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Johannisbeeren | Ribes

Johannisbeeren

Botanischer Name: 
Ribes
andere Namen: 
Ribisel
andere Namen: 
Trübeli
andere Namen: 
Träubli
andere Namen: 
Gichtbeere
andere Namen: 
Ahlbeere
Gattung: /
Untergattung:
Art: Ribes / Johannisbeeren
Kommt in Mitteleuropa wild bzw. ausgewildert vor: JA!
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Schwarze Johannisbeeren (Ribes nigrum) sind besonders gesund.

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Blütenstand der Roten Garten-Johannisbeere

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Die 5 bis 10 mm großen, drüsig punktierten, kugeligen Beeren sind aufgrund ihres hohen Gehalts ihrer Schale an antioxidativ wirkendem Anthocyan schwarz- violett gefärbt.

Bild 1: Rote Garten-Johannisbeere (Ribes rubrum var. domesticum Wallr., Sektion Ribes)
Bild 2: Schwarze Johannisbeeren (Ribes nigrum) sind besonders gesund.
Bild 3: Blütenstand der Roten Garten-Johannisbeere
Bild 4: Die 5 bis 10 mm großen, drüsig punktierten, kugeligen Beeren sind aufgrund ihres hohen Gehalts ihrer Schale an antioxidativ wirkendem Anthocyan schwarz- violett gefärbt.
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Bild 5: Johannisbeeren werden durch die Vögel versamt. Hier ein Sämling zwischen Stufenplatten
Bild 6: Rote Johannisbeere als Spalier gezogen, was sich bei der Ernte als sehr praktisch erweist.
Bild 7: Rote Johannisbeere, Sämling am Rand eines Totholzhaufens nordostseitig am Maschendrahtzaun emporwachsend.
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    Es gibt bei den Roten Ribiseln ('Johannisbeeren') früh- und spätreifende Sorten.

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    Sowohl Rote Johannisbeeren als auch Schwarze und Weiße kann man als malerische (und praktische) Bäumchen pflanzen. Sie bringen allerdings weniger Ertrag und haben eine kürzere Lebenszeit als Sträucher.

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    Weiße Johannisbeeren sind am frühesten reif und schmecken süß. Ideal für den Frischverzehr!- Sie sind, was Standortansprüche betrifft, weitgehend anspruchslos, 

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    Eine rieselfeste weiße Johannisbeersorte. 

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    Eine rieselfreudige weiße Johannisbeersorte

Johannisbeere“ wird dieser hochwertige Beerenstrauch genannt, weil die ersten Beeren in günstigen Klimata um den Johannistag, den 24. Juni, reif sind. Die Österreicher nennen die Johannisbeeren gerne „Ribisel“. Dieser Name leitet sich von Linnés Gattungsnamen für diese Art ab: Ribes.

Sowohl die Schwarze als auch die Rote Johannisbeere kommen in Europa wild vor. Seit dem 16. Jahrhundert, als eine regelrechte Pflanzensucht die Menschen erfasste, werden sie als beliebtes und unkompliziertes Beerenobst in Kulturformen in kleinen und großen Gärten angepflanzt, von wo sie unter Mithilfe von Vögeln auch gelegentlich auswildern.

Die zarteste unter ihnen, die Weiße Johannisbeere (Ribes sativum), ist übrigens nur eine Farbvariation der Roten Johannisbeere (Ribes rubrum). Den kräftigsten Höhenwuchs zeigt die Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum).

 

WUCHSBEDINGUNGEN:

 

Geeigneter Standort:

sonnig bis halbschattig

genügend Bodenfeuchtigkeit

neutraler Gartenboden - von schwach kalkig (basisch) bis schwach sauer 

windgeschützt

keine Spätfröste in der Blütezeit

 

Jährlicher, sortentypischer Schnitt

Beerensträucher werden schnell zu dicht und ihre Beeren bleiben klein, sofern sie nicht jährlich sortentypisch geschnitten werden! 

  • Geschnitten wird

    • entweder im Sommer gleich nach der Ernte 

    • oder im zeitiogen Frühjahr vor dem Austrieb des Strauches.

In beiden genannten Schnittzeiten haben die Schnittstellen die Chance, gut zu verheilen, was beim Winterschnitt durch Frosteinwirkung nicht der Fall ist.

 

Blattgesunde, robuste und rieselfeste Sorten pflanzen!

Unter "Verrieseln" versteht man das Abfallen einzelner Blüten und unreifer Beeren der Fruchttraube. Es wird durch eine Befruchtungsstörung hervorgerufen, die durch unterschiedliche Ursachen ausgelöst werden kann:

Frost oder kalt-feuchte Witterung zur Zeit der Blüte

Ein aktuelles Thema: unzureichende Bestäubung durch Insekten (Honigbienen, Wilde Bienen, Hummeln...)

