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Flechte Islandmoos sammeln. Moos-Sage.
Flechte Islandmoos sammeln. Moos-Sage.

Flechte Islandmoos sammeln. Moos-Sage.

Isländisches Moos sammeln, reinigen, lagern

SAMMELN

Das „Isländische Moos“, es ist übrigens keine Moosart, sondern eine Bodenflechte, kann zu jeder Jahreszeit geerntet werden, am besten jedoch an trockenen Tagen des Spätsommers und Herbstes.

Wichtige Hinweise:

In Mitteleuropa kann das Isländische Moos (Cetraria isalandica) – je nach Bundesland - unter Naturschutz stehen. Der kann von teilweise geschützt bis zu besonders geschützt reichen! Mehr dazu und wo der Naturschutzstatus aufgelistet ist, erfahren Sie in dem WILDFIND-Artikel „Naturschutz – Flechten und Moose“.

Man sollte sich vor dem Sammeln auch über die Cäsiumbelastung seines Sammelgebietes erkundigen! Isländisches Moos speichert Radioaktivität mehr als andere Pflanzen.  

Um die Vegetation zu schonen, wird mit den Händen geerntet.

Man erntet jeweils den ganzen Flechtenkörper (Flechenthallus), jedoch nur von Flechten, die höher als 4 cm sind.

Zur Sicherung des Flechtenbestandes darf, wenn Sammeln überhaupt erlaubt ist, nur alle 2 bis 3 Jahre im selben Gebiet geerntet werden!

 

REINIGEN  UND  LAGERN  DER  FLECHTE

  • Bereits während des Sammelns und auch im Anschluss daran werden die Flechten grob zerkleinert und dabei von Fremdteilen wie Moose, Fichtennadeln, Hölzchen, Erdklümpchen und Sand befreit. Sie finden sich oft in den Rinnen der Flechte!
  • Werden die Flechten nicht gleich mit Pottasche entbittert, was ja nur für umfangreiche Speisezwecke sinnvoll ist, werden die zerkleinerten Flechten ungewaschen in einem abgedunkelten, warmen und luftigen Ort bei 40° - 45° getrocknet und dabei täglich gewendet, damit sich keine Schimmelsporen ansetzen. Trocken und dunkel lagern!
    • Erst vor ihrer Verwendung für Tee, Grütze /Brei, Suppe, Gelee oder Brot etc. werden die Flechtenstückchen in kaltem Wasser kurz, aber kräftig bewegt, um evtl. verbliebene Fremdteile herauszuschwemmen.

 

NA SOWAS !

Eine Tiroler Sage, die uns Ignaz Vinzenz Zingerle überliefert hat, berichtet, dass das nahrhafte Isländische Moos früher, als es noch den Namen Misere trug, in den Alpentälern nicht mühsam in großen Höhen gesammelt werden musste, sondern kräftig und reichlich auf den Talwiesen wuchs, wo es die Kühe abweiden und die Sennen und Sennerinnen bequem mit Rechen (Harken) für den Winter ernten konnten.

   Dank Misere, dem Isländischen Moos, gedieh das Vieh prächtig: Die Schweine wurden fett und die Kühe gaben Milch im Überfluss. Gesundheit und Reichtum herrschten in den Tälern, und die Bäuerinnen badeten in fetter Kuhmilch.

   Doch dachten die Bewohner und Bewohnerinnen auch daran, dieses Glück mit Schwächeren zu teilen? Der liebe Herrgott hoffte es.
  So machte er sich an einem schönen Sommertag, an dem er sonst glücklich in den Bächen zu baden pflegte, als Bettler verkleidet, auf den Weg, um das Herz der so reich Beschenkten auf sein tätiges Mitgefühl hin zu prüfen: Mit gebrechlicher Hand klopfte er an die Türen der von Bergspitzen umrahmten Bauernhöfe und bat um eine milde Gabe. Allein, überall wurde er mit harten Worten abgewiesen.

  Schade. Immer noch können Menschen nichts schlechter vertragen, als eine Reihe von geschenkten, unbeschwerten Tagen!
  „Misere, wachs unterm Schnee!“ befahl da der göttliche Bettler laut. Und das segenspendende Isländische Moos zog sich bis unterhalb der Schneegrenze zurück, fern der Talwiesen.
  So zeigt das Misere die Misère des Menschen auf!

(Autorin: R. Fuchs, frei nach dieser Quelle)

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