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Knoblauch | Allium sativum

Knoblauch

Botanischer Name: 
Allium sativum
andere Namen: 
Knofel
andere Namen: 
Knöblich
Wirkt blutverdünnend!
Kann blähen!
Unterfamilie: /
Tribus:
Gattung: /
Art: Allium sativum / Knoblauch
Unterarten: 
Rockenbolle
Kommt in Mitteleuropa wild bzw. ausgewildert vor: NEIN!
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Wenn das Laub vergilbt, ist der Knoblauch erntereif. Frisch geerntet lässt er sich gut zu Zöpfe flechten.

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Im Zentrum der Tochterzwiebeln hatte sich der Stängel gebildet.

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Knoblauchverkäufer mit Megaphon, Griechenland

Bild 1: Umhüllte Schätze!
Bild 2: Wenn das Laub vergilbt, ist der Knoblauch erntereif. Frisch geerntet lässt er sich gut zu Zöpfe flechten.
Bild 3: Im Zentrum der Tochterzwiebeln hatte sich der Stängel gebildet.
Bild 4: Knoblauchverkäufer mit Megaphon, Griechenland
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Bild 5: Knoblauchbündel in einer geräumigen, luftdurchströmten Höhlenwohnung.
Bild 6: Knoblauch (weiß) trocknet zusammen mit Zwiebeln im lichten Schatten.
Bild 7: Ein enger Verwandter des Knoblauchs, Allium nigrum L., "Schwarzer Lauch", ist laut wikipedia die mythische Schutzpflanze "Moly".
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    Allium nigrum blüht im April, hier in einem geheimnisvollen kretischen Olivenhain.

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    Knoblauch eignet sich gleich wie seine Varietät, die Rockenbolle, zur Balkongärtnerei.

  • 10

    Mischkultur: Erdbeeren, Lauch und Knoblauch

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    In Kreta ist es seit alters her üblich, die Wiederkehr des Frühlings besonders zu feiern. So werden u. a. am 1. Mai Häuser und Autos mit Wildblumen und auch Knoblauch versehen, die daran hängen bleiben, bis sie von selbst abfallen.

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    Ein Schatz für die Gesundheit!

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    Fruchtender Blütenstand, bereits ohne Doldenhülle: Man erkennt abgeblühte Einzelblüten und reife Brutzwiebelchen (Bulbillen), die bereits Laubblätter treiben. Knoblauch kann nicht nur über seine einzelnen Zehen vermehrt werden, sondern auch über seine Bulbillen, die man dazu in die Erde steckt.

 

Vom Nutzen essbarer Lauchgewächse:

 

Sowohl in der Ernährung als auch in der Heilkunde wurden und werden die essbaren Lauchgewächse u. a. wegen ihrer antibakteriellen, blutgefäßschützenden, Darmparasiten abtötenden und pilzwidrigen Wirkung seit Alters so geschätzt, dass ihnen neben sättigender, heilender und aphrodisierender Wirkung auch magische Schutzwirkungen zugeschrieben wurden. Wie dem Allermannsharnisch und ganz besonders dem Knoblauch! Der war auch leichter zu ernten als die stattliche - inzwischen streng geschützte - Alpenpflanze.

Knoblauch ist neben Getreide eine der ältesten Kultur- und Heilpflanzen.
us Asien stammend fand er seinen Weg über den vorderen Orient nach Rom, mit den Römern in das restliche Europa und später weiter in die ganze Welt.

Auf seinem Weg aus dem Orient in den Okzident hinterließ der Knoblauch nicht nur duftende Spuren, sondern auch literarische, die die Wirkung des Knoblauchs beschrieben:

  • So ist er bereits im altägyptischen Papyrus Ebers beschrieben, und es wird überliefert, dass die Ägypter Knoblauch als Stärkungsmittel aßen. Auch die Arbeiter, die die Cheopspyramide errichteten. Die Kürzung ihrer zugeteilten täglichen Knoblauchration war dann der Auslöser für den ersten bezeugten und erfolgreichen Streik der Geschichte.
  • Der Talmud empfiehlt seinen Anhängern den stetigen Genuss, denn er sättige den Körper, gebe dem Geist Klarheit, stärke die Manneskraft und vertreibe die Parasiten aus dem Darm. Die gläubigen Juden hatten sich daran zu halten und waren stets von Knoblauchduft umgeben.
  • Über den antiken griechischen Held Odysseus wird berichtet, dass er sich durch ein göttliches Geschenk, den „Schwarzen Lauch“, einer großen, wilden Knoblauchart, vor einer Verwandlung in ein Schwein schützte.
  • So nebenbei, nur um aufzuzeigen, wie lange sich die magische Schutzwirkung des Knoblauchs auch in Mitteleuropa in Gebrauch war:
    Noch vor 60 Jahren erhielten Kinder im Pinzgau (Land Salzburg) während einer großen, gefürchteten Scharlachepedemie eine Knoblauchzehe, von Hand eingenäht in ein kleines, weißes Leinensackerl, andächtig als Amulett um den Hals gehängt. Und es wirkte. Meistens. Die, bei denen die Wirkung versagte, heilte ein sechswöchiger Krankenhausaufenthalt.
  • Und schützt nicht Knoblauch auch vor den Angriffen der Untoten? ;)
  • Zumindest verhilft er laut Dioskurides (1. Jh.), der die Inhaltsstoffe des Knoblauchs noch nicht analysieren konnte, sondern sich ganz auf die Erfahrung verließ, zu
    • zur Heilung bei Bissen des "tollen" Hundes, der Viper und der Hemorrhois.
      Weiters empfiehlt er in seinem Werk ‚De materia medica’, den Knoblauch- frisch zerrieben mit Wein vermischt - und getrunken und / oder aufgelegt bei
      • anhaltendem Husten
      • Bandwürmern
      • Läusen und Wanzen
      • Hautausschlag, weiße Flecken, Flechten, Leberflecken, bösen Grind, Schorf und Aussatz.
      • Er mache die Stimme hell,
      • wirke harn- und wassertreibend,
      • beruhige, mit Holzasche und Weihrauch vermischt, Zahnschmerzen (Anm.: Holzasche und Weihrauch desinfizieren)
      • Die Abkochung der Dolde fördere als Sitzbad die Menstruation und die Nachgeburt. Zu demselben Zweck solle er geräuchert werden. (Quelle)
  • Kaiser Karl d. Große, der um das Wohl seiner Untertanen stets besorgt war, verordnete, den entgiftenden und stärkenden Knoblauch in den Gärten anzubauen.
    er Knoblauch hielt daraufhin Einzug in die Gärten der Gutsherren und in die Klostergärten.
    Fortan übernahmen haupsächlich Mönche und Nonnen die Wandergefährtenrolle des Knoblauchs und machten ihn durch Anpflanzen und Weitergeben in der gesamten Bevölkerung bekannt!
  • Paracelsus empfahl ihn zusätzlich als Mittel gegen die Pest. So gesellte sich der Knoblauch als Kämpfer gegen den Schwarzen Tod zu Wacholder, Bibernelle, Meisterwurz und Lavendel. Leider war ihnen sehr wenig Erfolg beschieden.
  • H e u t e wird Knoblauch weltweit angebaut und lukullisch und schulmedizinisch genutzt.

 

Zum Geruch der Lauchgewächse:

 

Immer noch sind Würze und Heilkräfte des Knoblauchs untrennbar verbunden mit seinem im Westen unerwünschten Duft.
Beinahe allen Lauchgewächsen haftet ein intensiver Geruch an. Auslöser dafür ist das schwefelhaltige Allicin, einer ihrer gesundheitlich wirkungsvollsten Inhaltsstoffe, der aus dem Alliin entsteht, sobald das Lauchgewächs durch Schneiden, Beißen etc. verletzt wird.
Mitmenschen, die selber keinen Knoblauch konsumiert haben, empfinden diesen Duft als unangenehm.
Längeres Kochen zerstört übrigens das duftende Allicin, damit aber auch einen Großteil der Heilwirkung des Knoblauchs! 