Bodentrockenheit zur Zeit der Fruchtentwicklung

Ungünstiger Standort: Dauernass, zu trocken, zu schattig, windig, zu sauer, zu kalkreich, zu mager.

Fehlender Schnitt - (Schnittanleitungen untenstehend!)

Anfällige Sorte – (Rieselfeste Sorten sind untenstehend vermerkt!)

Johannisbeeren gelten als selbstfruchtbar, bringen aber mehr Erträge, wenn auch andere Sorten in ihrer Nähe stehen.

Empfehlenswerte Sorten, unter denen sich auch rieselfeste befinden, sind am Ende der Seite vermerkt!

 

Richtige Düngung

Der Ertrag der Johannisbeer- und Stachelbeersträucher und auch ihre Lebensdauer, die in der Regel auf 15 Jahre begrenzt ist, werden gesteigert, wenn man

  1. sie nach ihrem Schnitt im zeitigen Frühjahr mit organischem Dünger versorgt.

    • Dazu werden beispielsweise pro m² 4 Liter garteneigener Kompost unter den Sträuchern verteilt und oberflächlich eingearbeitet.

    • Man kann selbstverständlich auch andere organische Dünger verwenden. Falls mineralischer Dünger verwendet wird: Johannisbeeren sind chloridempfindlich, was bei Verwendung von Mineraldüngern beachtet werden muss.

  2. In der blattlosen Zeit den Boden der Johannisbeersträucher gelegentlich mit Kali versorgen: Dazu streut man Holzasche von unbehandeltem Holz oder Patentkali dünn wie Staubzucker auf die Erde.

  3. Während des Sommers gelegentlich mit Pflanzenjauche gießen.

  4. Bis zum Spätherbst mulchen
    Johannisbeeren / Stachelbeeren und auch Jostabeeren entwickeln ein flaches Wurzelwerk und sollten deshalb nicht gehackt werden. Ihnen tut eine ca.5 cm hohe Mulchdecke besonders gut!

    • Sie verringert die Wasserverdunstung der Erde, unterdrückt das Unkraut, hält die Erde krümelig und versorgt sie mit frischem Humus.

    • Sie senkt leicht den pH-Wert des Bodens, was bei sehr kalkigen (=alkalischen, basischen) Böden von Vorteil ist, denn diese Beerenobststräucher lieben einen neutralen Boden um den pH-Wert 7. 

    • Auf Standorten mit niedrigerem ph-Wert empfiehlt es sich, das Mulchmaterial mit Algenkalk oder etwas Perl-Kalkstickstoff zu vermischen.  Zusätzliche Infos finden Sie hier! 

 

VOM VERSPEISEN VON JOHANNISBEEREN

Wer Johannisbeeren verspeist, nimmt viel Gesundes in unterschiedlichsten, immer schmackhaften Formen zu sich! 

 

Johannisbeeren werden von Alt und Jung nicht nur weiterverarbeitet in Form von Frischsaft, Wein, Saft, Bonbons, Marmelade, Gelee, Konfitüre, Chutney, Rote Grütze, süßen und pikanten Bäckereien genossen (Siehe untenstehende Rezepte!), sondern auch gerne roh verzehrt, wobei sich die Vorlieben aufteilen: Rote Johannisbeeren (Ribes rubrum) schmecken süßsauer, Weiße Johannisbeeren (Ribes sativum) sind die süßesten, die Schwarzen Johannisbeeren (Ribes nigrum) die aromatischsten mit einem Optimum an gesundheitlichem Nährwert.

Dazu einige Küchentipps:

  • Ribisel / Johannisbeeren werden mit ihren Stängeln gepflückt und werden auch so zum Kauf angeboten. Sie sind trotzdem nicht lange lagerfähig. Selbst im Kühlschrank gelagert beginnen sie zu safteln und bald darauf zu schimmeln: Also möglichst rasch nach der Ernte verarbeiten!
  • Johannisbeeren werden als Träubchen mitsamt ihren Stielen gewaschen, damit kein Saftverlust eintritt.
  • Erst kurz vor ihrer Verwendung werden die Beeren mit den Fingern von den Stielen gezupft oder mit einer Küchengabel abgestriffen, "abgeriebelt".
  • Johannisbeeren können ganz einfach eingefroren und auch gefroren verwendet werden. Wer beim Einfrieren ein Verklumpen verhindern möchte, friert sie in flachen Lagen auf einem Tablett etc. vor und füllt sie dann in Gefrierbehälter oder -säcke.
  • Selbstverständlich lassen sich die saftigen Beeren auch trocknen.

