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Gartentulpe | Tulipa gesneriana

Gartentulpe

Botanischer Name: 
Tulipa gesneriana
andere Namen: 
Tulpe
andere Namen: 
Zuchttulpe
Die ganze Pflanze ist giftig.

Der Giftgehalt variiert von Tulpe zu Tulpe. Tulpenzwiebeln nur gekocht (Wasserwechsel) als überlebensnotwendige Notnahrung essen. 

Ordnung: /
Unterfamilie:
Gattung: /
Art: Tulipa gesneriana / Gartentulpe
Kommt in Mitteleuropa wild bzw. ausgewildert vor: NEIN!
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Der Aufbau ungefüllter Tulpenblüten ist dreizählig: Der innere und der äußere Blütenkreis bestehen jeweils aus 3 nicht verwachsenen Blütenblättern (Kronblättern) und bilden ein Perigon. Kelchblätter fehlen also.

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Im Zentrum der Blüte steht der aus 3 Fruchtblättern verwachsene oberständige Fruchtknoten, endend in einem Griffel mit dreilappiger Narbe, umgeben von zwei Kreisen mit je drei Staubgefäßen.

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Bild 1: Dieses Foto zeigt schön die "Dreier-Zahl der Tulpe". Die Staubgefäße, bestehend aus Staubfaden und Staubbeutel, können übrigens hell oder dunkel sein.
Bild 2: Der Aufbau ungefüllter Tulpenblüten ist dreizählig: Der innere und der äußere Blütenkreis bestehen jeweils aus 3 nicht verwachsenen Blütenblättern (Kronblättern) und bilden ein Perigon. Kelchblätter fehlen also.
Bild 3: Im Zentrum der Blüte steht der aus 3 Fruchtblättern verwachsene oberständige Fruchtknoten, endend in einem Griffel mit dreilappiger Narbe, umgeben von zwei Kreisen mit je drei Staubgefäßen.
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Bild 7: einfach schön
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    Lilienblütige Tulpe

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    getrocknete Schönheit

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    Triumpftulpen "Silent Peace" mit Traubenhyazinthen.

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    "Apricot Beauty", frühblühende, einfache Gartentulpen

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    Frühblühende Gartentulpen. Beim Schnitt für die Vase 1 - 2 Blätter zur Stärkung der Zwiebel stehen lassen.

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    Darwin-Hybrid-Tulpe "Pink Impression"

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    Holländischer Tulpenanbau bei Lisse, 08-04-2003. Nähe Keukenhof, einer historischen Parkanlage voller Tulpen, Hyazinthen, Narzissen ... 

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    Die Blumenbeete im Keukenhof sind mit Namensschildern versehen. Hier früh blühende einfache Tulpen vor Rhododenren.

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    Der weitläufige Keukenhof bietet zugleich Erholung und Informationen über Blumenzwiebeln.

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    Tulpen (rechts) und Hyazinthen (links) als Kübelpflanzen

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    Tulpen sind beliebte Motive in Kunst, Volkskunst, als Schmuck auf Alltagsgegenständen, Textilien ...

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    Motiv an einem alten Haus in Tschlin.

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    Hungerwinter 1945: gekochteTulpenzwiebel

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    schlafendes Geheimnis

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    Tizians Gemälde zeigt Süleyman I. Sie können daraus selbst den Schluss ziehen, woher die deutsche Bezeichnung „Tulpe“ stammt.

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    Heiße Spekulationsobjekte der Tulpomanie: Tulipa gesneriana "Rembrandt-Tulpen"

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    Einfache Tulpe: Wunderschöne Schale

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    Gefüllte Tulpe: Lange Blütezeit

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Mit ihrer starken, offenen Präsenz nach einer winterlichen Zeit der Dunkelheit erobern die Tulpen seit Jahrhunderten die Herzen der Menschen. Kein Wunder, dass sie als Symbol der Lebensfreude gelten!

URSPRUNG und VERBREITUNG der GARTENTULPE

Schon vor 1000 Jahren zierten edle Zuchtformen der asiatischen Wildtulpen die Gärten des persischen Adels.
Von diesem übernahmen die Osmanen (Türken) die Tulpen-Kultivierung, schmückten ihre Paläste damit und feierten jedes Jahr im Frühling ein großes, zauberhaftes Tulpenfest, besonders unter Süleyman I., dem Prächtigen. Zum Abschluss von Waffenstillstandsverhandlungen zwischen ihm und dem römisch-deutschen König Ferdinand I. erhielt dessen Gesandter Ogier Ghislain de Busbecq, der die Verhandlungen führte, neben einigen Fliederpflänzchen ein paar Hyazinthen- und Tulpenzwiebeln, die ersten für Europa! All dies bringt Busbecq getreu nach Hause an den Wiener Hof, dessen Gärten 10 Jahre später unter der Regentschaft von Maximilian II. (Ferdinands Sohn)  sein Freund, der umtriebige Hofbotaniker Carolus Clusius betreute.
 

