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Leindotter | Camelina sativa

Leindotter

Botanischer Name: 
Camelina sativa
andere Namen: 
Saat-Leindotter
andere Namen: 
Dotterlein
Tribus:
Gattung: /
Art: Camelina sativa / Leindotter
Kommt in Mitteleuropa wild bzw. ausgewildert vor: JA!
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Links Lein, rechts Leindotter

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Leindotter

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Leindotter

Bild 1: Im Vordergrund Kapseln und winzige Samen von Leindotter "Morgensonne", dahinter jene von Lein
Bild 2: Links Lein, rechts Leindotter
Bild 3: Leindotter
Bild 4: Leindotter
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Bild 5: Gelbes Öl des Leindotters

Der Name „Leindotter“ erzählt, dass sich diese Pflanze aus dem Südosten Europas kommend gemeinsam mit dem Leinanbau, und zwar als Unkraut,  seit der Bronzezeit ausbreitete und dass aus den Samen dottergelbes Öl gepresst werden kann.

 

 

Gern sahen die Leinbauern den wilden, hellgelben Leindotter (Camelina alyssum) nicht in ihrem blau wogenden Blütenmeer, das der Leindotter überragte und durch seine Wurzelausscheidungen hemmte! Der Lein keimte durch seine Anwesenheit schlecht. Er war im Lein ein richtiges Unkraut, doch seine feine Samen hatten es in sich!  Sie reizten zur Kultivierung und separaten Anbau: Für den Anbau genutzt wird heute vor allem die alte österreichische Kultursorte „Morgensonne“.

 

INHALTSSTOFFE,  GESCHMACK UND  VERWENDUNG

Kaltgepresst ergeben die Leindotter-Samen ein hochwertiges ÖL mit einem hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren wie Linolsäure, Alfa-Linolensaäure, Gamma-Linolensäure, etwas Erucasäure und intensive, sehr gesunde, antibakteriell wirkende Senfölglycoside, die dem Öl und den 1 - 2 mm großen SAMEN einen kressigen Geschmack verleihen.

  • Man verwendet sowohl das Leindotter-Öl als auch die Leindotter-Samen ZUM  WÜRZEN:

Die Samen passen gut zu hartgekochtem Ei, Butterbrot, Käsebrot … Es lässt sich aus ihnen auch ein aromatisches (natürlich gesundes) Gomasio mixen!

Das Öl passt in den Käferbohnenaufstrich!

Die jungen Pflanzen können übrigens wie Schnittsalat geerntet und verspeist werden.

 

  • Leindotteröl in der VOLKSMEDIZIN

Das kaltgepresste Öl wird nach wie vor in der Volksmedizin als wirksames Hausmittel genutzt wird: 

  1. In Grippezeiten zum ÖLZIEHEN, um sein Immunsystem zusätzlich zu stärken und die entzündungshemmende Wirkung des Leindotteröles zu nutzen. 
    • So wird das Ölziehen, das man als Ölkur 1 bis 2 Wochen praktizieren sollte, durchgeführt: 
      • Einen Esslöffel kaltgepresstes Leindotteröl (etwas schwächere Alternativen sind folgende kaltgepressten Öle: Sonnenblumenöl, Sesamöl, Olivenöl) 10 bis 15 Minuten langsam im Mund hin und her bewegen und auch zwischen den Zähnen durchziehen.
      • Dieses Öl wird anschließend ausgespuckt.
      • Den Mund mit Wasser ausspülen. Das Ölziehen ersetzt nicht das Zähneputzen.  
         
  2. Zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems und zur Vorbeugung von Arteriosklerose und Arthritis wird es eingenommen. Die Beschwerden  letzterer sollen auch durch Einreiben gemindert werden.
     
  3. Dotteröl wird auch zur Wundheilung angewendet. 
     
  • WEITERE  VERWENDUNGSMÖGLICHKEITEN

Leindotteröl findet auch Verwendung in der Kosmetik- und Farbindustrie, als Lampenöl, als Kraftstoffzusatz für Traktoren und Flugzeuge.

Die Samen und Pressrückstände dienen als Futtermittel.

Das zerkleinerte Stroh wird als Einstreu verwendet.

 

Traditioneller ANBAU, wie er im Kleinformat auch im HAUSGARTEN möglich ist:

Traditionell wurde Leindotter vermischt mit Erbsen angebaut, da beide Arten früh im Jahr angebaut werden können, kurze Zeit zur Reife benötigen und gleichzeitig reifen: Die Erbsen fanden Halt am Leindotter, dessen Stängel so steif und doch elastisch sind, dass sie auch für Besen verwendet wurden. Ausgereift wurden sie dann gemeinsam geerntet, gedroschen und ausgesiebt. –

Diese Anbauweise ist auch einen Versuch im Hausgarten wert, denn die Samenkapseln des Leindotters lassen sich durch leichten Druck gut öffnen und geben die kleinen Körnchen frei.

 

Empfohlener Artikel zur Pflanze
Status
Aussehen

Blütenfarbe

  • gelb
    gelb

Form der einzelnen Blüte

  • Blütenblätter kreuzförmig angeordnet

Blütenstand

  • Traube
  • aufrecht

Wuchshöhe

  • bis 1,2 m

Stängel

  • aufrecht

Unterirdische Pflanzenteile

  • Pflahlwurzler

Frucht

  • Schote

Blattform

  • lanzettlich / lanzeolat
    lanzettlich / lanzeolat
VERWECHSUNGSMÖGLICHKEIT MIT GIFTIGER PFLANZE
VERWECHSUNGSMÖGLICHKEIT MIT ESSBARER PFLANZE
Kultivierung
Befruchtung
  • Fremdbefruchtung (Insekten)
  • Selbstbefruchtung
Keimfähigkeit
  • mehr als 6 Jahre
Vermehrung
  • Samen
Lichtanspruch
  • Sonnig
Wasserbedarf
  • Braucht wenig Wasser.
Bevorzugte Erde
  • sandig
  • tiefgründig
  • durchlässig
Winterhärte
  • -1°C
Reihenabstand
  • 20 cm
Saattiefe
  • 1 cm

Samenabstand
  • 5 cm
Zehrer
  • Schwachzehrer
Lebenszyklus
  • einjährig
Erste Ernte nach
  • 16 Wochen
Kultivierungseigenschaft
  • schneckenresistent
  • unkompliziert
  • rasch wachsend
  • gut lagerfähig
  • Fruchtfolge beachten
  • wachstumshemmend
Pflegeanforderungen
  • einfache Pflege
Krankheiten
  • falscher Mehltau
  • Grauschimmel
Gute Nachbarn
Gesundheit
Wirkung

laut Volksheilkunde:

Wann Leindotter pflanzen oder säen?
Hier finden Sie einen praktischen Pflanzkalender mit den richtigen Terminen und Pflegeanweisungen.

Erstfrühling / April

Samen Aussaat im Freien Gute Kältetoleranz, aber nicht frosthart!Nach der Aussaat Erde andrücken, mit Wasser überbrausen.

Vollfrühling / Mai

Samen Aussaat im Freien
Nach der Aussaat Erde andrücken, mit Wasser überbrausen.

Frühsommer / Anfang Juni bis dritte Juni Woche

Jungpflanzen ernten
Werden wie Schnittsalat verwendet.

Hochsommer / dritte Juni Woche bis Anfang August

Jungpflanzen ernten
Werden wie Schnittsalat verwendet.

Frühherbst / Ende August bis Ende September

Samen ernten
Gut getrocknet lagern, sonst Schimmelgefahr.