Clematis

Clematis, auch als „Waldrebe“ bekannt, ist eine Pflanzengattung mit etwa 300 Arten aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Sie kommt überwiegend in den gemäßigten Klimazonen Ostasiens und Europas vor.

Durch Züchtungen entstanden zahlreiche Clematis-Hybriden.

Es wurden besonders die Blüten sowohl in ihrer Größe und Farbe als auch in der Anzahl ihrer Blütenblätter bearbeitet. Aus den Blüten mit ursprünglich vier Blütenhüllblättern entstanden Blüten mit der doppelten und mehrfachen Anzahl, sogar gefüllte Formen.

Aus der Kreuzung der Wolligen Waldrebe (Clematis lanuginosa), die wild in Ostchina, in Gebüschen und an Flussufern in Höhenlagen zwischen 100 und 400 Metern gedeiht, mit der Italienischen Waldrebe (Clematis viticella) entstand 1860 die erste Clematis-Hybride: 'Jackmanii'. Mit ihren leuchtend dunkelvioletten, bis 12 cm großen Blüten und ihrer sehr guten Winterhärte zählt sie seitdem Clematis-Standardsortiment.

Inzwischen gibt es ein beinah unüberschaubare Anzahl an unterschiedlichen Clematis-Hybriden. Sie klettern an Haus- oder Garagenwänden, in Bäume und Sträucher, bedecken Pergolas und klettern gemeinsam mit Kletterrosen, wobei man besonders beachten muss, ob sie einen Schnitt benötigen. Wenn ja, möchten sie sortentypisch geschnitten werden! WILDFIND hat die sortentypischen Schnittanleitung bei den angegebenen Sorten vermerkt!

Bei der Pflanzung gilt zu beachten, dass der Wurzelbereich der Clematis immer beschattet ist. Starke Bodenerwärmung fördert die Clematiswelke, von der besonders großblumige Sorten betroffen sind. 

Für einen pflegeleichten, schönen Garten besonders empfehlenswert sind Hybriden aus der Viticella-Gruppe. Ihre Einzelblüten sind kleiner, was jedoch durch ihre Blütenfülle und Winterhärte wettgemacht wird. Auch kommt die gefürchtete Clematiswelke an diesen Sorten selten vor.

SCHNITT DER CLEMATIS

Wie soll ich meine Clematis schneiden? - Nach Wuchs und Blütezeit teilt man die Clematissorten in drei Schnittgruppen ein:

SCHNITTGRUPPE 1: 
Waldreben (Clematis), die im Mai, Juni ihre Hauptblüte und im Herbst eine Nachblüte haben, werden weitgehend ungeschnitten gelassen. Man beschränkt sich auf notwendiges Auslichten bzw. Zurückschneiden gleich nach der Blüte.
Dazu gehören u.a. ’Bergwaldrebe ’ (Clematis montana), ’Alpenwaldrebe’ (Clematis alpina) sowie jeweils ihre Sorten.

SCHNITTGRUPPE 2:

Bei großblumigen Waldreben (Clematis), die vom Mai weg durchgehend über den Sommer bis in den Herbst hinein blühen, die sogenannten „frühblühenden Clematissorten“, schneidet man im März vor dem Austrieb die Haupttriebe 10 -20 cm auf eine kräftige Blattachselknospe zurück und lichtet Störendes aus. Nach etwa 5 Jahren Standzeit kann im März vor dem Austrieb ein starker Verjüngungsschnitt erfolgen.
Dazu gehören u.a.'Crystal Fountain', 'Ekstra',’Elsa Späth’, ’Lasurstern’, 'Multi Blue',’Nelly Moser’, ’Niobe’,  'Piilu', 'Rebecca', ’The President’, 'Valge Daam - Weiße Dame'

SCHNITTGRUPPE 3:
Waldreben (Clematis), die ausschließlich an „diesjährigen“ Trieben blühen, die sie vom Frühling weg bilden und die dann im Sommer ihre Blütezeit beginnen, die bis in den Herbst hinein anhält, die sogenannten „spätblühenden Clematissorten“, werden im März, bevor sie auszutreiben beginnen, auf 30 – 50 cm zurückgeschnitten.
Obwohl die Gattung Clematis als weitgehend schneckenresistent gilt, muss man den Jungaustrieb der im Frühjahr zurückgeschnittenen Pflanzen vor den Schnecken schützen.
Zur Schnittgruppe 3 gehören u.a. ’Italienische Waldrebe’ (Clematis viticella), ’Goldwaldrebe’ (Clematis tangutica), 'Delightful Scent', ’Ernest Markham’, 'Étoile Violette', ’Gipsy-Queen’, ’Jackmanii’, 'Marmori', ‚Prince Charles’, 'Purpurea Plena Elegans', 'Rubra', ’Ville de Lyon’.

TIPP:

• Clematissorten der Schnittgruppen 1 und 2 können mit entsprechend starkwüchsigen Kletterrosen (Rambler) vergesellschaftet werden, denn sie werden gleich bzw. nicht geschnitten.