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Hieronymus Bock
Hieronymus Bock

 Namensgeber für die Gattung Tragia L. der Wolfsmilchgewächse  . . Hie Dar

Hieronymus Bock

Hieronymus Bock („Tragus“), 1498 – 1554, Deutschland

  • Arzt, lutherischer Prediger
  • Namensgeber für die Gattung Tragia L. der Wolfsmilchgewächse
  • „Vater der Botanik“

Hieronymus Bock war als erster Botaniker um eine umfassende Aufnahme und Beschreibung der mitteleuropäischen (Heil-)Pflanzen bemüht. Als Anerkennung für sein Wirken, benannte Linné eine umfangreiche Wolfsmilchgattung nach ihm. Er gab ihr aber nicht den biederen Namen "Bock", sondern bezeichnete sie nach dem lateinisierten Familiennamen Bocks, den er selbst gerne verwendete, "Tragia" (lat.tragus - Bock).

 

Um seiner Vision möglichst nahe zu kommen, unternahm er ausgedehnte Reisen, die ihn von den Ardennen bis in die Schweizer Alpen führten und legte am Saarbrückener Hof einen Kräutergarten an.
Immer wieder drängte ihn sein Freund Brunfels, seine Erkenntnisse in einem Buch darzulegen. Was schließlich auch geschah. 1539 erschien in erster Auflage sein Werk mit dem ausführlichen Titel, der bereits bekundet, warum das Buch ein großer Erfolg wurde: „Das Kreütter Buch, Darinn Underscheidt, Namen vnnd Würckung der Kreutter, Stauden, Hecken vnnd Beumen, sampt jhren Früchten, so inn Deutschen Landen wachsen Durch H. Hieronymum Bock auss langwiriger vnd gewisser erfarung beschrieben“, kurz „Das Kreutter Buch“ genannt.  Seine Pflanzenbeschreibungen darin sind weitaus genauer und zutreffender als die aller bisherigen Werke ähnlicher Art, bei der Wirkung der Kräuter kann er auf eine langjährige Erfahrung als Arzt zurückgreifen. Das Buch wurde bis in das 17. Jahrhundert immer wieder aufgelegt. 

Weitere volksmedizinische Werke, die ganz bewusst in deutscher Sprache erscheinen, damit sie vom Volk verstanden und angenommen werden (aus gleichem Grund übersetzte Martin Luther die Bibel ins Deutsche), sind die „Bader-Ordnung“, eine Art Handbuch über Heilwässer für den Badegast, und die „Teutsche Speißkammer oder was gesunden und kranken Menschen zur Leibesnahrung gegeben werden soll“. Dieses Werk ist kein Kochbuch, sondern der erste neuzeitliche Ernährungsratgeber! Auch er war der Meinung, wie später Kneipp, dass die Wildpflanzen „nicht nur Heilmittel, sondern auch ganz ausgezeichnete Nahrungsmittel sind!“ Dieser Meinung schließt sich Wildfind voll und ganz an!