Alle Johannisbeeren sind reich an

Ballaststoffen (Schalen, Cellulose, Pektin, Kerne, deren OPC-haltiges Öl in der Kosmetik sehr geschätzt wird und sicher auch unserem Inneren guttut ;) 

Mineralstoffen (viel Kalium, dann Calcium und Magnesium, Eisen)

Organischen Säuren (Zitronensäure, Apfelsäure, Salicylsäure, Oxalsäure)

Vitaminen (A, B1, B2, B3, B6, C, E)

Flavonoiden (Polyphenole, Anthocyane, OPC, Resveratrol, Catechin, Rutin (in den Blättern)

Ätherische Ölen

Von den genannten Inhaltsstoffen – bis auf Salicylsäure - besitzen Schwarze Johannisbeeren den höchsten Anteil! Salicylsäure steckt allerdings in den Roten Johannisbeeren am meisten.  Zusammen mit ihrem Kaliumgehalt sind sie deshalb eine besonders gesunde Leckerei für Menschen mit rheumatischen Beschwerden, auch bei Gicht, wie ihr volkstümlicher Name "Gichtbeere" andeutet!

 

Schwarze Johannisbeeren werden vielfach genutzt:

  1. Verwendung der Beeren: 
      Die Beeren  mild schmeckender Sorten werden gerne roh genascht, alle werden vor allem weiterverarbeitet zu Saft, Gelee, Konfitüre, Süßigkeiten und Likören (Cassis, Weiberleutschnapserl).
     
  2. Verwendung der Blätter und Knospen: 
    Man erntet von der Schwarzen Johannisbeere (Schwarzen Ribisel) allerdings nicht nur die Früchte, wie bei der Weißen und der Roten Johannisbeere, sondern auch ihre Blätter und Knospen. Sie sind reich an Flavonoiden (Rutin!), Gerbstoffen, Phenolsäuren sowie an ätherischen Ölen. - Jedoch pro Strauch immer nur so viele Blätter ernten, dass er weitergedeihen kann! Die Blätter sind seine "Küche", er betreibt mit ihnen seine lebenserhaltende Photosynthese! 

    Verwendung der ​Blätter:

  • Von April bis Mai eignen sich die frischen, jungen Blätter als Würze für Salate, Kräuter- und Gemüsesuppen.

  •  Zum Trocknen für Tee erntet man die etwas älteren Blätter von Juni bis Juli.
    Schwarze Johannisbeerblätter sind sogar als traditionelles pflanzliches Arzneimittel eingestuft. Sie werden als Tee unterstützend bei rheumatischen Erkrankungen getrunken.

    • Teezubereitung:
      2 Teelöffel getrocknete (oder frische), geschnittene Blätter der Schwarzen Johannisbeere mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen. Alternative Zubereitung, die weniger entzündungshemmende Gerbstoffe enthält und dadurch besser schmeckt: einige Stunden zugedeckt kalt ansetzen (mazerieren), anschließend kurz aufkochen.
      Anwendung: 3 Tassen täglich trinken.

    • Der volkstümliche Name "Soachbeere" weist auf ihre Wirkung hin: Erhöhung der Harnmenge. Deshalb auch geeignet zur Durchspülung bei leichten Harnwegsbeschwerden! Bei Harnwegsbeschwerden ist eine Kombination mit Birkenblättern, Brennnesselblättern, Katzenbart ( Orthosiphonblätter), Hauhechelwurzel und Goldrutenkraut sinnvoll. 

  • Weitere Verwendungsmöglichkeiten:

    • Frische, angequetschte Blätter der Schwarzen Johannisbeere, die man zur Sauerkrautherstellung dem geschnittenen Weißkraut untermischt, fördern die Milchsäuregärung.

    • Blätter der Schwarzen Johannisbeere zählen zu den Ingredienzien des frz. Beerenlikörs "Crème de Cassis".

    • Man kann auch eine Weißwein-Bowle damit ansetzen und als Aperitif kredenzen - oder einen "Heilschnaps" ansetzen: 33 frische Blätter anquetschen und in einem verschlossenem Glas zusammen mit 0,7 l Wodka oder Korn 6 Wochen dunkel bei Zimmerwärme reifen lassen.

Verwendung der Knospen:
Sie werden sowohl in der Küche als Würze verwendet als auch alternativ-medizinisch in der Gemmotherapie.

  • Würze: Einige würzende Knospen der Schwarzen Johannisbeere kann man übrigens beinahe das ganze Jahr über ernten, z.B. für den Weihnachtssalat.

  • Knospen der Schwarzen Johannisbeere in der Gemmotherapie:
    Die Knospen werden in Glycerin oder Alkohol mazeriert („kalt ausgezogen“) und als entzündungshemmendes, abschwellendes Mittel, das manchmal als „pflanzliches Cortison“ bezeichnet wird, vor allem bei Allergien eingenommen; auch vorbeugend.

