Rote Johannisbeeren werden in Österreich oft als Rote Ribisel bezeichnet.
Ein Tipp für die Jahreszeit: Vorfrühling, Erstfrühling, Hochsommer
Beerensträucher werden schnell zu dicht und ihre Beeren bleiben klein, sofern sie nicht jährlich sortentypisch geschnitten werden!
Beim Schnitt der Johannisbeersträucher sollte beachtet werden:
- Johannisbeeren und Stachelbeeren - sie gehören der gleichen Familie an - verjüngen sich im Laufe der Jahre durch neue Bodentriebe.
- Das Alter aller Triebe / Zweige kann man sehr gut an ihrer Rindenfarbe erkennen: einjährige haben eine helle Rinde, je älter, desto dunkler!
- Was bedeutet „einjähriger Trieb“? Als einjährig werden alle Triebe bezeichnet, die noch kein volles Lebensjahr erreicht haben.
- Das Alter aller Triebe / Zweige kann man sehr gut an ihrer Rindenfarbe erkennen: einjährige haben eine helle Rinde, je älter, desto dunkler!
- Schwarze Johannisbeeren fruchten besonders gut an einjährigen Trieben und gut an zweijährigen, an älteren nicht mehr. Rote und Weiße Johannisbeeren und Stachelbeeren tragen hingegen auch noch an älteren Trieben / Zweigen gut.
- Daraus folgt, dass Rote und Weiße Johannisbeeren und Stachelbeeren gleich geschnitten werden können, Schwarze Johannisbeeren aber auf eine andere Art.
Wann ist die richtige SCHNITTZEIT ?
Geschnitten wird bei nicht frostiger, trockener Witterung
- entweder im zeitigen Frühjahr knapp vor dem Austrieb des Strauches
- oder gleich nach der Ernte. (Alte Seitentriebe /-zweige sogar während der Erntezeit zum Abernten abgeschnitten werden.)
- Beide Schnittzeiten ermöglichen eine gute Wundheilung der Schnittstellen, in die sonst Sporen holzzerstörender Pilze eindringen könnten.
SO WERDEN STRÄUCHER DER ROTEN UND WEISSEN JOHANNISBEEREN UND DER STACHELBEEREN GESCHNITTEN:
Nachdem der Strauch gepflanzt und angegossen worden ist,
- sucht man sich 3 – 5 der kräftigsten Triebe als Haupttriebe (= Hauptäste, Leitäste, Leittriebe) aus, alle anderen werden bodeneben entfernt.
- Die verbliebenen Haupttriebe werden um etwa die Hälfte eingekürzt: Man schneidet knapp oberhalb einer außenstehenden Knospe (= Auge). Aus den verbliebenen Knospen entwickeln sich im Laufe der nächsten vier Jahre fruchtende Seitentriebe.
In den folgenden Jahren achtet man darauf, dass der Strauch, der jährlich auch etliche Bodentriebe treibt, einen lockeren, durchlichteten Aufbau und die angestrebte Anzahl an Haupttrieben (9 - 12) erhält.
- Dazu lässt man jährlich, bis die angestrebte Anzahl an Haupttrieben (= Hauptästen) erreicht ist, jeweils drei kräftige junge, gut verteile Bodentriebe als neue Haupttriebe hinzukommen.
- Die restlichen jungen Bodentriebe, vornehmlich die im Strauchinneren, werden ausgerissen oder bodeneben entfernt.
- Durch Fruchtbehang abgesenkte Triebe werden auf ein Auge zurückgeschnitten oder ganz entfernt.
Ab dem 4. - 5. Standjahr werden jedes Jahr
- drei der ältesten Haupttriebe, es sind dies die mit der dunkelsten Rinde, bodennah auf eine außenstehende Knospe (Auge) bzw. auf einen daraus gewachsenen kräftigen senkrechten Neutrieb zurückgeschnitten - oder ganz entfernt.
- An den verbliebenen Haupttrieben schneiden Sie die untersten Seitentriebe bis etwa 30 cm vom Boden entfernt ganz weg.
-
Ältere Seitentriebe schneidet man auf 2 – 4 Knospen bzw. Blattachseln zurück. Die jungen Seitentriebe, die man an ihrem hellen Holz erkennt, bleiben ungeschnitten. Sie bringen die meisten Früchte!
TIPP: