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Freya
Freya

Zum Foto: In ihrem Falkengewand gleitet Freya wie ein Falke durch die Lüfte. 

Freya

Freya (Freyja, Freia), die  Große Göttin der Wanen
 

Freyas Zuhause

Freyas Palast Folkwang war von einem blühenden Garten umgeben. In ihm befand sich der Saal Sessrumnir, in den sie mit ihren Walküren die Hälfte der tapfersten der im Krieg gefallenen Helden führte, während Odin die andere Hälfte für seine Walhall zufiel.

  • Wörtlich übersetzt bedeutet Folkswang „Volkswiese“. Die altnordische Silbe „wang“ lebt bis heute in Ortsnamen wie "Nesselwang", "Breitenwang", "Wängle" uam. weiter.)

 

Freyas Pflanzen und Tiere

Unter Freyas Baum, der beschirmenden, heilenden, sich mit Hilfe ihrer Innenwurzeln immer wieder erneuernden, weiblichen Linde, wurden Feste gefeiert, Versammlungen abgehalten, auch Gerichtsversammlungen, bei denen das Urteil meistens „lind“ ausfiel.

Linde, Birke, Wildrose, Erdbeere, Ringelblume, Frauenmantel, Arnika, Schafgarbe, Gänseblümchen und Schlüsselblume, Pflanzen, die jetzt als Marienblumenbezeichnet werden, waren ursprünglich Pflanzen der Freya, der großen, selbständigen und schöpferischen Liebes- und Frühlingsgöttin der Wanen, der "Glänzenden", aber auch Anführerin der  Walküren und Magierin, die mit ihrem Falkengewand wie ein Falke elegant durch die Lüfte gleitet oder in ihrem von Waldkatzen  gezogenen Wagen reist. Nebenbemerkung: Auch der Name der griechischen sexy Zauberin Circe bzw. Kirke bedeutet „Falke“! - Ein drittes Tier steht mit Freya in enger Verbindung: Nach dem Gedicht Hyndluljóð reitet sie auch auf dem Eber Hilisvini.

 

Freya gilt nicht nur als die Göttin des Frühlings und der Liebe, sondern auch der Fruchtbarkeit und  des Glücks sowie als Lehrerin des Zaubers.

Unser Glücksschweinchen leitet sich von Freyas Eber ab, der als "Yulgalt" auch in nordischen Festen rund um die Wintersonnenwende zu finden ist. 

Freyas Mythos ist älter als der Odin-Zyklus, dem sie später einverleibt wurde. Freya wendet Zauber und Magie nicht nur an, sondern lehrt sie auch: Sie ist die Lehrerin des „Seidhr“, der wanischen Art der Magie der Verwandlung und des „Siedens“ magischer Tränke im heiligen Kessel. Seidhr umfasst alle Formen der Magie, bei denen es auf die Beherrschung genauer Formeln und Ritualvorgaben ankommt: Fruchtbarkeits-, Wetter-, Liebes- und Gesundheitszauber. Medizin, wie sie noch lange geübt wurde! Freya lehrte diesen Zauber Frauen und Männern, auch Odin, dem Hauptgott der nachfolgenden Asen. Dieses Gedankengut lebt(e) im Volk als Wirklichkeit weiter, trug das Druidentum und ermöglichte später zusammen mit anderen Gesellschaftsmechanismen den sich über Jahrhunderte hinziehenden Hexenwahn

Die deutschen Wörter „Frau“, „frei“,  "froh", "Freude", "freien", "Freier" und „Freitag“, der Tag, an dem ihr zu Ehren Fisch gegessen wurde, leiten sich von ihrem Namen ab – von ihrem Mythos die Person bzw. der Wirkungskreis der germanischen Kräuterkundigen, meistens Frauen, die im Volk durch Kräuter, Sprüche und Rituale zuständig waren für Gesundheit, Heilung, Fruchtbarkeits- und Liebeszauber. Und für Hilfe bei Entbindungen, die zu leisten bis ins  frühe 19. Jahrhundert alleinige Frauenangelegenheit war. Sie wirkten auch mit bei Geburtenkontrolle und Abtreibung. 

Die gesellschaftliche Stellung dieser weisen Frauen und Männer war sehr ambivalent. Man bediente sich ihrer gerne, wo sie nützlich sein konnten. Andererseits waren sie auch gefürchtet und dadurch auch die naheliegendsten Sündenböcke, wenn hinter einem Unheil ein Schadenszauber vermutet wurde.