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Blasenentzündung
Blasenentzündung

Das Foto zeigt eine Kanadische Goldrute.

Blasenentzündung

Möchte man eine BLASENENTZÜNDUNG  (HARNWEGSINFEKTION)  OHNE ANTIBIOTIKA behandeln, findet man in der Pflanzenheilkunde starke Helfer. Jedoch heißt es, sie gleich bei den ersten Anzeichen in Anspruch zu nehmen.

Zu den Symptomen einer Blasenentzündung gehören: häufiger Harndrang, schmerzhafte Harnentleerung, Schmerzen und Krämpfe im Unterbauch, trüber Urin, schlapp und müde.

Um Klarheit über die Selbstdiagnose zu haben, eignen sich fürs Erste, bis man Zeit für einen Urintest beim Arzt findet, Combur® 5 HC Harnteststreifen, die man sich rezeptfrei in einer Apotheke besorgt und zuhause nach Anleitung, sie ist auf dem Beipackzettel vermerkt, anwendet.

 

So werden die Beschwerden einer akuten Harnweginfektion  rasch gelindert:

 

Zuerst einmal: Den Körper warm halten! Kalte Füße immer vermeiden.

 

Dann: Viel trinken, aber das Richtige:  

 

  1. Dazu hat Gabi W., Schweiz, einen schnellen und sehr praktikablen Tipp: Bis zu 3 x täglich 1 Esslöffel Apfelessig auf ein Glas Wasser trinken  ... und alles wird rasch wieder gesund!
          Dazu Wildfind: 
    Essig macht, im Unterschied zur Zitrone, den Harn sauer. In diesem sauren Milieu können die Erreger deutlich schlechter gedeihen.  – Apfelessig, am besten selbst angesetzter Holunderblüten-Apfelessig oder Rosenessig, kann man gut mit D-Mannose aus der Apotheke  kombinieren.

    Zur Vorbeugung einer erneuten Blasenentzündung führt man eine Apfelessigkur durch: Man trinkt 4 Wochen hindurch täglich vor dem Zubettgehen 1 Esslöffel Apfelessig, und zwar verdünnt mit Wasser.

     

  2. Blasentee trinken! 

    Blasentees sorgen dafür, dass die in den ableitenden Harnwegen vorhandenen Bakterien und Entzündungsstoffe ausgeschwemmt werden und sich die Muskulatur entkrampft. Bei Neigung zu Reizblase oder zu sich wiederholenden, entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege können die Tees bereits vorbeugend und blasenstärkend als Kur getrunken werden. 
    Heilkräuter und Kräutermischungen für Blasentee kann man sich in der Apotheke besorgen oder sich dort nach eigenen Angaben mischen lassen.

    Wildfind verrät Ihnen die effizientesten Blasenteekräuter, unter denen sich auch solche befinden, die man selbst sammeln kann!

    Doch zuvor, wichtige Hinweise:
    Anwendung des ausgewählten Tees mit Arzt/Ärztin oder ApothekerIn besprechen, insbesondere bei Ödemen infolge eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit.
    Lassen die Beschwerden nach fünf Behandlungstagen nicht nach, sollte der Arzt/die Ärztin erneut aufgesucht werden.
    Bei starken Beschwerden - wie starke Schmerzen im Unterbauch und / oder in der Nierengegend, starke Krämpfe oder unerträgliches Brennen beim Wasserlassen, bei Fieber sowie bei Blut im Urin - muss umgehend der Arzt/die Ärztin (Hausarzt/Ärztin, Frauenarzt/Ärztin, Urologe/Urologin)  informiert werden!

    Für die Verwendung aller angeführten Tees gilt außerdem:
    Der Tee darf in der Thermoskanne warm gehalten und zur Arbeit mitgenommen werden.
    Heiltees mit gleich bleibender Rezeptur werden als Kur max. 4 Wochen lang getrunken. Dann 3 Wochen pausieren oder die Rezeptur wechseln, um die Selbstheilungskräfte des Körpers mit anderen „Reizen“ zu fördern und zu fordern.
    Auf Zucker sollte verzichtet werden, da dieser den pathogenen Keimen als Nahrung dient. Der Tee kann mit Stevia oder Süßholzwurzel gesüßt werden.

