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Echte Rentierflechte | Cladonia rangiferina (L.) Weber ex F.H.Wigg.

Echte Rentierflechte

Botanischer Name: 
Cladonia rangiferina (L.) Weber ex F.H.Wigg.
andere Namen: 
Rentiermoos
andere Namen: 
Lichen rangiferinus L.
andere Namen: 
Cladina rangiferina
Ordnung:
Familie:
Gattung:
Art: Cladonia rangiferina (L.) Weber ex F.H.Wigg. / Echte Rentierflechte
Kommt in Mitteleuropa wild bzw. ausgewildert vor: JA!
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Helle Echte Rentierflechte (Cladonia rangiferina) umgeben von ein wenig Torfmoos (Sphagnum spec.). Weiters oben Isländisches Moos (Cetraria islandica), rechts Riemen-Geweihflechte (Cladonia subulata).

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Bild 1: Echte Rentierflechte (Cladinia rangiferina) im Preiselbeergesträuch.
Bild 2: Helle Echte Rentierflechte (Cladonia rangiferina) umgeben von ein wenig Torfmoos (Sphagnum spec.). Weiters oben Isländisches Moos (Cetraria islandica), rechts Riemen-Geweihflechte (Cladonia subulata).
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Bild 6: Reife Preiselbeeren inmitten von Rentierflechten.

AUSSEHEN  UND  STANDORTE:

Die Echte Rentierflechte (Cladonia rangiferina) zählt zu den Bodenflechten – wie auch andere, ihr sehr ähnliche Cladonia-Arten, die landläufig ebenfalls als „Rentierflechte“ bezeichnet werden, z.B. die "Falsche Rentierflechte“ bzw. „Gesprenkelte Becherflechte“ , bot. Cladonia rangiformis, die zarte, dicht kuppelförmig wachsende “Rentierflechte“ bzw.“Sternförmige Rentierflechte“, bot. Cladonia stellaris, die für Trockengestecke, im Modellbau und zu Dekorationszwecken genutzt wird, und die "Ebenästige Rentierflechte", Cladonia portentosa. Sie alle wachsen, dem Boden aufliegend, strauchförmig mit reichverzweigten Stämmchen. Die der Echten Rentierflechte sind hohl und die Endverzweigungen weisen großteils in eine Richtung. Die dickeren Stämmchen sind arttypisch 1 – 1,5 mm dick. Die Spitzen der bis zu ca. 10 cm hohen Flechte wachsen langsam, aber unaufhörlich weiter, während die unteren Teile der Flechte absterben und verrotten. 

Ihre Vermehrung erfolgt über Ausbreitungseinheiten, die wie abgefallene Ästchen aussehen. Dadurch kann sie während ihres Wachstums Polster bis zu Durchmesser von 1 m bilden. 

Die Farbe der Rentierflechte kann leicht unterschiedlich sein: Meistens ist sie hell weißlichgrau, jedoch kann ihre Farbe auch ins Blaugraue und Braungraue gehen. Oft zeigt sie braunrote Spitzen. 

Zu finden ist die Rentierflechte in Mitteleuropa nur kleinräumig auf leicht sauren bis sauren Böden, auf Rohhumusdecken, in Zwergstrauchheiden und lichten Wäldern, auf Torfböden und bemoosten Felsen, während sie im Norden Europas über weite Gebiete den dominierenden Bodenbewuchs bildet.

 

ESSBARKEIT  FÜR  MENSCHEN

Die Echte Rentierflechte ist für den Menschen essbar, schmeckt jedoch sehr bitter. Entbittern durch Kochen mit mehrmaligem heißen Wasserwechsel ist empfehlenswert. In der Not hat sie schon so manchen vor dem Hungertod gerettet!

Medizinisch wird diese Flechte nicht verwendet, sie wird aber des Öfteren mit der heilsamen und gut essbaren Cetraria islandica, dem Isländischen Moos, ebenfalls eine Flechte, verwechselt, noch dazu, da sie gleiche Areale besiedeln.

Gemeinsam mit dem Isländischen Moos wird die Rentierflechte gelegentlich zur Alkoholproduktion (Aquavit) verwendet.

 

ESSBARKEIT  FÜR  TIERE

Die Rentierflechte spielt zusammen mit anderen, ähnlich aussehenden Cladonia-Arten und dem Isländischen Moos (Cetraria islandica) eine sehr wichtige Rolle als Winterfutter für Elche, Moschusochsen und Rentiere. Fressen Rentiere in dieser Zeit doch täglich 2 kg Flechten!

Damit eine Samen-Familie von der Rentierwirtschaft leben kann, muss sie 400 Rentiere halten.

