Ur-Fladenbrot

1. Mehl mit Wasser und Salz gründlich verkneten. Im Verlauf einer ca. 10-minütiger Kneterei entsteht ein doch elastischer Teig mit einem verbliebenen leichten Hang zum Bröseln. (Diese Fähigkeit prädestinierte die Gerste später als Brotgetreide dem zähen, harten, „männlichen“, viel Klebereiweiß enthaltenden Roggen zum Lockern beigemengt zu werden.)
2. Teig zugedeckt 30 Minuten rasten lassen.
3. Teig in entsprechende Portionen teilen.
4. Teigstück noch einmal durchkneten, mit den Handflächen oder einem Rollholz zu einem ca. 4 mm dicken Fladen drücken bzw. auf bemehlter Fläche ausrollen.
5. Auf heißen Steinen oder in einer auf offenem Feuer bzw. auf der Herdplatte ordentlich erhitzten Eisenpfanne den Fladen beidseitig ohne (!) Fettzugabe backen.

Bemerkungen:

Die frischen Fladen schmecken köstlich und können ausgekühlt wie Knäckebrot an einem trockenen, mäusesicheren Ort über Monate aufbewahrt werden; traditionell aufgefädelt auf einer Schnur. 
S. W. de Rachewiltz schildert in seinem auskunftsreichen Buch „Brot im südlichen Tirol“, dass „die Schweizer Älpler zweimal im Jahr Gerstenbrot buken, als dünne Fladen verfertigten, an Fäden aufzogen, über dem Herd aufhängten und so den Winter über in Fleischbrühe oder Milch erweicht, nach ihren Umständen aßen.“  
Das nordische, haferreiche Knäckebrot wurde und wird aus dem gleichen Grund mit einem Loch in seiner Mitte versehen. 

TIPPS:

• Vorteile der Gerstenfladen: Durch das weiche Korn sind sie bestens geeignet, am Lagerfeuer gebacken zu werden. Sie lassen sich, auch wenn sie hart sind, von Hand brechen.
• Hier versteckt sich ein vom Ur-Gerstenfladen abgeleitetes Knäckebrot-Rezept!
• Fladenbrot mit Roggen, Gerste, Weizen 
• Fladenbrot aus Weizen - wie in der Mongolei
• Etruskisches Ur-Fladenbrot aus Weizen wird weiterverarbeitet zu  Testaroli Pasta !