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Botanischer Garten - Apothekergarten
Botanischer Garten - Apothekergarten

Botanischer Garten - Apothekergarten

 Seit dem Hochmittelalter wurden in den Städten im Unterschied zu den Kloster- und Bauerngärten, wo vor allem die duftende Heilwirkung zählte, Bürgergärten mit Blumenrabatten angelegt und Apothekergärten, die Heilpflanzen und Pflanzenraritäten in sich vereinten.  

Gemeinsam ist allen Gärten dieser Zeit, dass sie als geschützte, intime Gartenräume ohne direkten Bezug zur Landschaft errichtet wurden. Darin wurden einheimische Pflanzen gezogen, aber auch fremdländische.  Vorallem letztere waren Stolz und Freude der Besitzer! Teils stammten sie aus dem Mittelmeerraum, teils wurden sie von den Kreuzfahrern aus dem nahen Osten mitgebracht, teils von den Seefahrern aus Amerika und anderen fernen Ländern. Man trachtete auch, die Pflanzen selbst zu vermehren und als wertvolles  Geschenk weiterzugeben. 
Eine große Pflanzenbegeisterung griff um sich und zeigte sich nicht nur in repräsentativen "Lustgärten", sondern auch in angelegten Lehrgärten, den  Apothekergärten und Botanischen Gärten!  Angehende Mediziner, Apotheker und Botaniker konnten hier ihre Studien betreiben, wobei die Devise lautete, je exotischer, desto besser!

Einen Apothekergarten der besonderen Art hatte und hat die Stadt Meißen!

Meißen ist ja nicht nur Zentrum für wunderschönes, hochwertiges Porzellan und Heimatstadt Hahnemanns, des Begründers der Homöopathie, sondern beherbergt einen Garten, dessen Wurzeln in das 16. Jahrhundert zurückreichen. Es ist der  Garten des Arztes und Apothekers Dr. Christoph Leuschner (1521 – 1574), der durch überlieferte Aufzeichnungen seiner Freunde Fabricius und Ursinus dokumentiert wurde. Diesen Garten und den Apothekergarten Hahnemanns auf dem Gebiet des ehemaligen Klosters "Zum heiligen Kreuz" wieder zum Leben zu erwecken, ist Ziel des Vereins des Meißner Hahnemannzentrums, das uns den nachfolgenden Aufsatz aus dem Jahre1895 von Dr. phil. Max Schmidt, Realschul-Oberlehrer in Meißen zur Verfügung stellt. Vielen Dank für dieses informative Schriftstück! - Es schildert beispielhaft die Entstehung und Bedeutung der Apothekergärten bzw. botanischen Gärten und listet die Pflanzen des  Leuschnergartens auf, der im Sinne des Zeitalters der „Väter der Botanik“   hier als "Botanischer Garten" bezeichnet wird:

 

Ein Botanischer Garten in Meißen  

Ein botanischer Garten in Meißen im 16. Jahrhundert "   Die botanischen Gärten, die heutzutage in vielen großen Städten zu finden, besonders aber als unentbehrliches Hilfsmittel der Botanik mit den meisten Universitäten verbunden sind, reichen in ihren ersten Anfängen weit zurück ins Mittelalter, wo besonders in der Zeit vom 8. bis zum 12. Jahrhundert mit fast allen Klöstern Gärten in Verbindung standen, die der Obhut der Mönche anvertraut waren.
In diesen Klostergärten, um deren Pflege und Verbreitung Karl der Große sich unstreitig das größte Verdienst erworben hat, wurden nicht nur einheimische, sondern auch südeuropäische und morgenländische Pflanzen gezogen. Wenn nun auch die kultivierten Gewächse ausnahmslos Küchen- und Arzneipflanzen waren, so hatten jene Gärten doch entschieden eine große Bedeutung: sie haben frühzeitig im Volke das Interesse an einem regelmäßigen Gartenbau wachgerufen und immer weiter und weiter im Lande verbreitet; wir dürfen sie also mit Recht als die Vorläufer der botanischen Gärten ansehen.
Mit dem fortschreitenden Verfall der Klöster verlieren auch die Klostergärten mehr und mehr ihre Bedeutung als zentrale Pflegestätten des Pflanzenbaues. Dafür entstehen aber im 14., 15. und 16. Jahrhundert in Italien öffentliche Gärten, die eine viel höhere Stellung einnehmen; sie betreiben die Kultur abend- und morgenländischer Gewächse schon in großem Umfange, beschränken sich nicht ganz auf Nutzpflanzen und sind für die Botanik außerordentlich fördernd gewesen.
Der erste Garten dieser Art wurde von Matthäus Sylvaticus zu Anfang des 14. Jahrhunderts in Salerno gegründet; 1333 entstand in Venedig ein öffentlicher, vom Staate unterhaltener „medizinisch-botanischer Garten", und von da an wetteiferten die reichen italienischen Städte in der Begründung solcher Institute ...    -  Weiter unter "Botanische Gärten entstehen" !

Mit dem fortschreitenden Verfall der Klöster verlieren auch die Klostergärten mehr und mehr ihre Bedeutung als zentrale Pflegestätten des Pflanzenbaues. Dafür entstehen aber im 14., 15. und 16. Jahrhundert in Italien öffentliche Gärten, die eine viel höhere Stellung einnehmen; sie betreiben die Kultur abend- und morgenländischer Gewächse schon in großem Umfange, beschränken sich nicht ganz auf Nutzpflanzen und sind für die Botanik außerordentlich fördernd ge