 

 

PFLANZUNG DER JOHANNISBEERE UND IHRER VERWANDTEN, DER STACHELBEERE

 

Sowohl wurzelnackte Sträucher als auch Containerpflanzen werden am besten im Oktober oder im Frühjahr vor dem Austrieb gepflanzt. Schwarze Johannisbeeren pflanzt man 10 cm tiefer als sie vorher standen, bei den roten und weißen und bei den Stachelbeeren genügen 5 cm. 

Johannisbeeren können als Strauch gepflanzt werden, was am öftesten praktiziert wird, aber auch als hübsche, allerdings nicht sehr langlebige Hochstämme (Ribiselbäumchen) oder als praktische Spalierhecke und Spindelbäumchen mit schönen Früchten.

 

Strauchpflanzung
Die Abstände der Sträucher richten sich nach ihrer Wuchskraft. 

  • Der Abstand in der Reihe ("Pflanzabstand") beträgt bei Schwarzen Johannisbeeren 1,8 m, bei roten Sorten 1,5 m, bei den weißen Sorten 1,2 m. 
  • Der Abstand von Reihe zu Reihe ("Reihenabstand") sollte 2 m betragen. 

Pflanzung als Spalierhecke, Spindeln 

Diese Anbaumethode stammt aus dem Erwerbsgartenbau und bringt eine Erleichterung sämtlicher Pflegearbeiten sowie eine hohe Fruchtqualität mit sich. Sie eignet sich für die Rote und Weiße Johannisbeere und auch für die Stachelbeere sehr gut.

Die Spalierheckenerziehung ist darauf ausgerichtet, ausreichend viele Seitentriebe mit Fruchtholz an den im Laufe von Jahren hochwachsenden Haupttrieben zu erzielen. (Haupttriebe werden aus Basistrieben, das sind die Triebe, die aus dem Boden wachsen, herangezogen.)
Schwarze Johannisbeeren sind für den Aufbau einer Spalierhecke und für eine Spindelerziehung nicht so geeignet, weil sie stets einen neuen Basistrieb als Haupttrieb brauchen, um gute Früchte zu tragen.

  • Für eine Spalierhecke aus dreitriebigen Johannisbeeren bzw. Stachelbeeren wird ein 150 cm - 170 cm hohes Drahtgerüst mit 3 - 4 Querdrähten (jeweils in einer Höhe von 50, 100, 140/150, 170 cm) errichtet.
  • Wenn man eintriebige Beerenspindeln bevorzugt, genügt es, wenn jede Beerenspindel einen ca. 170 cm hohen Stützpfahl (Bambusstock!) erhält. Beerenspindeln eignen sich übrigens bestens als Raumteiler im Garten, auch entlang der Grundstücksgrenze, oder als Sichtschutz neben der Terrasse!

Die Pflanzabstände richten sich danach, ob die Beerensträucher dreitriebig oder eintriebig gezogen werden: 

  • Wenn man drei Haupttriebe belässt, 135 cm Pflanzabstand.  
  • Wenn man nur einen Haupttrieb ("Spindel") belässt, genügen 50 cm.

 

SCHNITT AN JOHANNISBEERSTRÄUCHERN

 

Beim Schnitt der Johannisbeersträucher sollte beachtet werden: 

  • Johannisbeeren, Stachelbeeren und Jostabeeren - sie alle gehören der gleichen Familie an - verjüngen sich im Laufe der Jahre durch neue Bodentriebe.
    • Das Alter aller Triebe / Zweige kann man sehr gut an ihrer Rindenfarbe erkennen: einjährige haben eine helle Rinde, je älter, desto dunkler!
      • Was bedeutet „einjähriger Trieb“? Als einjährig werden alle Triebe bezeichnet, die noch kein volles Lebensjahr erreicht haben. 
  • Schwarze Johannisbeeren fruchten besonders gut an einjährigen Trieben und gut an zweijährigen, an älteren nicht mehr. Rote und Weiße Johannisbeeren, Stachelbeeren und Jostabeeren tragen hingegen auch noch an älteren Trieben / Zweigen gut. 
    Daraus folgt,
    • dass sich die Schwarze Johannisbeere für eine Erziehung als Spalierhecke oder als Spindelbäumchen nicht gut eignet. 
    • dass beim Schnitt an der Schwarzen Johannisbeere - im Unterschied zu den übrigen genannten Beerensträuchern -
      • die Seitentriebe ungeschnitten bleiben,
      • früher damit begonnen wird, die ältesten Haupttriebe (= Hauptäste) zu entfernen.
  • Mit einem pflanzentypischen jährlichen Schnitt werden Gesundheit, Ertrag und Fruchtqualität gefördert.

