Die "Jungfer im Grünen" ist eine hübsche, pflegeleichte Pflanze, die unter fast allen Bedingungen gedeiht. Ernte: Samen als Gewürz, Samenstand für Trockensträuße.
Die "Jungfer im Grünen" ("Gretl in der Stauden") ist eng mit dem Echten Schwarzkümmel verwandt, trägt aber im Unterschied zu diesem ihre Blüte in einem Kranz aus fein zerteilten, nadelartigen Hochblättern. Der dekorative Samenstand wird gerne für Trockensträuße genommen.
Die Blüte selbst besitzt in der Regel fünf verhältnismäßig große blaue Blütenblätter (Kronblätter). Im Laufe ihrer langen Kultur als Bauerngartenpflanze entwickelten sich auch rosarote und weiße Formen mit halbgefüllten und gefüllten Blütenköpfen.
Die Junger im Grünen ist eine pflegeleichte Pflanze, die unter fast allen Bedingungen gedeiht. Auf mageren Böden bleibt sie entsprechend kleiner und blüht nicht so zahlreich.
Zum volkstümlichen Namen „Jungfer im Grünen“:
Die hübsche, mädchenhafte Blüte in ihrem schützenden bzw. abweisenden „Nadelkranz“ spricht in ihrer Blumensprache: Ich will dich nicht! Junge Frauen gaben verschmähten Freiern ihre Ablehnung durch diese Blume zu verstehen. Dabei wurde sie oft von anderen Abweisung signalisierenden Blumen wie Augentrost, Kornblume, Schafgarbe und Wegwarte verstärkt.
Zum volkstümlichen Namen „Gretl in der Stauden“ bzw. "Gretchen im Gebüsch":
Eine Tiroler Pflanzensage erzählt von der Liebe zweier Nachbarskinder, die der reiche Vater der schönen Gretel verbot. Warum wohl? Ihr Auserwählter war als armer Schlucker absolut nicht willkommen. Doch die beiden wollten sich wenigstens sehen. So versteckte sich Gretel in einem Busch des Gartens und spähte zu Hansel, der vom Weg her sie zu erblicken suchte. Da wurden sie beide in Pflanzen verwandelt: Gretel in die „Gretel in der Stauden“, Hansel in den „Hansel am Weg“. „Hansel am Weg“ wird in Tirol der Vogelknöterich, der mit langem Hals den Weg entlang kriecht, genannt.
Zur Essbarkeit von Nigella damascena L.:
Aufgrund ihres an Waldmeister und Erdbeeren erinnernden Aromas werden die Samen gemahlen oder gemörsert als Gewürz verwendet. -
Sie enthalten aber im Unterschied zum Echten Schwarzkümmel das Alkaloid Damascenin und wirken im Übermaß genossen unbekömmlich. Roth, Daunderer, Kormann bezeichnen sie in „Giftpflanzen, Pflanzengifte“ als wenig giftig (+). Damascenin wirke spasmolytisch und bewirke eine kurzdauernde Blutdrucksenkung.
Vermehrung
Die Samen des der Jungfer im Grünen verbreiten sich durch Semachorie: Mit zunehmender Reife trocknen die Fruchtwände der Samenkapsel und mit ihr die hakigen Griffel immer mehr aus, bis sie pergamentartig sind und sich leicht im Fell eines vorbeistreifenden Tieres so verhaken, dass die Pflanze mitgezogen und beim Lösen zurückschnellt. Durch diese Bewegung oder durch den Wind werden die Samen aus den schmalen Spalten der Kapsel herausgeschleudert. ….