    Dosierung der Flüssigkeitsaufnahme
    Damit alle belastenden Keime ausgeschwemmt werden, täglich 1 Liter Blasentee und zusätzlich 1 Liter andere Flüssigkeit zu sich nehmen, u. a. Wasser mit Apfelessig oder mit Wasser verdünnten Cranberry/Preiselbeer-Direktsaft bzw. D-Mannose in Wasser.

     

  • DIE  EFFIZIENTESTEN  BLASENTEES:
  • Aufguss-Tee aus dem Kraut der Goldrute

    Aufgrund seiner durchspülenden, krampflösenden und entzündungswidrigen Eigenschaften empfiehlt die Kommission E bei Blasenentzündungen und Entzündungen der weiteren Harnwege Tee aus dem Kraut der Goldrute zu trinken. Gemeint ist das Kraut, also die oberirdischen Pflanzenteile, sowohl der Echten Goldrute als auch Kanadischen Goldrute und Riesengoldrute. - Und zwar kann dieser heilsame, mild schmeckende Einzeltee nicht nur im Krankheitsfall getrunken werden, sondern auch bereits vorbeugend, auch zur Verhinderung von Harnsteinen.
    Zubereitung und Dosierung  
    4 gestrichene Esslöffel voll zerkleinertes Goldrutenkraut mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen, nach 15 Minuten abseihen.
    Bemerkung:
    Bei Entzündungen der Harnwege, zu denen auch die Blase zählt, trinkt man den Tee mit sehr gutem Erfolg im dreistündigen Wechsel mit Tee aus Bärentraubenblättern.
     

  • Abkoch-Tee aus Bärentraubenblättern

    Was die Volksmedizin schon lange wusste, wurde von  ESCOP und Kommission E bestätigt: Sie empfehlen Tee von Bärentraubenblättern bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege.
    Die Blätter der Bärentraube sind reich an stark antibakteriell wirkendem Arbutin, können aber bei zu langer bzw. zu häufiger Anwendung leberschädigend wirken. Tee aus Bärentraubenblättern sollte deshalb nicht länger als jeweils 1 Woche und das höchstens 5- mal im Jahr getrunken werden! Schwangere, Stillende und Kinder unter 12 Jahren sollten darauf verzichten.
    Um die volle Kraft der Bärentraubenblätter zu nutzen, werden sie nicht als Aufgusstee, sondern als Abkochung zubereitet:
    Zubereitung und Dosierung
    3 gestrichene Esslöffel (10 g) Bärentraubenblätter mit 1 Liter kalten Wasser übergießen, zum Sieden bringen, 5 Minuten köcheln und 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen, anschließend abseihen. Über den Tag verteilt in 4 Portionen trinken.
    Bemerkungen: 

    • Bei empfindlichem Magen, der auf Gerbstoffe, die in den Blättern der Bärentraube ebenfalls zahlreich vorhanden sind, mit Übelkeit reagiert, ist ein gerbstoffarmer Kaltwasserauszug angebracht. Im Unterschied zu den Gerbstoffen wird das heilende Arbutin auch auf diese Art gut aus den Bärentraubenblättern gelöst, jedoch dauert seine Zubereitung lange: 3 Esslöffel (10 g) getrocknete Bärentraubenblätter von Hand zerbröseln und mit 1 Liter kaltem Wasser übergießen. Zugedeckt 8 - 12 Stunden stehen lassen, abseihen und im Laufe des Tages zwischen den Mahlzeiten in individuellen Portionen trinken.
    • Bärentraubenblätter können als schneller, herber Abkochtee wirksam als Einzeltee getrunken werden, lassen sich aber durch diese Art ihrer Zubereitung auch gut mit zerkleinertem Schachtelhalm und Wurzelstücken von Quecke, Hauhechel und Süßholz kombinieren. Sie zählen ebenfalls zu den Heilkräutern bei Blasenentzündung. 
       