Von Wien aus traten die Tulpen ihren weltweiten Triumph an,  denn als Clusius unter dem nächsten Kaiser wegen seines protestantischen Glaubens den Wiener Hof verlassen musste und über Zwischenstationen in Leiden, Holland, ankam, hatte er natürlich … einige Tulpenzwiebeln und –samen mit im Gepäck! Er pflanzte sie in dem von ihm in Leiden angelegten Hortus Botanicus und züchtete sie systematisch weiter.
Wie bereits in Wien entwickelte sich Clusius in Leiden zu einem Motor im Netzwerk der „liefhebbers“, der Blumenliebhaber. Diese waren durch ihren gehobenen gesellschaftlichen Rang, ihre humanistische Bildung und ihre Wertschätzung für Pflanzen miteinander verbunden.
Tulpen dieser Zeit wurden sehr geschätzt: Sie waren neu, exotisch, exklusiv, dekorativ und anspruchsvoll. Sie wurden bewundert, verschenkt, gesammelt, getauscht, gezüchtet und auch gestohlen. Später, nach Clusius Tod, auch verkauft und einige Jahrzehnte lang als hochdotierte Spekulationsobjekte gehandelt (Tulpomanie). Tulpen mit eigenartigen Flammungen, die selten zu haben waren, da ihre Züchtung damals noch nicht gesteuert werden konnte, erreichten astronomische Summen, bis sich nach dem Börsenkrach 1637 der Handelswert von Tulpen wieder normalisierte.

Clusius legte mit den 600 Tulpenzwiebeln, die er, obwohl ihm über 100 entwendet worden waren, nach aufwändigen und ausgeklügelten Kreuzungen und Aussaatversuchen in seinem Hortus Botanicus hinterließ, den Grundstein für den die gemäßigte Klimazone weltumspannenden holländischen Blumenzwiebelhandel … und natürlich trägt auch eine Tulpenart seinen Namen: die ätherische Damentulpe wird botanisch als  Tulipa clusiana bezeichnet! 

 

 WUCHSBEDINGUNGEN und VERMEHRUNG der TULPEN

Tulpen sind großartige Zierpflanzen, die sowohl als Gartenpflanzen als auch als Schnittblumen verwendet werden. Sie werden stets in Gruppen auf sonnigen bis halbschattigen Standorten in Rabatten, Beeten, unter Laubbäumen und am sonnigen Heckenrand gepflanzt , evtl. gemischt mit zeitgleich blühenden niedrigeren Blumen wie Anemonen, Stiefmütterchen, Traubenhyazinthen, Vergissmeinnicht. 

Manche, besonders frostfeste Sorten eignen sich auch für die Kübelkultur und Balkongärtnerei, dabei geräumige Gefäße mit Abzugsloch nehmen, an einem windstillen Ort im Freien überwintern, an frostfreien Tagen für Feuchtigkeit sorgen. Fündig wird man für diesen Zweck besonders unter den Botanischen Tulpen!

 Gartentulpen schätzen

  • nährstoffreiche, durchlässige, pH-neutrale Böden (6,5 bis 7,0 ). Um dies zu erreichen, den Boden vor der Zwiebelpflanzung lockern und oberflächlich mit Lauberde oder Düngetorf mischen. 
  • Sie gedeihen gut und blühen lang im gemäßigten Klima Mitteleuropas: Im Frühjahr Feuchtigkeit, im Sommer sonnige und trockene Lagen, kühle Nächte, kalte Winter. Tulpenzwiebeln benötigen zur Blütenbildung die Kühlphase des Winters bzw. künstliche Kühlung.
  • Hochgezüchtete Tulpen möchten jährlich in neuen, gedüngten Boden gepflanzt werden. Dazu nimmt man sie, sobald die Laubblätter vergilben, aus dem Boden, lässt sie an einem warmen, schattigen Ort abtrocknen und pflanzt sie Oktober, November an neuer Stelle ein, solange der Boden offen ist und den Zwiebeln genügend Zeit zum Einwurzeln verbleibt. 
  • Tulpenzwiebel schätzen einen Schutz aus Gittergeflecht vor Wühlmäusen: Gitter um die Zwiebel wickeln, nur ihre Spitze, aus der sich der Stängel schieben wird, frei lassen. 

