Zur systematische Einordnung (TAXONOMIE) der Spirke:
Zu der in den süd- und mitteleuropäischen Gebirgen verbreiteten formenreichen Artengruppe der Bergkiefer (Pinus mugo agg.) gehören drei, heute meist als Arten oder Unterarten aufgefasste, Sippen. Die drei Sippen - Moorspirke (Pinus rotundata) - Spirke (P. uncinata s.str.) - Latsche (P. mugo s.str.) unterscheiden sich in Wuchs- und Zapfenmerkmalen. Durch Bastardierung sind fließende Übergänge zwischen den Arten möglich.
Vorkommen:
Die Spirke wächst vorwiegend in Höhenlagen zwischen 800 und 1800 Metern.
Zu finden ist sie in den Pyrennäen, dem Französischen Zentralmassiv, Schweizer Jura und im Wallis, wo sie bis auf 2 300 m hinaufsteigt, sowie im deutschen Wimbachtal, im österreichischen Vorarlberg und Nordtirol (Fernpass, Afrigal , Lechtal).
Ihr bevorzugter Standort sind Böden, wo das Wasser rasch versickert, und ein hohes Lichtangebot gegeben ist. Schuttüberrieselung des Stammes wird von ihr leichter vertragen als von den übrigen Koniferen. Aus diesen Gründen gedeiht sie auch auf Felsfluren, wo sie Schotterhalden festigt und für die Besiedelung weiterer Pflanzenarten vorbereitet.
Sie bildet sie sowohl kleinere Wälder im Reinbestand als auch Mischwälder, wo sie in Gesellschaft von Lärche, Zirbe und Waldkiefer gedeiht. Spirkenwälder genießen europaweit einen besonderen Schutzstatus und gehören zum internationalen Natura 2000 Netzwerk.
Wie erkennt man die Spirke?
- Durch den dunklen Stamm kann man sie leicht von der rotstämmigen Kiefer unterscheiden.
- Durch ihre besondere Zapfenform unterscheidet sie sich von den übrigen Kiefernarten:
- Die Schuppenschilder der Spirkenzapfen sind hakig zurückgebogen. Ein Umstand, der ihr die weiteren Namen „Hakenkiefer“ und „Schnabelkiefer“ verliehen hat.
- Spirkenzapfen sind oft asymmetrisch aufgebaut. Besonders im unteren Drittel des Zapfens sind die Schuppenschilder nicht zentral.