 

Wann ist die richtige SCHNITTZEIT ? 
Geschnitten wird bei  nicht  frostiger, trockener Witterung

  • entweder im zeitigen Frühjahr knapp vor dem Austrieb des Strauches (bevor die Knospen aufbrechen)
  • oder im Sommer gleich nach der Ernte. (Alte Seitentriebe /-zweige der Roten und Weißen Johannisbeere und der Stachelbeere können sogar während der Erntezeit zum Abernten abgeschnitten werden.) 
  • Beide Schnittzeiten ermöglichen eine gute Wundheilung der Schnittstellen, in die sonst Sporen holzzerstörender Pilze eindringen könnten. 
     

 

SCHNITT an der SCHWARZEN JOHANNISBEERE von der Pflanzung bis ins Alter 

Nachdem der Strauch gepflanzt und angegossen worden ist,

  1. sucht man sich 3 – 5 der kräftigsten Triebe als Haupttriebe (= Hauptäste, Leitäste, Leittriebe) aus, alle anderen werden bodeneben entfernt. 
  2. Die verbliebenen Haupttriebe werden eingekürzt: sie werden knapp oberhalb einer außenstehenden Knospe (= Auge) abgeschnitten. Und zwar sollte das, vom Boden aus gezählt, knapp oberhalb der 2. Knospe geschehen. Im Anschluss daran entwickeln sich in den kommenden Monaten aus den verbliebenen Knospen Triebe, die heuer und nächstes Jahr viele Früchte tragen werden. - Zusätzlich wird der Strauch in dieser Zeit einige Triebe direkt aus der Erde (= Basistriebe, Bodentriebe) wachsen lassen.
    • Bei Pflanzen, die beim Kauf bereits einen mindestens 5 l großen Erdballen besitzen, können die ausgesuchten Haupttriebe ungeschnitten bleiben, die überzähligen werden jedoch bodeneben entfernt.    

Im Jahr darauf, dem 2. Standjahr, kann man bei einem gut gepflegten Strauch seine Idealzahl an Haupttrieben (= Hauptästen, Leittrieben), nämlich 6 – 9 herausarbeiten: Man lässt die vom Vorjahr stehen und ergänzt mit den kräftigsten neuen Basistrieben. Diese auserwählten bleiben ungeschnitten stehen, die überzähligen Bodentriebe entfernt man bodeneben.

 

Bereits im 3. Standjahr - und in jedem darauffolgenden Jahr  –

  1. Drei der ältesten Hauptäste (= Haupttriebe) bodennah entfernen, denn sie würden ab diesem Zeitpunkt ihre Kraft nicht mehr in das Bilden von Früchten, sondern in das von Holz stecken. 
  2. Die drei entfernten Hauptäste werden durch drei junge, kräftige Basistriebe (Bodentriebe), die ungeschnitten bleiben, ersetzt.
  3. Die überzähligen Bodentriebe werden bodeneben entfernt oder ausgerissen. 

 

 

SCHNITT an ROTEN und WEISSEN JOHANNISBEEREN, ebenfalls an STACHELBEEREN von der Pflanzung bis ins Alter

Schnitt bei Verwendung als STRAUCH 

 

Nachdem der Strauch gepflanzt und angegossen worden ist,

  1. sucht man sich 3 – 5 der kräftigsten Triebe als Haupttriebe (= Hauptäste, Leitäste, Leittriebe) aus, alle anderen werden bodeneben entfernt.
  2. Die verbliebenen Haupttriebe werden um etwa die Hälfte eingekürzt: Man schneidet knapp oberhalb einer außenstehenden Knospe (= Auge). Aus den verbliebenen Knospen entwickeln sich im Laufe der nächsten vier Jahre fruchtende Seitentriebe. 

In den folgenden Jahren achtet man darauf, dass der Strauch, der jährlich auch etliche Bodentriebe treibt, einen lockeren, durchlichteten Aufbau und die angestrebte Anzahl an Haupttrieben (9 - 12) erhält.

  1. Dazu lässt man jährlich, bis die angestrebte Anzahl an Haupttrieben (= Hauptästen) erreicht ist, jeweils drei kräftige junge, gut verteile Bodentriebe als neue Haupttriebe hinzukommen.
  2. Die restlichen jungen Bodentriebe, vornehmlich die im Strauchinneren, werden ausgerissen oder bodeneben entfernt.
  3. Durch Fruchtbehang abgesenkte Triebe werden auf ein Auge zurückgeschnitten oder ganz entfernt.  