  • Abkoch-Tee, Kombination aus Wurzeln und Bärentraubenblättern

    Um aus den genannten Wurzeln, die als traditionelle pflanzliche Heilmittel gelten, und aus den Bärentraubenblättern die heilenden Inhaltsstoffe zu extrahieren, wird kein Aufguss der Heilpflanzen, sondern eine Abkochung vorgenommen. Der auf diese Art gewonnene Tee wirkt antibakteriell, entzündungshemmend, entkrampfend, harn- und wassertreibend. Er wird mit Erfolg bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege angewendet und zur Vorbeugung gegen Nierengrieß.
    Zusammensetzung:
    40 g Queckenwurzel - wirkt antibakteriell, entzündungshemmend, harn- und wassertreibend - entkrampfend
    20 g Hauhechelwurzel - wirkt harn- und wassertreibend
    20 g Süßholzwurzel - wirkt antibakteriell, entzündungshemmend, entkrampfend
    20 g Bärentraubenblätter - wirken antibakteriell, entzündungshemmend, entkrampfend
    Zubereitung und Dosierung
    3 Esslöffel voll zerkleinerte Pflanzenteile mit 1 Liter kalten Wasser übergießen, zum Kochen bringen, 5 Minuten köcheln,  10 Minuten zugedeckt ziehen lassen, anschließend abseihen. Über den Tag verteilt in 4 Portionen trinken.
     

  • Aufguss-Tee, Kombination aus mehreren Blasen-Heilkräutern

    Das ist ein mild schmeckender, aber ebenfalls sehr gut wirkender Blasentee!
    Zusammensetzung:
    50 g Goldrutenkraut - wirkt antibakteriell, entzündungshemmend, harn- und wassertreibend, entkrampfend
    30 g Birkenblätter - wirken antibakteriell, entzündungshemmend, harn- und wassertreibend
    10 g Schafgarbenkraut - wirkt antibakteriell, entzündungshemmend, entkrampfend
    10 g Steviablätter - wirken antibakteriell, entzündungshemmend,
    Zubereitung und Dosierung:
    4 Esslöffel der Droge mit 1 Liter kochenden Wasser übergießen, zugedeckt 15 Minuten ziehen lassen, abseihen und im Laufe des Tages zwischen den Mahlzeiten in individuellen Portionen trinken.
     

  • Aufguss-Tee aus „Katzenbart“ („Orthosiphon“)

    Dieser indische Tee spült auch europäische Harnwege ;) und wird zudem von der Kommission E zur Durchspülung bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und  bei Nierengrieß empfohlen, und zwar in der Tagesdosis von 12 g getrockneter Droge (Blätter). Orthosiphonblätter und -stängelspitzen wirken entkrampfend, entzündungshemmend und mild harn- und wassertreibend. Seinen deutschen Namen „Katzenbart“ erhielt die Heilpflanze übrigens nach dem Aussehen ihrer Blüten. Erhältlich ist Katzenbart-Tee (Orthosiphon-Tee) in jeder Apotheke.
    Zubereitung und Dosierung
    4 Esslöffel (12 g) getrocknete, zerkleinerte Orthosiphonblätter mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen, zugedeckt 15 Minuten ziehen lassen, abseihen und im Laufe des Tages zwischen den Mahlzeiten in individuellen Portionen trinken.
     

Weitere mögliche Hilfen

Ernährung

  • Zur Zeit der Erkrankung täglich 125 ml Cranberry-Muttersaft trinken. Er kann mit Wasser verdünnt und - als Tagesportion - mit 2000 mg D-Mannose kombiniert werden. Es wird dadurch das Ansiedeln der schädlichen Bakterien an der Blaseninnenwand verhindert, sodass sie mit dem Harn ausgeschieden werden.
     
