In Österreich wird er auch heute noch neben „Mais“ als „der Türken“, „Türk Woaz“ (= „Türkischer Weizen“) bzw. als „der Kukuruz“ bezeichnet. Zeitweise hatte er hier den Status eines Grundnahrungsmittels inne, vor allem in der Steiermark, in Kärnten und Tirol, im heutigen Norditalien und Trentino.
In Tirol wurde er in regionalen Sorten bis in Höhen von 1200 m angebaut, z.B. im Pitztal. Dank Föhn, dem "Türkenröster", reifte er hier auch in den kurzen Sommern aus.
Im Zuge der gesellschaftliche Rückbesinnung auf „Local Food“ wird im Pitztal heute - mit Unterstützung der Genbank des Landes Tirol, die spezielle Maissamen tiefgefroren lagert - von einigen Bauern der Versuch unternommen, die beiden alten Maissorten „Pitztaler Rot“ und „Pitztaler Gelb“ wieder anzubauen und zu vermehren. Die alten Mühlen im Tal, wo künftig der Mais gemahlen werden könnte, stehen noch.
ZUCKERMAIS-ANBAU IM GARTEN
Anbauvoraussetzungen:
Das Maiskorn benötigt einen windgeschützten Standort in voller Sonne und einen sehr nahrhaften, gut wasserführenden Boden. Um keimen zu können, sollte die Bodentemperatur 10° - 15° betragen. Ist der Boden zu kalt, befallen Pilze das Maiskorn und es keimt nicht. Als Faustregel gilt, dass Mais bis zum 10. Mai angebaut sein sollte. Der Boden wird vor der Saat und nach der Saat einige Zeit mit Folien bedeckt, um den Boden zu erwärmen. In rauen Gebieten benötigen auch die Jungpflanzen während der Nacht die Folie.
Für die Reife sind viel Sonne und Wärme notwendig.
Gartentipps "Anzuchterde selbst gemischt" und „Papiersäcke als Pflanztöpfe“!
Mais in der Mischkultur:
Mais ist ein Flach- und Tiefwurzler: Seine Wurzeln setzen sich zusammen aus kräftiger Keimwurzel, Kronenwurzeln, die sich aus den Stängelknoten im unterirdischen Bereich bilden und aus Luf- und Stützwurzeln, die sich am 2. oder 3. oberirdischen Stängelknoten bilden und bis zu 2,5 m in die Erde eindringen. Die seitliche Ausdehnung der Wurzeln reicht bis zu 1 m.
Angeregt durch den traditionellen Anbau von Mais in Mittelamerika wird empfohlen, Mais gemeinsam mit Feuerbohnen und nicht rankendem Kürbis, z. B. mit Zucchini und Acorn, der weitgehend von Schnecken verschohnt wird, anzubauen:
- Anfang Mai
- im jeweiligen Abstand von 50 cm drei Reihen Mais 3 cm tief säen, und zwar mit der Spitze nach unten.
Die Jungpflanzen werden später auf einen Abstand von 50 cm vereinzelt werden. Dabei werden die schwachen ausgeschieden.
- Einen Vorsprung erhält man, wenn man die Maispflanzen ab Anfang April bei 10° - 15° Bodentemperatur im Haus auf der Fensterbank vorzieht.
Die starken Jungpflanzen kommen dann ab Mitte Mai, wenn keine Nachtfröste mehr drohen, im jeweiligem Abstand von 50 cm auf das Gartenbeet. Sie werden etwas tiefer gepflanzt, als sie voher gestanden sind.
- Ab Mitte Mai
- werden zu jedem Maispflänzchen 2 Feuerbohnen gesteckt, die anfangs einen gemeinsamen Stab erhalten, später an der Maispflanze emporranken dürfen.
- Zwischen den Maisreihen werden im Abstand von 2 m die vorgezogenen Kürbispflanzen ausgebracht. Sie werden mit ihren Blättern den Boden beschatten. Bis es soweit ist, wird das Beet gemulcht.
- Im Abstand von 3 Wochen mit Pflanzenjauche düngen.
- Das Jahr darauf