Ab dem 4. - 5. Standjahr werden jedes Jahr

  1. drei der ältesten Haupttriebe, es sind dies die mit der dunkelsten Rinde, bodennah auf eine außenstehende Knospe (Auge) bzw. auf einen daraus gewachsenen kräftigen senkrechten Neutrieb zurückgeschnitten - oder ganz entfernt. 
  2. An den verbliebenen Haupttrieben schneiden Sie  die untersten Seitentriebe bis etwa 30 cm vom Boden entfernt ganz weg. 
  3. Ältere Seitentriebe schneidet man auf 2 – 4 Knospen bzw. Blattachseln zurück. Die jungen Seitentriebe, die man an ihrem hellen Holz erkennt, bleiben ungeschnitten. Sie bringen die meisten Früchte! 

 

​​Schnitt bei Verwendung als HOCHSTAMM 

Beerenhochstämme (Beerenbäumchen) von Johannisbeere oder Stachelbeere, die außer Attraktivität auch eine bequeme Erntemöglichkeit bieten, benötigen zeitlebens einen Stützpfahl. Sie erreichen das Lebensalter eines Strauches nicht, obwohl sie eine kleiner, aufgepfropfter Strauch sind und ähnlich diesem geschnitten werden, um ertragreich zu bleiben: 

  1. Die Krone wird mit 4 bis 6 Haupttrieben gezogen. Diese werden jährlich um ein Drittel eingekürzt.

  2. Anschließend schneidet man die Seitentriebe auf 2 – 4 Knospen (Augen)  zurück: schwächere auf 2, stärkere auf 4.

  3. Beim Erhaltungsschnitt werden 1 -2 alte Triebe gegen Neutriebe ausgetauscht.  Die alten Triebe werden bis auf einem Stummel von 2 – 5 cm knapp oberhalb eines Auges entfernt.  

     

Schnitt bei Verwendung als SPALIERHECKE und SPINDEL         

 

Diese Art der Erziehung erleichtert die Pflege- und Erntearbeit und bringt eine ausgezeichnete Fruchtqualität, da alle Früchte gut von der Sonne beschienen werden. 

So werden Spalierhecke und Spindel erzogen und geschnitten:

  1. Pro Strauch werden beim Setzen nur 1 - 3 der stärksten Triebe belassen. Sie sind die Haupttriebe (= Leittriebe, Hauptäste), die über Jahre bestehen bleiben und wachsen dürfen. 

  2. Haupttriebe an den Drähten anheften. Ihr Zuwachs wird in den kommenden Jahren ebenfalls immer wieder angeheftet. Sie können ca. 170 cm hoch werden.

    • Wird nur 1 Trieb belassen, spricht man von einer Spindel. Ihr genügt ein 180 cm hoher Bambusstab, an dem ihr Zuwachs jährlich angeheftet wird. Eine ausgewachsene Spindel trägt 5 – 7 kg Früchte. 

  3. Bodentriebe werden im krautigen Zustand ausgerissen oder, sollten sie bereits verholzt sein, mit der Schere bodeneben entfernt.

    • Ausnahme: Wenn man nach ca. 8 Jahren einen neuen Haupttrieb (Hauptast) aufbauen möchte, verwendet man dazu einen kräftigen Bodentrieb.  Wenn dieser die Hälfte der Endhöhe erreicht hat, wird der alte Haupttrieb bodeneben entfernt.

  4. Ab dem dritten Standjahr werden im Frühjahr immer alle alten Fruchtästchen, das sind die Seitentriebe, welche bereits einmal Früchte getragen haben und bereits eine dunklere Rinde haben, weggeschnitten.

Essbare Pflanzenteile:
Blätter
Essbare Pflanzenteile:
Früchte
Essbare Pflanzenteile:
Knospen
Essbare Pflanzenteile:
Blütenstand
Geschmack:
bitter aromatisch
Geschmack:
herzhaft
Geschmack:
süßsauer saftig
Sättigungswert:
Gering
Sättigungswert:
Gut
Sättigungswert:
Mittel
Aussehen

Blütenfarbe

  • gelb
    gelb
VERWECHSUNGSMÖGLICHKEIT MIT GIFTIGER PFLANZE
VERWECHSUNGSMÖGLICHKEIT MIT ESSBARER PFLANZE
Kultivierung
Vermehrung
  • Stecklinge
  • Absenker
  • Teilung / Stockteilung
  • Selbstaussaat bei zusagenden Bedingungen
Lichtanspruch
  • Halbschattig
  • Schattig
  • Sonnig
Wasserbedarf
  • Braucht regelmäßig Wasser, sobald die Erde fühlbar abgetrocknet ist.
Bevorzugte Erde
  • humusreich
  • nährstoffreich
  • gut durchfeuchtet
Winterhärte
  • -29°C
Reihenabstand
  • 150 cm
Pflanztiefe
  • etwas tiefer als vorher
Zehrer
  • Mittelzehrer
  • Starkzehrer
Lebenszyklus
  • ausdauernd
Kultivierungseigenschaft
  • schneckenresistent
  • unkompliziert
Pflegeanforderungen
  • einfache Pflege
Schädlinge
  • Blattläuse
  • Stachelbeerspanner
Krankheiten
  • so gut wie keine
Sorten
1 'Bona'

Früchte: schwarz, sehr groß, sehr guter, milder Geschmack, kurze, dichte Trauben.

