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Frau Perchta
Frau Perchta

Das Foto zeigt eine doppelgesichtige Frau Perchta.

Frau Perchta

Frau Perchta ist eine Sagengestalt Europas mit Wurzeln sowohl in der germanischen und keltischen Mythologie als auch in der römischen und slawischen. In ihren positiven Aspekten zeigt sie große Ähnlichkeiten mit Frau Holle.

Im Alpenraum ist Frau Perchta im Gefolge der Wilden Fahrt unterwegs oder führt diese an, tritt aber auch allein in unterschiedlichen Gestalten auf. 

Man unterscheidet drei Hauptformen:

Die Schiachpercht - sie nimmt das Leben,

die Schönpercht - sie bringt das Leben,

die doppelgesichtige Percht stellt mit ihrer hässlichen ("schiachen") Rückseite und der schönen Vorderseite den Jahreszyklus mit Sterben und Wiedererwachen der Natur dar.

 

Schiachpercht 

Sie ist gekennzeichnet durch ein dunkles, runzeliges, schiaches (hässliches) Gesicht aus dem eine stark betonte Nase ragt, die ihre Verwandtschaft zur Vogelpercht andeutet. Den Kopf zieren wilde Haare oder keine Haare und spitzige Hörner. Manchmal trägt die Perchta eine Krone aus Eisen. Wie sie überhaupt einen starken Hang zu Eisen hat, eine Vorliebe, die zurück in die keltische Mythologie reicht, war doch das keltische Noricum der Alpen der größte Eisenlieferant des Römischen Reiches! Gerne trägt sie Attribute aus Eisen wie Kette, Beil und eben eine Krone mit sich. Mit ihrem scharfen Eisenbeil hackt sie in den Körper ihrer Opfer. 

Perchta bestraft nämlich Faulheit (z.B. Unordnung und aufgehängte Wäsche an den Festtagen) und ächtet Verstöße gegen das Festspeisegebot. Die Bestrafung kann von einfachen Albträumen bis hin zum Aufschlitzen des Bauches reichen. Der Bauch des Opfers wird dann gerne noch mit Steinen gefüllt, um es in einem Brunnen zu versenken. Zudem kann Perchtas Atem töten oder blenden.

 

Schönpercht 

Sie hat ein schönes, helles, glattes und freundliches Gesicht, sorgt für Fruchtbarkeit, vor allem auch für das Wachstum des Getreides. Fleiß und Hilfsbereitschaft werden von ihr belohnt. Manchmal fanden Spinnerinnen Spulen mit feingesponnener Wolle und bereits gerichtete Flachsbündel vor. Fleißigen Mägden legte die Schönpercht Münzen in die Wassereimer. 

In Brunnen und Teichen hütet Frau Perchta die noch nicht geborenen Seelen und wie Frau Holle betreut sie freundlich die Schar der ungetauft verstorbenen Kinder.

Am 5. Jänner, dem Vortag des Dreikönigsfestes, ist sie im Salzburgischen unterwegs und wünscht allen für das neue Jahr: 

An Fried, an Reim - und an Gsund!“ 

= Frieden, Glück und Segen - und Gesundheit. 

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Hier sehen und hören Sie in einem Salzburger Bauernhof die Tresterer mit ihrem Gefolge: Hanswurst, Bär, Waldmann, Hobergoaß und die mit der der Frau Perchta verwandten Vogelpercht.

Hier gibt es Informationen zu den Tresterern und ihrem Gefolge.