Die Heimat des Kalmus ist das südöstliche Asien, von aus er sich an ihm zusagenden Standorten (Uferzonen nährstoffreicher, stehender und langsamfließender, sonnenwarmer Gewässer) weltweit verbreitete. Nach Europa kam der Kalmus Ende des 16. Jahrhunderts, einer Zeit des allgemein großen Interesses an Heilkraft, Botanik und auch Schönheit der Pflanzen. Er ist seitdem kultiviert, aber auch verwildert anzutreffen.
Kalmus im Garten:
Kalmus kann über seine Wurzelrhizome leicht vermehrt werden. Er gedeiht unproblematisch auf halbschattigen Standorten in normaler Gartenerde, sofern er genügend Feuchtigkeit erhält. Kurzzeitige Trockenphasen schaden ihm jedoch nicht. Jungpflanzen sind etwas schneckengefährdet.
Außergärtnerische Verwendung der europäischen Kalmuswurzel:
- Die europäische Kalmuswurzel wurde und wird für HEIL- UND WÜRZZWECKE verwendet.
Sie wird wegen ihres kriechenden Wuchses und ihrer Verwendung als aromatisch-scharfes Küchengewürz auch als Deutscher Ingwer bezeichnet. Es fehlt ihr jedoch dessen zitronige Note. Trotzdem wird sie gerne als Bestandteil für Kräuterliköre genommen, da sie als kräftigend, stimmungsaufhellend, verdauungsfördernd, appetitanregend und aphrodisierend gilt, geriet aber wegen des Verdachts, krebserregend zu sein, in Verruf:
Kalmus zählt, was die Identität seiner Inhaltsstoffe betrifft, zu den gut untersuchten Pflanzen. Als krebserregend, visuelle Halluzinationen und LSD-ähnliche Rauschzustände hervorrufend gilt der Inhaltsstoff Asaron, der im ätherischen Öl des Kalmus, das in nennenswerter Menge in seiner Wurzel vorkommt, wirkungsbestimmend ist. „Allerdings enthält der Wurzelstock europäischer Pflanzen im Gegensatz zu Rassen indisch-chinesischer Herkunft nur geringe Mengen.“ ( Fleischhauer e.a. in „Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen“) Isoliertes Asaron Lebensmitteln zuzusetzen ist in EU-Ländern verboten, zum Würzen von Getränken und Snacks darf Asaron im natürlichen Pflanzenverbund bis zu einer Höchstmenge von 0,1 mg/kg verwendet werden, bleibt aber auch in dieser Form als gesundheitsschädlich eingestuft.
Tipp: Auch ältere Blätter eignen sich als Gewürz. Sie enthalten neben Stärke verschiedene Gerb- und Bitterstoffe jedoch weniger ätherisches Öl mit Asaron als die Wurzel.