  • Folgende frische Pflanzen wirken durch die in ihnen enthaltenen Senföle auf die Blase antibiotisch:
    Krenwurzel (Meerrettich), Senfkeimlinge, Senfblätter und –Senfblüten, alle Kressearten, ganz besonders die Kapuzinerkresse (Blätter, Blüten, Knospen) 
     
  • Weiters sind günstig:
    Früchte und Blätter von Heidelbeere, Birne, Preiselbeere.
    Möglichst oft Kürbiskerne, Kürbiskernöl, Spargel, Brennnesselspinat, Brennnesselsuppe und Brennnesselstrudel genießen.
  • Ungünstig wirkt sich Koffein aus: Kaffee, schwarzer und grüner Tee, Cola und Energy-Drinks enthalten Koffein, das u. a. die Nieren anregt und den Harndrang verstärkt. Bei Harnwegserkrankungen sollte man deshalb nach Möglichkeit auf koffeinhaltige  Getränke verzichten.

 

Pflanzliche Präparate

  • in Form von Dragees, Kapseln, Tabletten oder Pulver, beispielsweise femidoc (Bärentraubenblätter, Birkenblätter, Goldrutenkraut), Angocin (Kapuzinerkresse + Meerrettich), Canephron (Rosmarin, Tausendgüldenkraut, Liebstöckel).
     
  • D-Mannose, ein „Baustein zahlreicher pflanzlicher Polysaccharide“ (Wikipedia), wird in unterschiedlichen Zubereitungen zur Vorbeugung und auch zur Behandlung von Blasenentzündungen angeboten. Sie ummantelt die E. coli-Bakterien in der Blase, hindert sie, sich an Schleimhäuten festzusetzen und Entzündungen zu verursachen und wird dann zusammen mit jenen zur Gänze über den Urin ausgeschieden.

 

Medikamente

Bei Bedarf greift man zusätzlich zum Trinken von Blasentees und dem Einnehmen pflanzlicher Präparate zu folgenden Medikamenten:

  • Ibuprofen-Filmtabletten wirken als Erste Hilfe schmerzlindernd, entzündungshemmend und fiebersenkend.
     
  • Östrogene in Form von Vaginalcreme oder Vaginalzäpfchen sind bei Frauen in der Postmenopause bei der Wiederherstellung der bakterienabwehrenden Vaginalflora, die auch den Eingang der Harnröhre schützt, sehr gut wirksam.
     
  • Antibiotika. Bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten auf einen Wechsel des Antibiotikums  achten. Dieses nicht mit dem Firmennamen gleichsetzen. Kompetente Infos  h i e r .   
     

​Tipps, sich vor Blaseninfektionen zu schützen:   

Analhygiene: Immer - gleich wie bei der Reinigung der Vagina - darauf achten, von vorne nach hinten zu reinigen, damit Erreger (Escherichia coli Bakterien) aus dem Darmtrakt nicht in die Harnröhre gelangen. Sie verhalten sich im Darm harmlos, lösen jedoch, sofern sie nicht rechtzeitig eliminiert werden, in der Blase Entzündungen aus, in weiterer Folge auch Nierenbecken-Entzündungen. Im Anschluss an die Reinigung Hände min. 20 sec waschen.

Nach Sex die Blase entleeren und 1 bis 2 Gläser (Essig-)Wasser trinken. Mögliche Keime werden ausgespült.

Sowohl täglich einmal als auch vor und nach jedem Geschlechtsverkehr Intimbereich mit warmem Wasser und seifenfreier Waschlotion reinigen, damit die natürliche Scheidenflora unbeschädigt bleibt. Anschließend mit Bio-Kokosöl pflegen. Dieses wirkt antibakteriell. Das Kokosöl kann auch als tägliche Intimpflege verwendet werden - insbesondere bei bestehenden Infekten oder Scheidentrockenheit. Weitere Tipps  h i e r . 

Unterwäsche bei 60°C waschen. Das tötet die meisten der Keime und verhindert eine erneute Ansteckung über die Unterwäsche. Wenn man ganz sicher gehen möchte, wäscht man bei 80°. Synthetische Unterwäsche meiden.