Sogleich nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl (1986)  wurden zahllose Rentiere gekeult, allein in Schweden 188.000. Der Preis für Rentierfleisch begann trotzdem zu verfallen, da Flechten, ein Hauptnahrungsmittel des Rens, Radioaktivität besonders lange speichern. Zudem schädigt der Klimawandel die Flechten, so dass die wandernden Rentiere im Winter nicht mehr genug Nahrung finden. Die Zukunft der Rentierwirtschaft der Samen ist ungewiss. 

Verwendung findet die Rentierflechte auch als kohlehydratreiches Beifutter für Hunde. Mit untergemischtem Seehundfett wird sie ihnen schmackhaft gemacht.

Außerdem ernähren sich Schnecken, Raupen und Insekten von Rentierflechten und Vögel verwenden sie als Nistmaterial und finden die in den Flechten versteckten Tiere als wichtige Nahrung.

 

FLECHTEN  ALS  BIOINDIKATOREN

Der Flechtenkörper (Thallus) besitzt kein wirksames Abschlussgewebe, so dass Schadstoffe aus Luft und Wasser ungehindert auf die gesamte Flechte einwirken, in ihrem Körper gespeichert werden, sie teils relativ schnell zum Absterben bringen, teils über die Nahrungskette an Tiere und folglich an die Menschen weitergeben werden. Flechten können dank dieser ihrer Speicherfähigkeit als Bioindikatoren der Luftverschmutzung gewertet werden.

 

IST  DIE  RENTIERFLECHTE  GESCHÜTZT? 

In manchen Ländern, ja.

Falls Sie im Sinne haben, sie zu sammeln, erkundigen Sie sich bitte, ob sie in Ihrem angedachten Sammelgebiet unter Naturschutz steht. Das kann von nicht geschützt über teilweise geschützt bis besonders geschützt reichen!

Links, die den Schutzstatus der Rentierflechte und anderer Flechten

in unterschiedlichen Ländern aufzeigen,

finden Sie auf dieser WILDFIND-Seite.

 

Status
Essbare Pflanzenteile:
alle oberirdischen Teile
Geschmack:
bitter intensiv
Sättigungswert:
Mittel
Aussehen

Wuchshöhe

  • bis 0,1 m

Stängel

  • verzweigt
VERWECHSUNGSMÖGLICHKEIT MIT GIFTIGER PFLANZE
VERWECHSUNGSMÖGLICHKEIT MIT ESSBARER PFLANZE
Wann Echte Rentierflechte pflanzen oder säen?
Hier finden Sie einen praktischen Pflanzkalender mit den richtigen Terminen und Pflegeanweisungen.
Vorfrühling
März
  • alle oberirdischen Teile, bitter intensiv, Nährwert: Mittel

    Auf evtl Naturschutz und Grad der Radioaktivität achten! In Österreich sind Rentierflechten in manchen Bundesländern teilweise geschützt. Das bedeutet, dass man eine Handvoll ernten darf, aber nur, wenn sie in dem Sammelgebiet sehr zahlreich vorhanden ist und der Bestand der Flechte in dem Sammelgebiet durch die Entnahme keinesfalls gefährdet ist. Das bedeutet unter anderem auch, dass nur Flechten ab einer Größe von 4 cm genommen werden dürfen. - In deutschen Gebieten sind die Rentierflechten allerdings besonders geschützt!

Erstfrühling
April
  • alle oberirdischen Teile, bitter intensiv, Nährwert: Mittel

    Auf evtl Naturschutz und Grad der Radioaktivität achten! In Österreich sind Rentierflechten in manchen Bundesländern teilweise geschützt. Das bedeutet, dass man eine Handvoll ernten darf, aber nur, wenn sie in dem Sammelgebiet sehr zahlreich vorhanden ist und der Bestand der Flechte in dem Sammelgebiet durch die Entnahme keinesfalls gefährdet ist. Das bedeutet unter anderem auch, dass nur Flechten ab einer Größe von 4 cm genommen werden dürfen. - In deutschen Gebieten sind die Rentierflechten allerdings besonders geschützt!

Vollfrühling
Mai
  • alle oberirdischen Teile, bitter intensiv, Nährwert: Mittel

    Auf evtl Naturschutz und Grad der Radioaktivität achten! In Österreich sind Rentierflechten in manchen Bundesländern teilweise geschützt. Das bedeutet, dass man eine Handvoll ernten darf, aber nur, wenn sie in dem Sammelgebiet sehr zahlreich vorhanden ist und der Bestand der Flechte in dem Sammelgebiet durch die Entnahme keinesfalls gefährdet ist. Das bedeutet unter anderem auch, dass nur Flechten ab einer Größe von 4 cm genommen werden dürfen. - In deutschen Gebieten sind die Rentierflechten allerdings besonders geschützt!