Genussreife: Ende Juni

Hinweise: Sehr widerstandsfähig gegen Blattkrankheiten. Mittelstarker, aufrechter Wuchs, mittlerer bis hoher Ertrag.

1 'Ometa'

Früchte: schwarz, groß, an mittellangen Trauben, sehr guter Geschmack: süß, mild, aromatisch.

Genussreife: ab Mitte Juni

Hinweise: neuere Züchtung, weitgehend pilzresistent gegen Mehltau, Rost und Blattfallkrankheit, wenig anfällig für Johannisbeergallmilbe. Sehr starker Wuchs, mittlerer bis hoher Ertrag.

1 'Titania'

Früchte: schwarz, sehr groß. Gutes Aroma.

Genussreife: Anfang Juli

Hinweise: weitgehend pilzresistente, ertragreiche, rieselfeste Sorte aus Schweden. Starker Wuchs, sehr hohe Erträge.

2 'Mulka'

Früchte: dunkelrot, aromatisch. Große Früchte in sehr langen Trauben. 

Genussreife: Juli

Hinweise:Gesund, robust, Holz und Blüte sehr winterhart. Rieselfest, starker Wuchs.

2 'Red Lake'

Früchte: hellrot, mittelgroß, glänzend, mild säuerlich, aromatisch. Lange, lockere Trauben.

Genussreife: ab Ende Juni 

Hinweise: alte, robuste, mittelstark wachsende Sorte aus Amerika. Nicht spätfrostgefährdet, rieselfest, sehr ertragreich.

2 'Rolan'

Früchte: intensiv rot, groß, guter Geschmack mit wenig Säure. Sehr lange Trauben.

Genussreife: ab Mitte Juli

Hinweise: Sehr gesunde, robuste Sorte mit hohem Ertrag. Rieselfest, wenig anfällig für Blattfallkrankheiten, stark aufrecht wachsend.

2 'Rondom'

Früchte: rot, mittelgroß, hervorragender Geschmack.

Genussreife: Mitte Juli 

Hinweise: robust, frosthart, rieselfest, reicher Ertrag, geringe Lagerfähigkeit.

2 'Rosalinn'

Früchte: Rosafarben, groß, sehr milder, süßer Geschmack, mittellange Trauben. 

Genussreife: ab zweite Juliwoche 

Hinweise: schwacher, breitbuschiger Wuchs, ertragreich. Lieblingssorte vieler Kinder.

2 'Rote Vierländer'

Früchte: dunkelrot, glänzend, mittelgroß, aromatisch, mild, leicht säuerlich.

Genussreife: ab Ende Juni 

Hinweise: Alte, bewährte, robuste Sorte, starkwüchsig. Buschig, ertragreich.

2 'Rotet'

Früchte: leuchtend rot, sehr groß, sehr lange Trauben, säuerlich-aromatischer Geschmack, gut lagerfähig.

Genussreife: Anfang Juli 

Hinweise: robust, regenfest, rieselfest, mittlerer Wuchs, hoher Ertrag.

2 'Rovada'

Früchte: kräftig rot, sehr groß, lange schwere Trauben, süßsaurer Geschmack.

Genussreife: Anfang Juli 

Hinweise: sehr robust, rieselfest, weitgehend pilzresistent.

3 'Blanka'

Früchte: weiß, sehr aromatisch, nur leicht säuerlich. Lange Trauben.

Genussreife: Mitte Juli

Hinweise: aufrechter Wuchs, gute Verzweigung. Wenig krankheitsanfällig.

3 'Primus'

Früchte: weiß bis hellgelb, groß. Milder Geschmack, feines Aroma. Lange Trauben.

Genussreife: Mitte Juli

Hinweise: Rieselfest, robust, hohe Erträge.

3 'Vit Jätte' ( 'Weiße Jätte' )

Früchte: weiß, groß. Im Geschmack mild und süß. Kurze bis mittellange Trauben.

Genussreife: ab Anfang Juli

Hinweise: Rieselfest, gesund, hoher Ertrag. Schwedische Neuzüchtung, mittelstark wachsende Sorte.

3 'Weiße aus Jüterborg'

Früchte: gelblichweiß, mittelgroß, mild süßsäuerlich. Lange Trauben.

Genussreife: Mitte Juli 

Hinweise: Alte, robuste, gesunde Sorte, auch geeignet zur Wein- und Obstbrandherstellung.