Tulpen können über Samen oder über Tochterzwiebeln vermehrt werden.

  • Während des Sommers wachsen an der Mutterzwiebel Tochterzwiebeln heran, die im Frühherbst ausgegraben und abgetrennt werden. Sie werden vor dem ersten Bodenfrost bei einer Bodentemperatur von ca. 10° neu gepflanzt und bilden im kommenden Jahr größere Zwiebeln, die bestenfalls bereits im Jahr darauf blühen.
  • Die Gewinnung von blühfähigen Zwiebeln aus Samen ist wesentlich langwieriger. Das kann zwischen 3 und 7 Jahre dauern. Zudem besitzen die aus Samen gezogenen Pflanzen andere Eigenschaften als die Ausgangssorte, was für die Weiterzucht ein Vorteil, aber auch ein Nachteil sein kann. Spannend ist es auf alle Fälle!

Über 80 % der Welt-Tulpenproduktion stammt aus den Niederlanden. Von ihren über 9500 Hektar Anbauflächen entfallen über 90 % auf Tulipa gesneriana (Gartentulpen), der Rest vorwiegend auf Botanische Tulpen, ein geringer Prozentsatz auf die Wildformen, die Wildtulpen

 ESSBARKEIT und GIFTGEHALT von TULPEN 

Die Holländer sind nicht nur bis heute führend in der Tulpenzüchtung und –zwiebelproduktion samt Handel, sondern können uns - notgedrungen - auch Genaues über die Essbarkeit von Tulpenzwiebeln sagen: Der Hungerwinter 1945 gegen Ende des Zweiten Weltkrieges brachte die Menschen dazu, Pflanzen zu essen, die vorher nie als Nahrung betrachtet worden waren: Bereits gepflanzte, giftige Tulpenzwiebeln! Ini P.: „Sie wurden nicht roh, sondern in viel Wasser gekocht verspeist, das Kochwasser wurde weggeschüttet. Viele Menschen konnten dadurch überleben.“
Man findet darüber nicht viel im Internet, aber Silke Wortel von der (deutschen) Uni Münster hat ihre Recherche über die holländische Hungersnot veröffentlicht

Alle Tulpenarten sind in all ihren Teilen giftig – auch die Blüten, und darin besonders der Stempel.

  • Hauptwirkstoffe sind nach Roth, Daunderer, Kormann („Giftpflanzen, Pflanzengifte“) „Tulipin mit ähnlicher Wirkung wie Aconitin, weiters Tuliposid A und B. Es ist anzunehmen, dass Gehalt und Zusammensetzung bei den einzelnen Tulpenarten stark schwanken.“
  • Manche Menschen reagieren zudem auf Hautkontakt mit Tulpen mit Ekzemen.  Tipp:   Die Fosteriana-Tulpe „Roter Kaiser“ (=Madame Lefebre), duftende, leuchtend zinnoberrote, große Blüten mit gelb gesäumter schwarzer Mitte, 40 cm hoch werdend,  soll weniger allergen wirken. 
  • Noch mehr Informationen zur Giftigkeit von „Tulipa gesneriana L. und Hybriden“ - und auch anderer Pflanzen - finden Sie unter toxcenter.  Darin empfiehlt Dr. Daunderer als Erste Hilfe:
    „Nach Verschlucken von Blattteilen, Blütenblättern Stängeln und weniger als 1 Zwiebel: Mund ausspülen und ein Glas Wasser trinken (lassen). Keine weitere Therapie.
    Kohlegabe nur nach Verschlucken von mehreren Zwiebeln, Narbenschenkeln oder Fruchtknoten.
    Nur bei sehr großen Mengen und kurzer Latenz: Magenentleerung (Ipecac).“
  • Wenn sie sich unsicher fühlen, rufen Sie Ihr Giftinformationszentrum an!

 TULPENARTEN 

Innerhalb von 400 Jahren sind mehrere Tausend Tulpensorten aus den Wildtulpen gezüchtet worden. Wer in Tulpen schwelgen möchte, bzw. sich über viele Arten informieren möchte, kann es hier tun.
Grob eingeteilt lassen sich sämtliche Tulpen drei Großgruppen zuordnen, unter denen sich auch duftende Arten befinden:
 

  1. GARTENTULPEN

    Das sind ausschließlich in Kultur bekannte Züchtungen, die wiederum nach ihrer Blütezeit und ihrer Blütenform unterteilt werden in:

