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Hanfanbau in Siebenbürgen
Hanfanbau in Siebenbürgen

Hanftrocknen auf der Dorfstraße

Hanfanbau in Siebenbürgen

Die Siebenbürger Sachsen kannten bereits in ihrer Ursprungsheimat den Wert des Hanfes und haben seinen Anbau in der gewohnten Weise in Siebenbürgen fortgesetzt. Der Hanf gab das notwendige Garn für die Erzeugung der stärkeren Leib-, Bett- und Tischwäsche, wie auch die nötigen "Reisten" für starke Seile und das Werg für die Stricke, die der Bauer auf seinem Hof brauchte.

Rumänien war eines der bedeutendsten Anbauländer Europas, es gehörte zu den hanfexportierenden Ländern neben Russland, Ungarn, Polen u.a.. Die Anbaufläche betrug im Jahre 1938 39.000 Hektar und 1986 waren es 47.000-50.000 Hektar.
Mit dem Aufkommen verschiedener Konkurrenzpflanzen (Jute, Baumwolle u. a.) wurde der Handel mit Hanf beinahe zum Erliegen gebracht. Sein Anbau blieb nur noch auf den häuslichen Gebrauch beschränkt. Hanf wurde von den Donauschwaben gehandelt, sie bauten ihn auf größeren Flächen an und nannten ihn wegen der hohen Rendite "Weißes Gold".

Mit dem Zusammenbruch des kommunistischen Wirtschaftssystems 1989 hörte der Anbau des Hanfes ganz auf. Laufende Gesetzesänderungen im Betäubungsmittelbereich führten zu einer allgemeinen Verunsicherung der Bauern. Viele Landwirte hatten resigniert aufgegeben angesichts drohender Gefängnisstrafen, da schon harmlose Faserhanffelder als Drogenkulturen angesehen wurden. Von ehemals 28 Hanf verarbeitenden Betrieben in Rumänien sind lediglich noch zwei in Betrieb. So schrumpfte die Anbaufläche von 50.000 ha im Jahre 1990 auf 2.000 ha im Jahr 2003. Hierdurch wurde Rumänien von einem Hanf exportierenden zu einem Hanf importierenden Land.
Die wichtigsten Anbaugebiete waren die Transylvanische Tiefebene, die Auen der Flüsse Mieresch, Große und Kleine Kokel, Tömesch, Somesch, Alt und Sereth, wo hohe Luftfeuchtigkeit und ein moderates Klima herrschen.