Verwendung:
- Beeren, Blätter und auch die Blüten werden wegen ihrer appetitanregenden, würzigen Wirkung frisch und auch getrocknet in der Küche verwendet. Getrocknete Beeren wie Wacholderbeeren unmittelbar vor ihrer Verwendung anquetschen!
- Getrocknete Myrtenblätter und Zweige entfalten beim Räuchern einen hellen Rauch mit einem angenehmen, leicht harzigen Duft, wie man ihn in den Bergdörfern der herbstlichen Peloponnes erleben kann. Die getrockneten Zweige eignen sich zum Räuchern von Fischen, aber auch als Abschlussräucherung eines Lagerfeuers. Zerkleinerte Blätter lassen sich gut zusammen Harz (Weihrauch, Myrrhe, Fichten- oder Kiefernharz) zum Räuchern auf Räucherkohle verwenden.
- Aufgrund der atembefreienden Wirkung (schleimlösend) findet die Pflanze bei Atemwegserkrankungen Verwendung in der Volksmedizin. Auch ihr ätherisches Öl, das Myrtenöl, wird dazu genutzt.
- Aus Beeren und Blättern der Myrte kann ein leckerer Ansatzschnaps hergestellt werden, der die kulinarischen und medizinischen ;) Vorzüge der Myrtenbeeren und Blätter vereint.
Bekannt ist er in Sardinien unter dem Namen „Licore de murta“. Myrten-Likör wird auch in anderen Mittelmeergebieten (Korsika, südliche Toskana, Dalmatien) gemacht und unter den Namen Licòr di mortula, Myrtei, Mirto, Martina gerne kalt getrunken.
- Kultische Verwendung
Geruch und die strahlend weiße Blüte ließen die Griechen der Antike die Pflanze der Liebesgöttin Aphrodite weihen. Vereint sie ( die Pflanze ;) doch den patriarchalischen Wunschtraum einer ehelichen Beziehung:
Blüte – jungfräuliche Braut
Viele Früchte, noch dazu blaue ;) – glückliche sexuelle Beziehung mit Nachkommen, im Sinne von männlichen Nachkommen. Fragte man einen Griechen nach der Anzahl seiner Kinder, nannte er die Zahl seiner Söhne.
Immergrüne Pflanze – Zeugnis bzw. Hoffnung auf eine über den Tod hinausgehende Liebe zischen den Eheleuten
- Ein frischer Myrtenkranz mit seinen weißen Blüten schmückte Braut und Brautjungfern nicht nur in der Antike, sondern viele Jahrhunderte lang auch im deutschsprachigen Raum.
- Wurzelte ein Zweigerl aus dem Hochzeitskranz, war das Glück vollkommen. Selbstverständlich wurde die Pflanze gehegt und gepflegt. Für das eigene häusliche Glück und auch, um das Glück in Form von blühenden Zweigerln für Hochzeitkränzchen und Ansteckblumen weiterzugeben.
- Bei unterschiedlichen Kulthandlungen wurde und wird, so wie es auch mit frischen Lorbeerblättern praktiziert wird, der Boden mit Myrtenblättern bestreut, die, sobald sie auf ihnen gegangen oder getanzt wird, ihren Duft verströmen. Um die Wirkung zu vertiefen, zusammen mit Weihrauch-Räucherung!
- Verwendung als Kübelpflanze
In Mitteleuropa ist die Myrte nicht winterhart. Sie kann aber als dankbare – und hübsche – Kübelpflanze unkompliziert gehalten werden, sofern man ihre Grundbedürfnisse beachtet:
- Sowohl im Sommer, den sie im Freien auf einem halbschattigen Platz, am besten in die Erde eingesenkt, verbringt, als auch im Winterquartier bei 5° - 10° n i c h t vertrocknen lassen!! Alarmzeichen: Hängende Zweigspitzen! Sofort wässern, aber auch nicht ständig ersäufen!
Sollte das Wasser zu spät kommen, wirft sie alle Blätter ab. Ein Rettungsversuch kann durch kräftiges Zurückschneiden gelingen. Wenn ihr zartes Wurzelgeflecht nicht ganz vertrocknet ist, besteht die Chance, dass sie wieder austreibt.
- Um die Myrte buschig wachsen zu lassen, werden ihre Jungtriebe im Frühling entspitzt.
- Während der Vegetationszeit bewurzeln sich 10 cm lange Stecklinge, wenn sie 2 cm tief in sandige Erde gesteckt und im lichten Schatten aufgestellt werden.