Gesundheit
Wirkung

laut Schulmedizin:

, Blätter
Die Blätter der Schwarzen Johannisbeere fördern in geringem Ausmaß die Ausscheidung von Natrium, Kalium, Chlorid und Bikarbonat.

laut Volksheilkunde:

, Blätter
Die Blätter der Schwarzen Johannisbeere fördern in geringem Ausmaß die Ausscheidung von Natrium, Kalium, Chlorid und Bikarbonat.
, Blätter
Blätter der Schwarzen Johannisbeere
, Blätter
Blätter der Schwarzen Johannisbeere
, Blätter
Blätter der Schwarzen Johannisbeere
, Früchte
Früchte der Schwarzen Johannisbeere
, Blätter
Blätter der Schwarzen Johannisbeere
, Früchte
Früchte der Schwarzen Johannisbeere
, Früchte
Alle Garten-Johannisbeeren.
, Früchte
Alle Garten-Johannisbeeren.
, Früchte
Früchte, vor allem die der Schwarzen Johannisbeere
, Knospen
Knospen der Schwarzen Johannisbeere
Anwendungsgebiete

laut Schulmedizin:

Tee aus Blättern der Schwarzen Johannisbeere wirkt - getrunken - unterstützend bei rheumatischen Beschwerden.

laut Volksheilkunde:

Tee aus Blättern der Schwarzen Johannisbeere wirkt - getrunken - unterstützend bei rheumatischen Beschwerden.

Blätter und Früchte samt den Kernen vor allem der Schwarzen Johannisbeere. Auch: Johannisbeeröl

Blätter der Schwarzen Johannisbeere

Blätter der Schwarzen Johannisbeere sind oft Bestandteil in Teemischungen bei Blasen- und Nierenleiden.

Blätter der Schwarzen Johannisbeere, Früchte und Saft vor allem der Roten Johannisbeere.

Blätter der Schwarzen Johannisbeere, Früchte und Saft vor allem der Roten Johannisbeere.

Blätter und Früchte der Schwarzen Johannisbeere; auch Saft aus Beeren der Schwarzen Johannisbeere.

Direktanwendung von Blättern der Schwarzen Johannisbeere

Tee aus Blättern der Schwarzen Johannisbeere, Früchte bzw. Saft vor allem der Roten Johannisbeere

Tee aus Blättern der Schwarzen Johannisbeere, Früchte bzw. Saft vor allem der Roten Johannisbeere

Saft der Roten und Schwarzen Johannisbeere

Saft der Roten und Schwarzen Johannisbeere

Beeren und Saft der Schwarzen Johannisbeere

Knospen

Wann Johannisbeeren pflanzen oder säen?
Hier finden Sie einen praktischen Pflanzkalender mit den richtigen Terminen und Pflegeanweisungen.

Vorfrühling / Ende Februar bis Ende März

Jungplanzen machen
durch Steckhölzer, bis Ende Februar.

Frühsommer / Anfang Juni bis dritte Juni Woche

Jungplanzen machen
durch Absenker.

Spätsommer / Anfang August bis Ende August

Boden düngen
Beerensträucher bilden gleich im Anschluss an die Ernte den Fruchtansatz für das nächste Jahr. Deshalb gute Bodenbedingungen schaffen durch Gaben von Kompost, EM, Brennnesseljauche. Mulchen!

Winter / Ende November, Dezember bis Ende Februar

Jungplanzen machen
durch Steckhölzer.
Vorfrühling
März
  • Knospen, roh essbar, bitter aromatisch, Nährwert: Gering

    Die Knospen sind in Überlebens- und Notsituationen in vegetationsarmen Zeiten hilfreich.

Erstfrühling
April
  • Blätter, roh essbar, herzhaft, Nährwert: Gering
  • Knospen, roh essbar, bitter aromatisch, Nährwert: Gering

    Die Knospen sind in Überlebens- und Notsituationen in vegetationsarmen Zeiten hilfreich.

Vollfrühling
Mai
  • Blätter, roh essbar, herzhaft, Nährwert: Gering
Frühsommer
Juni
  • Blätter, roh essbar, herzhaft, Nährwert: Gering
Hochsommer
Juli
  • Blätter, roh essbar, herzhaft, Nährwert: Gering
  • Früchte, roh essbar, süßsauer saftig , Nährwert: Gut
Spätherbst
November
  • Knospen, roh essbar, bitter aromatisch, Nährwert: Gering

    Die Knospen sind in Überlebens- und Notsituationen in vegetationsarmen Zeiten hilfreich.

Winter
Dezember, Jänner; Februar
  • Knospen, roh essbar, bitter aromatisch, Nährwert: Gering

    Die Knospen sind in Überlebens- und Notsituationen in vegetationsarmen Zeiten hilfreich.