tochter Hekates
Wird Hekate noch als „Pflegerin aller Geschöpfe“ bezeichnet, ist das bei ihren Töchtern Medea  und Kirke bereits anders.

 

Medea wird zaubernd und mordend gezeigt, um ihr „rasendes“, dunkles Ego zum Ausdruck zu bringen. Sie wird geschildert, wie sie nächtens auf ihrer Fahrt mit dem Wagen der Flügelschlangen Kräuter, vor allem hochgiftige, und andere Zauberzutaten sammelt, schwarze Opfer-Hündchen damit füllt, brennende Kleidung fabriziert und giftige, narkotische, tötende oder verjüngende Brühen, mit einem verdorrten Olivenstock umrührend, im Kessel (Parallele zur nordgermanischen Wanengöttin Freya!) kocht. Die giftige Brühe war positiv anwendbar, sobald sich der Rührstab plötzlich in vollem Grün und mit Früchten zeigte, und die aus dem schäumenden Kessel spritzenden Tropfen Blumen aus dem Boden hervorzauberten:
Als sie ihren bereits narkotisierten Schwiegervater Aison durch einen gekonnten Kehlschnitt ausbluten ließ und als Ersatz die Zauberbrühe in seine Adern füllte, war er, auf seinen eigenen risikoreichen Wunsch hin, verjüngt lebendig gemacht (Ovid, Metamorphosen VII, Vers 250 - 290). Er, der bereits im Herbst seines Lebens stand, war die alte Zeit los, und – der Fama entsprechend - erwuchs dem Boden, an diese Tat erinnernd, dem frühlingshaften, zarten Krokus ähnlich, die hochgiftige  Herbst-zeit-lose: Wer auch nur wenig ihrer Teile isst, ist seine Zeit los, allerdings seine ganze Lebenszeit!!

 

Neben der Herbstzeitlose handierte Medea noch mit Zedern-Wacholder (Juniperus Oxycedrus), Faulbaum (Rhamnus frangula ) und Pappeln (Populus) für ein Rauchopfer-Feuer und besorgte essbare Pflanzen Ochsenzunge (Anchusa officinalis), Kronenwucherblume (Chrysanthemum coronarium) und Flohsamen-Wegerich (Plantago psyllium  - Flohsam   ) als Füllung der schwarzen Opferhündchen. Hekate und Artemis gefiel`s und sie ließen die Argonauten passieren, bis sie vor dem letzten Hindernis, dem schnaubenden Ungeheuer, Halt machen mussten. Mit einem Schlaftrunk aus leider ungenannten Kräutern gelang es Medea zusammen mit Lautenmusik und dem Gesang des Orpheus den grauenvollen Drachen einzuschläfern. Ihrem Geliebten, dem Argonauten Jason, war es nun ein Leichtes, das Goldene Vlies, den größten Schatz ihres Vaters Aietes, an sich zu nehmen. Dessen weitere „Schätze“, nämlich seine leidenschaftlich verliebte Tochter Medea und deren ahnungsloser Bruder Absyrtos, den sie später, um die Verfolger aufzuhalten, auf der Flucht zerstückelt ins Meer warf, gingen freiwillig mit.

 

In Jasons Heimat Iolkos angekommen, erfüllte sie den eingangs geschilderten Verjüngungswunsch ihres Schwiegervaters mit der Kräuterbrühe. – Aber bereits im Mythos konnten die Kräuter heilen oder töten: Den Töchtern des Königs Pelias, der seinen Thron nicht wie versprochen an Jason abgeben wollte, verriet Medea die Verjüngungsprozedur, allerdings nicht die vollständige Rezeptur der im Kessel kochenden Kräuterbrühe, und Pelias war seine gesamte Lebenszeit los!

  • Jason wartet gespannt auf den Schlummertrunk für den Drachen.

  • Wie mit Blut bespritzt: "Großblättrige Zeitlose", die dem dürren griechischen Boden im Herbst entsprießt. Sie ist wie die mitteleuropäische Herbstzeitlose hochgiftig...  Ein grün beblätterter Rührstock liegt daneben ;)

  • Medeas Rührstab war aus Olivenholz, das die Kraft zur Selbstverjüngung besitzt, geschnitzt.

  • Die Schwarzpappel zählt zu Hekates Lieblingsbäumen . Aus ihren Knospen wurde und wird die entzündungshemmende und schmerzstillende Pappelsalbe gekocht.

  • Wacholder ist u. a. eine uralte, spirituelle Räucherpflanze.

  • Den Faulbaum charakterisieren ein fauliger Rindengeruch und schwarze, bedingt essbare Früchte. 

  • Ochsenzunge wurde / wird trotz der in ihr enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide ausgiebig kulinarisch und heilend verwendet.

  • Auch die Kronenwucherblume ist essbar.