Kaiserliche Wildpflanzen
Kaiserliche Wildpflanzen
Kaiser Karl der Große (747 – 814) war in Bezug auf Landwirtschaft ein „Fan“ des Benediktinerordens, dessen Gründungskloster Montecassino er kannte. In einem Garten sah er eine zusätzliche Möglichkeit, Hungersnöte zu bekämpfen. (Im Hungerjahr 784 soll ein Drittel der europäischen Bevölkerung gestorben sein und die Katastrophen rissen nicht ab.) Karl der Große führte die ertragssteigernde Dreifelderwirtschaft ein und verpflichtete alle Klöster und kaiserlichen Güter, einen Nutzgarten nach benediktinischem Vorbild anzulegen. So finden sich unter den Obstbaumarten und Kulturpflanzen für Acker und Garten auch mediterrane Heilpflanzen und besonders viele mitteleuropäische essbare Wildpflanzen / Heilpflanzen in seiner Anbauvorschrift, dem 70. Kapitel des „Capitulare de villis“.