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Marille / Aprikosenbaum richtig schneiden
Marille / Aprikosenbaum richtig schneiden

Marillen / Aprikosen benötigen einen lockeren Aufbau.

Ein diesjähriger Jungtrieb, der entspitzt werden wird.

Ein Tipp für die Jahreszeit: Frühsommer, Hochsommer, Spätsommer, Frühherbst

Um selbst vollreife, süßduftende Marillen bzw. Aprikosen von einem gesunden Marillenbaum /Aprikosenbaum ernten zu können, erhält er den für ihn best-geeigneten Standort und Schnitt! Marillen (Aprikosen)  benötigen einen lockeren Aufbau, damit die Bäume nicht frühzeitig vergreisen.

Marillenbäume / Aprikosenbäume werden nur in warmen, niederschlagsarmen Gebieten als freistehende Bäume gezogen. In den meisten Fällen zieht man sie als Spalier, geschützt und gewärmt an einer Wand.

 

SO WIRD EIN MARILLENBAUM / APRIKOSENBAUM RICHTIG GESCHNITTEN

 

 

DER RICHTIGE SCHNITT-ZEITPUNKT

Wann wird ein Marillenbaum / Aprikosenbaum geschnitten? - Wie bei anderen Steinobstarten auch wird bei Marillenbäumen / Aprikosenbäumen der SOMMERSCHNITT als Hauptschnitt durchgeführt. Geschnitten wird im Zeitraum vom Spätsommerbeginn bis einschließlich Frühherbst (zweite Augusthälfte bis Mitte September). Die Schnittwunden verheilen in dieser Zeit gut und die Bäume sind weniger anfällig für Bakterien- und Pilzbefall.

 

 

SCHNITTANLEITUNG FÜR EINEN MARILLEN- / APRIKOSENSPALIERBAUM

 von der Pflanzung bis ins Alter 

 

Im Folgenden wird beschrieben, wie man einen Marillenbaum / Aprikosenbaum als Spalierbaum in der Form einer einfachen "SCHRÄGEN PALMETTE" zieht. Sie eignet sich für Marillen / Aprikosen sehr gut und wird dafür sehr oft verwendet.

Eine "PALMETTE MIT WAAGRECHTEN ÄSTEN" wird gleich aufgebaut. Der Unterschied zur Schrägen Palmette besteht nur darin, dass die Leitäste (Seitenäste) nicht schräg, sondern waagrecht geführt werden.

Ein "FORMLOSES SPALIER" eignet sich ebenfalls für Marillen / Aprikosen und wird oft angewendet: Es wird ähnlich einer Schrägen Palmette aufgebaut, die Richtung der Leitäste wird den gegebenen Umständen angepasst. Sie dürfen nur nicht abwärts geführt werden. 

 

GEMEINSAM IST DEN DREI SPALIEROBSTFORMEN,

  • dass die SEITENTRIEBE, das sind die Triebe (Ästchen), die aus den Seitenästen wachsen, bei jeder der genannten Spalierformen im gesamten Baumleben immer gleich geschnitten werden!
  • dass man die Seitentriebe nicht zu lang werden lässt. 

 

 

SO GEHT ES:

 

1. PFLANZSCHNITT

Er wird nach der Pflanzung nur einmal durchgeführt, und zwar im Vorfrühling. Auch dann, wenn das Bäumchen im Herbst gepflanzt wird, wird der Pflanzschnitt erst im darauffolgenden Vorfrühling durchgeführt:

  • 2 kräftige Seitenäste werden über den untersten Spanndraht bzw. über die unterste Latte eines Wandspaliers aus Holz  führend in einem Winkel von 45°befestigt.
    Diese beiden Seitenäste bilden als Leitäste die ERSTE ETAGE !
  • Alle übrigen Seitenäste werden entfernt.
  • Die Spitze des senkrechten Haupttriebes (Mitteltriebes) wird nach oben geleitet und leicht eingekürzt. Dabei wird sie knapp oberhalb einer Knospe abgeschnitten.

 

 

2. AUFBAUSCHNITT (Erziehungsschnitt)

  • Bei guter Wüchsigkeit des Bäumchens wird bereits im Spätsommer, der dem Pflanzschnitt folgt, sonst im Jahr nach dem Pflanzschnitt, die ZWEITE ETAGE aufgebaut:

    • Der Mitteltrieb wird in etwa auf der Höhe des zweiten Drahtes / der zweiten Latte knapp oberhalb von 3 gut entwickelten Augen (= Knospen) abgeschnitten. Aus diesen 3 Knospen entwickeln sich die beiden Seitentriebe der neuen Etage und die Verlängerung des Mitteltriebes.

