Das gelbblühende, bis 1,20 m hohe ALPEN-GREISKRAUT (= ALPEN-KREUZKRAUT)kommt als Pflanze der Hochstaudenflur auf stickstoffreichen, feuchten, freien Flächen in der Nähe von Almgebäuden, an Waldrändern und Bachufern bis in Höhen von 2.100 m vor.
Zahlreiche Almgebiete verdanken ihm zusammen mit dem verwandten Fuchsschen Greiskraut, dem Grauen Alpendost und dem hochgiftigen Eisenhut ihr malerisches Bild, das eine heile Welt vermittelt, worin Tierleben und Pflanzenschmuck friedlich harmonieren.
Doch der Anschein täuscht! Wer die Kühe beobachtet, bemerkt, dass sie nur durchgehen und – zum Glück – nicht fressen: Das Alpen-Greiskraut (Alpen-Kreuzkraut) ist für sie sehr stark giftig! Es wirkt durch seine zahlreichen, unterschiedlichen Alkaloide (Pyrrolizidine) stark hepatotoxisch, irreparabel leberschädigend. Weder Trocknung noch Sillage vermögen die giftigen Inhaltsstoffe zu zerstören.
Auch für den Menschen sind alle Teile des Alpen-Kreuzkrautes in jedem Zustand giftig.
Zur GIFTIGKEIT
Alle Arten der Gattung Senecio, so auch das Jakobs-Greiskraut (= Jakobs-Kreuzkraut), sind durch ihre enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide, die zum großen Teil leberschädigend und krebsauslösend wirken, giftig. Der Gehalt ist in den Blüten bis zu doppelt so hoch wie im Kraut.
Die Vergiftungssymptome treten meist sehr spät, das bedeutet, nach Wochen oder Monaten, auf.
Vergiftungen können auch über Honig oder Kuhmilch erfolgen.
Vergifteter Honig schmeckt bitter und hält gewöhnlich von weiterem Verzehr ab.
Das Vieh meidet Senecio-Arten auf der Weide, jedoch nicht im Heu, wo das Gift erhalten bleibt. Sehr hohe Dosen führen zu sofortigen, zum Teil tödlichen Vergiftungen, besonders bei Pferden, Rindern und Kleinsäugern.