Igelfutter
Macht es Sinn, Igel zu füttern?
Wenn man Ende September ein Igelnest mit Igelmutter und Jungen entdeckt, bei uns waren es 6, ist es sinnvoll, zuzufüttern. Je kälter es wird, desto weniger Nahrung findet die stillende Igelmutter, später auch die Kleinen, wenn sie ab der vierten Lebenswoche zwischendurch selbst auf Futterjagd gehen: Um diese Zeit gibt es nur mehr wenige am Boden lebende Insekten. Würmer, Raupen, Nacktschnecken und Käfer verkriechen sich. Eier der am Boden brütenden Vögel und nestjunge, nackte Mäuse fehlen. Früchte fressen Igel nur minimal, eher die kleinen Tiere, die sich daran gütlich tun.
Nach sechs bis acht Wochen werden die Jung-Igel von ihrer Mutter entwöhnt. Sie wiegen dann maximal 250 g und müssen allein auf Futtersuche gehen.
- Um den fünf bis sechs Monate dauernden Winterschlaf überleben zu können, muss das Jungtier mindestens 500 g, besser 600 g, schwer sein. Igel verlieren während des Winterschlafs ca. ein Viertel ihres Gewichts.
Dazu informiert die Wikipedia: „In Mitteleuropa tragen Igel in der Regel nur einen Wurf pro Jahr aus. Geht der erste Wurf verloren, haben Igel gelegentlich einen zweiten Wurf, der dann im Spätsommer zur Welt kommt. Diese Jungigel haben jedoch nur eine geringe Chance, das Winterhalbjahr zu überleben. Sie verfügen meist nicht über ausreichend Fettreserven, um aus dem Winterschlaf wieder aufwachen zu können.“
- Es ist also sinnvoll, ab dem Spätsommer Igelmüttern und Igelkindern Futter anzubieten, bis sie sich zum Winterschlaf zurückgezogen haben! Die Chance, den Winter zu überleben, vergrößert sich für die ausgepowerte Igelmutter und für die jungen Igel.
- Auch die Monate März, April sind für die aufgewachten und durch den Winterschlaf geschwächten Tiere eine kritische Zeit, sobald Schnee und Eis vorübergehend zurückkehren. Igelgerechte Zufütterung hilft Ihnen zu überstehen.
Es sollte flach und leicht zu reinigen sein, und zwar mit kochend heißem Wasser, um mögliche Parasiteneier, die für das menschliche Auge nicht erkennbar sind, abzutöten. Auch ist es ratsam, im Umgang mit dem Futtergefäß Einmalhandschuhe zu verwenden bzw. sich die Hände mit Seife und Wasser gründlich zu waschen.
TIPP:
- Ein ca. 40 cm langer rechteckiger Blumenkasten-Untersetzer ist als Futtergefäß sehr praktisch zu reinigen: Dazu kann man den Untersetzer über die WC-Muschel legen, kochend heißes Wasser einfüllen, einige Minuten einwirken lassen, Wasser ins WC entsorgen. Reinigungsvorgang eventuell wiederholen.
Igel gehen während der Nacht auf Nahrungssuche. Dementsprechend bietet man das Futter an.
Man sollte es jedoch nicht ständig stehen lassen, denn auch Katzen, Mäuse und Marder haben Interesse am Igelfutter!
- Wenn die Igel selbständig noch etwas Futter finden, bietet man ihnen das Zusatzfutter am besten in der Morgendämmerung an, um ihr Futtersuchverhalten über die Nacht nicht zu unterbinden.