      • Im Verlauf ihres Wachstums werden die Seitentriebe gleich wie bei der ersten Etage angeheftet, die Spitze des senkrechten Mitteltriebes wird nach oben geleitet ...

        • und zu gegebener Zeit, wenn der Mitteltrieb den nächsten Draht bzw. die nächsten Latte erreicht hat, wird er im Spätsommer ebenfalls wieder knapp oberhalb von 3 gut entwickelten Augen abgeschnitten.

          Aus ihnen entwickeln sich abermals die beiden Seitenäste und die Verlängerung des Mitteltriebes, die für eine NÄCHSTE ETAGE verwendet werden können.

  • Bei Bedarf können in den Folgejahren auf die vorher geschilderte Weise ZUSÄTZLICHE ETAGEN errichtet werden. 
     
  • Während die Etagen aufgebaut werden, pflegt man bereits auch die ÄLTEREN SEITENTRIEBE: 
    • Die Seitentriebe haben inzwischen Nebentriebe gemacht, die an ihrem Ansatz ein Blattbüschel aufweisen und eine Reihe von Blättern.
      • Diesjährige Nebentriebe werden im Juni, wenn sie, ihr unterstes Blattbüschel nicht mitgezählt, eine Länge mit ca. 15 Blättern erreicht haben, knapp nach dem vierten Blatt, das sich oberhalb des Blattbüschels befindet, gekappt (= "entspitzt", "pinziert"). Sie werden sich dadurch zu gewünschten Fruchtrieben entwickeln! Zu eng stehende Nebentriebe sollten allerdings ganz entfernt werden.
      • Die Fruchttriebe (Fruchtholz) = kurze Triebe, die bereits Früchte tragen, bleiben drei bis vier Jahre ungeschnitten.

 

3. ERHALTUNGSSCHNITT

Ist die Schräge Palmette fertig aufgebaut, sichern die jährlichen  Erhaltungsschnittmaßnahmen den regelmäßigen Ernteertrag gesunder und aromatischer Früchte:

  • Im Anschluss an die Ernte
    • nimmt man alte, abgetragene Fruchttriebe etwa um die Hälfte zurück.
    • kürzt man den diesjährigen Längenzuwachs des Mitteltriebes und den der Seitenäste, man erkennt ihn an seiner helleren und glatten Rinde, um ca. die Hälfte ein.
    • Diesjährige Jungtriebe, die den Seitenästen entspringen, werden, wie gewohnt, gekappt (= "entspitzt", "pinziert"), die aus dem Mitteltrieb wachsen, werden ganz entfernt. 

 

4. BREMSEN DES WACHSTUMS

Hat der Spalierbaum die gewünschte Höhe erreicht, wird der Mitteltrieb entweder waagrecht gebunden oder er wird knapp oberhalb des letzten Astpaares entfernt.

 

 

 

SCHNITT AN FREISTEHENDEN MARILLENBÄUMEN / APRIKOSENBÄUMEN

 

Falls Sie den Baum freistehend ziehen möchten, wird eine Rundkrone (Pyramidenkrone, Hohlkrone) aufgebaut. Möglich wäre auch eine Spindelform, jedoch wird in der Regel eine  Pyramidenkrone  bzw. Hohlkrone  bevorzugt und durch Schnitt, der sich dem Alter des Baumes anpasst, gepflegt. Schnittanleitungen unter den Verlinkungen!

 

 

 

JUNIRISS / JUNISCHNITT - FRUCHTAUSDÜNNUNG

 

An Marillenbäummen / Aprikosenbäumen können im Juni, der Zeit ihres größten Wachstumsschubes weiter Pflegearbeiten vorgenommen werden, gleich, ob sie als Spalierbäume oder als freistehende Bäume gezogen werden: 

 

JUNIRISS bzw. JUNISCHNITT   

​Von "Juniriss" spricht man, wenn der weiche, überzählige Jungtrieb im Frühsommer ausgerissen wird, von "Junischnitt", wenn er mit der Baumschere weggeschnitten wird. Juniriss / Junischnitt macht man erst ab dem Zeitpunkt, nachdem der Baum seine ersten Früchte getragen hat. 

FRUCHTAUSDÜNNUNG 

Sobald der volle Fruchtertrag des Baumes eingesetzt hat, gewinnt die Fruchtausdünnung an Bedeutung: Gleich im Anschluss an den natürlichen Fruchtfall im Juni pflückt man die unreifen Früchte so durch, dass ein Mindestabstand der Früchte untereinander von 5 cm bleibt. Es versteht sich, dass dabei die kleinsten und auch die beschädigten Früchte aussortiert werden.

Marille / Aprikosenbaum richtig schneiden