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Carolus Clusius
Carolus Clusius

Carolus Clusius

Carolus Clusius (Charles de l’Écluse), 1526 - 1609, Flandern - Spanien - Österreich - Ungarn - Deutschland - Niederlande  

  • Gelehrter, Arzt, Botaniker
  • Namensgeber der Damen-Tulpe "Tulipa clusiana", der Pflanzengattung „Clusia“, mehrer Arten der Alpenflora wie Clusius-Enzian, Clusius-Primel, Clusius-Schafgarbe, Clusius-Fingerkraut 
  • „Vater der Botanik und der Mykologie“:  Clusius kannte wie kein anderer Botaniker seiner Zeit sehr viele Pflanzen aus verschiedensten Gegenden Europas, entdeckte und beschrieb viele neue Arten. Schuf das erste Alpinum.

Carolus Clusius, geb. in Arras (Flandern, Frankreich), studierte Jura, Philosophie, Botanik und Medizin.  Sein Schwerpunkt war und blieb die Botanik. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit sammelte und bestimmte er Pflanzen. So entdeckte er 1564 in Spanien mehrere bis dahin unbekannte Arten.

  • 1573 - 1576 weitete er als Hofbotaniker am Kaiserhof in Wien unter Maximilian II. er seine Sammeltätigkeit auf die niederösterreichischen Berge aus, legte, wie später in Leiden, in Wien einen Apothekergarten (Medizinalkräutergarten) und das erste Alpinum an, das viele Nachahmer fand und so zur Kenntnis der Alpenflora beitrug. Einige Arten daraus tragen seinen Namen: Clusius-Enzian, Clusius-Primel, Clusius-Schafgarbe, Clusius-Fingerkraut ... 

Wien und ganz Österreich-Ungarn verdanken ihm unter anderem die Einführung von

Wien wurde durch sein Wirken zu einem Zentrum der Blumenzucht, denn der umtriebige Clusius kannte wie kein anderer Botaniker seiner Zeit sehr viele Pflanzen aus den verschiedensten Gegenden Europas. Keiner hatte so viele neue Arten entdeckt, beschrieben und abgebildet! Nebenbei förderte er die Verbreitung exotischer Nahrungs- und Zierpflanzen und untrennbar ist sein Name mit der Tulpenkultur verbunden!

 

Als er unter dem nachfolgenden Kaiser (Rudolf II.) wegen seines protestantischen Glaubens den Wiener Hof verlassen musste, fand er Zuflucht auf der Burg Schlaining,  von wo aus er die Flora Ungarns erkundete und die erste maßgebliche österreich-ungarische Pflanzenkunde „Stirpium Nomenclator Pannonicus“ und eine Pilzkunde über 105 Pilze verfasste. Er setzte damit neue Maßstäbe für die Systematisierung der Pilze und gilt deshalb auch als einer der Väter der Mykologie.

  • 1587 siedelte er nach Frankfurt am Main (Deutschland)
  • 1593 nach Leiden (Niederlande), wo er eine Professur für Botanik an der Universität erhielt

Mit im Gepäck hatte er einige Tulpenzwiebeln, und –samen, die er zusammen mit anderen Pflanzen in dem von ihm in Leiden angelegten Hortus Botanicus  kultivierte und weiterzüchtete.

Wie bereits in Wien entwickelte sich Clusius in Leiden zu einem Motor im Netzwerk der „liefhebbers“, der Blumenliebhaber.  Diese waren durch ihren gehobenen gesellschaftlichen Rang, ihre humanistische Bildung und ihre Wertschätzung für Pflanzen miteinander verbunden.

Tulpen dieser Zeit wurden sehr geschätzt: Sie waren neu, exotisch, exklusiv, dekorativ und anspruchsvoll.  Sie wurden bewundert, verschenkt, gesammelt, getauscht, gezüchtet und auch gestohlen. Später, nach Clusius Tod, auch verkauft und einige Jahrzehnte lang als hochdotierte Spekulationsobjekte gehandelt (Tulpenmanie), bis sich nach dem Börsenkrach 1637 der Handelswert von Tulpen wieder normalisierte. -

Clusius legte mit den 600 Tulpenzwiebeln, die er, obwohl ihm über 100 entwendet worden waren, nach aufwändigen und ausgeklügelten Kreuzungen und Aussaatversuchen in seinem Hortus Botanicus hinterließ, den Grundstein für den holländischen Blumenzwiebelhandel … und natürlich trägt auch eine Tulpenart seinen Namen: Tulipa clusiana!