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Verhalten im Vergiftungsfall
Verhalten im Vergiftungsfall

Medizinische Kohle wird auch bezeichnet als Medizinalkohle, Aktivkohle, Aktiv-Kohle, A-Kohle!

Verhalten im Vergiftungsfall

Nicht warten, bis sich die ersten Vergiftungssymptome bemerkbar machen, sondern sofort, sobald der Verdacht besteht, Giftpflanzen oder Giftpilze verschluckt zu haben, ärztlichen Rat einholen, dann danach handeln:

  •  Der europaweite Notruf 112, auch als „Euronotruf“ bezeichnet, kann kostenlos per Telefon (Handy, Festnetz), Notrufsäule, Funk und Fax getätigt werden. Unter dieser Notrufnummer wird eine Leitstelle erreicht, die je nach Notfall die zuständigen Organisationen wie Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr … und eben auch die Beratungsstelle bei Vergiftungen alarmiert. Ein solcher Notruf hat im Mobilfunknetz Priorität, nötigenfalls wird eine andere Verbindung getrennt. 
    Hat man mit dem Handy keinen Empfang, geht man so vor:
    1. Das Handy ganz ausschalten, dann
    2. das Handy wieder einschalten und dabei statt des Pin-Codes den Euronotruf 112 eingeben!
  • Die deutsche  Giftinformationszentrale berät unter der Tel.Nr. 0228-19240 Tag und Nacht für alle Anrufer kostenlos bei akuten oder chronischen Vergiftungen durch Medikamente, Pflanzen, Drogen, Tiere, Pilze, Haushaltsmittel oder Chemikalien und bietet auf ihrer Homepage Informationen zu giftigen Pflanzen, Pilzen, Tieren und Drogen.1
  • Vergiftungs-Notrufnummer Österreich
    • Wien: 01-406 43 43
    • Rettung: 144
  • Vergiftungs-Notrufnummer Schweiz, Zürich: 044-251 51 51

 

Nach Rücksprache mit einer Beratungsstelle können Erste-Hilfe-Maßnahmen selbständig durchgeführt werden.

  • Dazu empfehlen Roth-Daunderer-Kormann in ihrem Standardwerk über Giftpflanzen „Giftpflanzen, Pflanzengifte“, Kohle-Pulvis2, das ist medizinische Kohle, auch Aktiv-Kohle oder kurz A-Kohle genannt, zum Binden verschluckter Gifte jederzeit in der Hausapotheke vorrätig zu haben.

Zu Anwendung und Dosierung der medizinischen Kohle geben sie auf S.57 folgende Anleitung:

  • Medizinalkohle 10 g,  bei allen verschluckten Giften, Becher mit Wasser füllen, schütteln, trinken (Kinder die Hälfte, Säuglinge ein Viertel). Als Alternative zum Erbrechen muss unbedingt eine Menge von 10 g Kohle geschluckt werden.
  • Sollte ein Erbrechen der verschluckten Pflanzenteile notwendig sein, zuerst den Magen mit Flüssigkeit (kein Alkohol, keine Milch) füllen, durch Reizen der Rachenhinterwand den Brechvorgang auslösen, dabei den Kopf tiefer als den Oberkörper halten. „Am Ende muss Medizinalkohle (10 g) getrunken werden, um die in tiefere Darmabschnitte eingedrungenen Gifte vor ihrer Aufnahme ins Blut ebenfalls zu binden.“ („Giftpflanzen, Pflanzengifte“, S. 55)
  • Erbrochenes und Pflanzenteile in einem Plastiksack mit in die Klinik nehmen.
  • Nach Hautkontakt mit giftigen Pflanzen die Haut mit warmem Wasser und Seife reinigen.