    1. Frühblühende einfache oder gefüllte Tulpen, die im März, April blühen. Im Gewächshaus eignen sie sich für die Treiberei, im Freiland für Beete, Steingarten und zur Grabbepflanzung.
    2. Mittelfrüh blühende Tulpen, die ab Mitte April blühen
      1. Triumph-Tulpen: standfeste Stängel, haltbare, ebenmäßige, becherförmige Blüten. Geeignet zur Treiberei und für Gartenanlagen.
      2. Darwin-Hybrid-Tulpen: große, leuchtkräftige Blüten
      3. Mendeltulpen: kürzere Stängel, einfarbige Blüten
    3. Spätblühende einfache oder gefüllte Tulpen, die ab Ende April blühen, besonders hübsch mit farblich passender Unterplanzung aus Vergissmeinnicht, Stiefmütterchen …
      1. Landhaus- bzw. Cottage-Tulpen: einfache, schlanke Blüten
      2. Päonienblütige Tulpen: gefüllt in verschiedenen Farben blühend
      3. Lilienblütige Tulpen: schmale, spitz zulaufende, elegant nach außen gebogene Blüten. Benötigt hellen, damit die Stängel nicht zu lang werden.
      4. Crispa-Tulpen: zart gefranste Blütenblätter, einfach oder gefüllt. Die Blütenform bleibt erhalten.
      5. Viridiflora-Tulpen: lilienblütig, aber mit grün marmorierten oder gestreiften Außenseiten
      6. Papagei-Tulpen: bizarr geschlitzte, gekräuselte, oft kontrastreich geflammte Blüten. Sie sind haltbar, stehen auf festen Stielen und lieben ein möglichst hellen Standort.
      7. Rembrandt-Tulpen: eiförmige, in mehreren Farben changierende oder geflammte Blüten. Die in der Barockzeit die Tulpomanie fördernden, herrlichen, unberechenbaren und unvorhersehbaren, jedoch hoch dotierten Färbungen, auch die der Papageientulpen, gingen, erst Anfang des 20. Jhd. entdeckt, auf ein durch Blattläuse übertragenes Tulpenmosaikvirus zurück, das meistens, ohne tolle Färbung - bis auf Einzelexemplare - die ganze Tulpenpflanzung schwächte. Heute werden fast ausschließlich Rembrandt-Mix-Sorten angeboten, deren Zeichnungen durch langjährige Zucht gelungen sind und keine Gefahr mehr darstellen – weder für das Tulpenbeet noch für die Geldbörse !
  2. BOTANISCHE TULPEN: Infos dazu finden Sie   h i e r   ! 
  3. WILDTULPEN:  Und   h i e r   mehr über Wildtulpen!

     

Essbare Pflanzenteile:
Zwiebel
Aussehen

Blütenfarbe

  • weiß
    weiß
  • gelb
    gelb
  • rosa
    rosa
  • rot
    rot
  • grün
    grün
  • violett
    violett
  • purpur
    purpur
  • orange
    orange

Form der einzelnen Blüte

  • aufrecht
  • Blüte ohne Kelch
  • Blütenblätter getrenntblättrig

Wuchshöhe

  • bis 0,6 m

Blütenduft

  • angenehm

Blattansatz am Stängel

  • sitzend

Stängel

  • aufrecht
  • hohl
  • rund

Unterirdische Pflanzenteile

  • Zwiebel

Frucht

  • Kapsel

Blattform

  • lanzettlich / lanzeolat
    lanzettlich / lanzeolat

Konsistenz des Blattes

  • lederig

Blattrand

  • ganzrandig
VERWECHSUNGSMÖGLICHKEIT MIT ESSBARER PFLANZE
Kultivierung
Lichtanspruch
  • Halbschattig
  • Sonnig
Wasserbedarf
  • Kommt mit Durststrecken gut zurecht.
Bevorzugte Erde
  • kalkarm
  • locker
  • humos
  • nahrhaft
Winterhärte
  • -29°C
Zehrer
  • Mittelzehrer
Lebenszyklus
  • ausdauernd
Wann Gartentulpe pflanzen oder säen?
Hier finden Sie einen praktischen Pflanzkalender mit den richtigen Terminen und Pflegeanweisungen.

Erstfrühling / April

düngen

Vollfrühling / Mai

Ganze Pflanze gießen
rechtzeitig gießen

Frühsommer / Anfang Juni bis dritte Juni Woche

Ganze Pflanze gießen
rechtzeitig gießen

Spätsommer / Anfang August bis Ende August

Zwiebel ernten
Dürres Laub kann entfernt werden. Die Zwiebeln können herausgenommen und trocken, schattig und kühl aufbewahrt werden.

Frühherbst / Ende August bis Ende September

Zwiebel ernten
Bei Bedarf Tochterzwiebeln abnehmen

Spätherbst / Mitte Oktober bis Ende November

Zwiebel setzen
setzen