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Luciafest
Luciafest

Luciafest

DAS  LUCIAFEST  DER  SKANDINAVISCHEN  LÄNDER

wurzelt in alten Riten der Wintersonnenwende. 

Licht spielt dabei die wichtigste Rolle,

denn im Unterschied zu den südlicher gelegenen Ländern verabschiedet sich im hohen Norden die Sonne bis zum 21. Dezember beinahe ganz.

Die Nordländer müssen sich intensiv mit der Dunkelheit – und auch mit deren Ende - auseinandersetzen.

Ihre Vorfahren entwickelten aus dieser Arbeit

das Symbol der Doppelspirale:

Ein Zyklus ist abgeschlossen, aber aus ihm fließt der Anfang eines neuen!

Lükka till! - Viel Glück!

*

 

"An Lucia" wird, den ganzen Menschen erfassend, gefeiert:

Das Jahr und auch die Dunkelheit sind abgeschlossen, das Licht und eine neue Zeit fließen weiter ... So hat auch das am häufigsten gebackene Luciabrötchen, „Julgalt“, die Form der Doppelspirale!

Die weiß gekleidete Gestalt der Lucia, die Lucia-Königin, die als „Braut des Lichts“ auf ihrem Haupt einen frischgrünen Kranz aus Preiselbeerblättern und Kerzen trägt, um ihre Taille ein rotes Band geschlungen hat und irgendwie immer noch an die Gestalt der altnordischen Liebes- und Frühlingsgöttin Freya erinnert, darf bei keinem Luciafest fehlen! Schweden wählt jedes Jahr nicht nur eine nationale Lucia, sondern jeder schwedische Ort, der etwas auf sich hält, jede Schule und jeder Kindergarten wählt seine eigene Lucia-Königin. Gleich gekleidete Mädchen, die eine Kerze in der Hand tragen, begleiten sie. Gemeinsam singen sie das Lucia-Lied, eine Version des neapolitanischen Liedes Santa Lucia, in Prozessionen durch den Ort, in Krankenhäusern, Altersheimen, Kirchen und auf Veranstaltungen.

Ablauf des Luciafestes:

Bereits morgens bringt die jeweils jüngste Tochter, gekleidet  als Lucia, Lussebullar zusammen mit Kaffee oder Tee den Eltern ans Bett. Eine freundliche Geste mit dem sinnigen Hintergrund, dass sie es ist, die, wie die am natürlichen Jahreswechsel (21. Dez.) aufgehende Sonne, einen neuen Zyklus gewährleistet.

In den nachfolgenden Prozessionen und Luciafeiern im privaten und öffentlichen Bereich, die bis weit in die Nacht hinein andauern werden gerne in launiger Gesellschaft, eine brennende Kerze in der Hand haltend, Lussebullar (Luciabrote) abwechselnd mit einem Schluck Glögg verspeist.

Was sind Lussebullar, die man auch als Lussekatter, Luciabrote und Luciagebäck bezeichnet?

Es sind kleine Gebildbrote aus süßem Hefeteig, Der sonnengelb färbende Safran ist als ein Symbol für die Sonne ein Muss in diesem lockeren Gebäck und verleiht ihm eine feine Würze. Das Besondere an diesen süßen Brötchen ist ihre Formgebung:

Die Gebäcksfiguren selbst drücken durch ihre unterschiedlichen, uralten Formen die Wünsche an die kommende Zeit aus: Sie möge vor allem fruchtbar und herzlich sein!

Die altnordische Göttin Freya, Liebes- und Frühlingsgöttin der Wanen, der „Glänzenden“, verkörperte diese Vorstellungen. So sind in den Namen und Formen der Brote auch ihre Spuren zu finden, bzw. die Spur ihres Wagens und die Spuren der ihr zugeordneten Tiere - Eber, Katze und, als wichtigstes Sonnentier, der Falke.

Die gebräuchlischste Form der Lussebullar ist die Doppelspirale, die als "JULGALT" bezeichnet wird. In diesem Namen lebt Freyas Eber weiter: JUL = Weihnachten, GALT = Eber, der Eber Freyas. Verniedlicht zu „JULEGRIS“ – Glücksschweinchen (!). In Sizilien, der Heimat der Hl. Lucia, wird übrigens die gleiche Brotform als „Pane di Santa Lucia“ gebacken!

Freyas Katzen finden sich in der Bezeichnung „LUSSEKATER “= Luciakatzen .

Freyas Falke findet sich als Lussebullar namens „JULFAGEL" = Weihnachtsvogel.

Freyas Wagen gibt der dynamischen Symbolform des Luciabrotes „GULLVAGEN“ – Goldener Wagen, den Namen. Diese schöne Form wird auch als "JULVAGN" = Weihnachtswagen und als "JULKORS" = Weihnachtskreuz bezeichnet. 
 

 

Wie wird eigentlich aus dem Fest der Wintersonnenwende das Luciafest des 13. Dezembers

Der Name „Lucia“ bedeutet „die Leuchtende“, von lateinisch lux „Licht“. Kein Wunder, dass die viel verehrte hl. Lucia mit Lichtriten der Winterzeit verbunden wurde! In manchen Ländern musste sie die Rolle der Percht übernehmen. Einen besonderen, positiven Status erhielt sie im Norden Europas:

Nach der Christianisierung Skandinaviens wurden der in ganz Europa verehrten hl. Lucia  in Schweden als „Braut des Lichts“ viele Aspekte der heidnischen Göttin Freya zugeteilt, die zur Wintersonnenwende gefeiert wurde: Lucias kirchlicher Gedenktag wurde mit Freyas Fest der Wintersonnenwende verknüpft und bis zum Jahr 1752 am Datum der natürlichen Wintersonnenwende gefeiert!

Dann führte auch Schweden den Gregorianischen Kalender ein: Bei der Kalenderumstellung rutsche durch den Ausfall von Kalendertagen der Gedenktag der hl. Lucia - und mit ihm das Luciafest - auf den 13. Dezember. Und so ist es bis heute geblieben.