Frühsommer
Juni
  • alle oberirdischen Teile, bitter intensiv, Nährwert: Mittel

    Auf evtl Naturschutz und Grad der Radioaktivität achten! In Österreich sind Rentierflechten in manchen Bundesländern teilweise geschützt. Das bedeutet, dass man eine Handvoll ernten darf, aber nur, wenn sie in dem Sammelgebiet sehr zahlreich vorhanden ist und der Bestand der Flechte in dem Sammelgebiet durch die Entnahme keinesfalls gefährdet ist. Das bedeutet unter anderem auch, dass nur Flechten ab einer Größe von 4 cm genommen werden dürfen. - In deutschen Gebieten sind die Rentierflechten allerdings besonders geschützt!

Hochsommer
Juli
  • alle oberirdischen Teile, bitter intensiv, Nährwert: Mittel

    Auf evtl Naturschutz und Grad der Radioaktivität achten! In Österreich sind Rentierflechten in manchen Bundesländern teilweise geschützt. Das bedeutet, dass man eine Handvoll ernten darf, aber nur, wenn sie in dem Sammelgebiet sehr zahlreich vorhanden ist und der Bestand der Flechte in dem Sammelgebiet durch die Entnahme keinesfalls gefährdet ist. Das bedeutet unter anderem auch, dass nur Flechten ab einer Größe von 4 cm genommen werden dürfen. - In deutschen Gebieten sind die Rentierflechten allerdings besonders geschützt!

Spätsommer
August
  • alle oberirdischen Teile, bitter intensiv, Nährwert: Mittel

    Auf evtl Naturschutz und Grad der Radioaktivität achten! In Österreich sind Rentierflechten in manchen Bundesländern teilweise geschützt. Das bedeutet, dass man eine Handvoll ernten darf, aber nur, wenn sie in dem Sammelgebiet sehr zahlreich vorhanden ist und der Bestand der Flechte in dem Sammelgebiet durch die Entnahme keinesfalls gefährdet ist. Das bedeutet unter anderem auch, dass nur Flechten ab einer Größe von 4 cm genommen werden dürfen. - In deutschen Gebieten sind die Rentierflechten allerdings besonders geschützt!

Frühherbst
September
  • alle oberirdischen Teile, bitter intensiv, Nährwert: Mittel

    Auf evtl Naturschutz und Grad der Radioaktivität achten! In Österreich sind Rentierflechten in manchen Bundesländern teilweise geschützt. Das bedeutet, dass man eine Handvoll ernten darf, aber nur, wenn sie in dem Sammelgebiet sehr zahlreich vorhanden ist und der Bestand der Flechte in dem Sammelgebiet durch die Entnahme keinesfalls gefährdet ist. Das bedeutet unter anderem auch, dass nur Flechten ab einer Größe von 4 cm genommen werden dürfen. - In deutschen Gebieten sind die Rentierflechten allerdings besonders geschützt!

Vollherbst
Oktober
  • alle oberirdischen Teile, bitter intensiv, Nährwert: Mittel

    Auf evtl Naturschutz und Grad der Radioaktivität achten! In Österreich sind Rentierflechten in manchen Bundesländern teilweise geschützt. Das bedeutet, dass man eine Handvoll ernten darf, aber nur, wenn sie in dem Sammelgebiet sehr zahlreich vorhanden ist und der Bestand der Flechte in dem Sammelgebiet durch die Entnahme keinesfalls gefährdet ist. Das bedeutet unter anderem auch, dass nur Flechten ab einer Größe von 4 cm genommen werden dürfen. - In deutschen Gebieten sind die Rentierflechten allerdings besonders geschützt!

Spätherbst
November
  • alle oberirdischen Teile, bitter intensiv, Nährwert: Mittel

    Auf evtl Naturschutz und Grad der Radioaktivität achten! In Österreich sind Rentierflechten in manchen Bundesländern teilweise geschützt. Das bedeutet, dass man eine Handvoll ernten darf, aber nur, wenn sie in dem Sammelgebiet sehr zahlreich vorhanden ist und der Bestand der Flechte in dem Sammelgebiet durch die Entnahme keinesfalls gefährdet ist. Das bedeutet unter anderem auch, dass nur Flechten ab einer Größe von 4 cm genommen werden dürfen. - In deutschen Gebieten sind die Rentierflechten allerdings besonders geschützt!

Winter
Dezember, Jänner; Februar
  • alle oberirdischen Teile, bitter intensiv, Nährwert: Mittel

    Auf evtl Naturschutz und Grad der Radioaktivität achten! In Österreich sind Rentierflechten in manchen Bundesländern teilweise geschützt. Das bedeutet, dass man eine Handvoll ernten darf, aber nur, wenn sie in dem Sammelgebiet sehr zahlreich vorhanden ist und der Bestand der Flechte in dem Sammelgebiet durch die Entnahme keinesfalls gefährdet ist. Das bedeutet unter anderem auch, dass nur Flechten ab einer Größe von 4 cm genommen werden dürfen. - In deutschen Gebieten sind die Rentierflechten allerdings besonders geschützt!