  • Es gibt einige Tipps zur Vermeidung des Knoblauchgeruchs des Atems: 
    Gleich zu Beginn: Vollständig neutralisiert kann der Knoblauchgeruch nicht werden, da die Geruchsstoffe des Knoblauchs im Zuge der Verstoffwechselung teilweise auch über die Haut abgegeben werden.
    ​Aber die Knoblauchfahne aus dem Mund kann durch verschiedene Mittelchen eingerollt werden:
    • Nach einer Studie der Ohio State University ist Milch das beste Mittel gegen diesen Geruch. Sie neutralisiert 50 Prozent der Schwefelverbindungen im Atem.
    • Ein weiteres gutes Mittel gegen Knoblauchgeruch, das die italienische Küche oft anwendet, ist Chlorophyll, z.B. aus Petersilie, die frisch über das Knoblauchgericht gestreut wird.
    • Auch der übliche Espresso, der die Mahlzeit beschließt, tut das Seinige in der Bekämpfung des Knoblauchgeruchs.
    • Einige Körnchen Kardamom unterstützen den Espresso dabei!
    • Die asiatische Küche empfiehlt Ingwer gegen den als unangenehm empfundenen Geruch.
    • Die österreichische Küche wiederum
      • arbeitet entweder mit Direktheit Was es is, des is es!“ und presst noch etwas frischen Knoblauch in die fertige Speise -
      • oder sie arbeitet psychologisch mit Schmäh:
        Eine köstliche Zubereitung von Rostbraten mit Knoblauch (pro Portion 2 Zehen, also nicht wenig) bekommt einen ebenso köstlichen Namen: Vanillerostbraten, heißt der Gute, obwohl kein Stäubchen Vanille an ihm ist. Wir aber sind gleich schon anders gepolt, wenn wir hören „V a n i l l e …!“ Wir strecken die Waffen, haben bereits den aphrodisierenden Duft der Vanille in der Nase und den aphrodisierenden Geschmack des Knoblauchs auf der Zunge … was danach sein wird, interessiert uns momentan nicht, sondern wir lassen uns den Vanillerostbraten einfach schmecken!

 

Anbau von Knoblauch

 

Wenn es heißt, ‚Knoblauch wird weltweit angebaut’ – auch bereits in Ihrem Garten?? - Er freut sich darauf, da wachsen zu dürfen und seine positiven Kräfte auf andere Pflanzen, Tiere und Menschen übertragen zu können! 

  • Wo ist sein Lieblingsstandort?
    Knoblauch braucht lockeren, sandigen Boden und viel Wärme. Er gedeiht hervorragend in Gebieten mit regenarmen Sommern.
    Knoblauch liebt es, im Garten beinahe überall dazwischen gesteckt zu werden und gibt sich u. U. sogar mit einem Balkonkasten zufrieden. Besonders hübsch macht sich hier der Schlangenknoblauch, der eine Knoblauchvariation mit denselben Wirkungen wie ihre Stammart, der Knoblauch, ist.
  • Wann wird Knoblauch angebaut?
    • Entweder wird er als sogenannter „Winterknoblauch“ im Spätsommer in die Erde gesteckt, erhält eine Mulchdecke und wächst den Winter hindurch langsam weiter. Erntreif ist er dann ab Juli.
    • Oder er kommt als sogenannter „Frühlingsknoblauch“ im März in die Erde und wird anfangs September geerntet. Diese Zeiten decken sich mit einer Balkonsaison! Wer also auf seinem Balkon Knoblauch anbauen möchte, macht dies mit dem Frühlingsknoblauch!
  • Wie vermehrt sich Knoblauch? 
    • Zum einen bildet sich in der Erde eine Knolle, die aus Tochterzwiebeln besteht, den sogenannten Zehen. Jede dieser Zehen lässt wieder eine Knoblauchpflanze entstehen.
    • Zum anderen bildet sich, oft erst im zweiten Standjahr, im Sommer ein Stängel, der an seiner Spitze ein Paket kleiner Brutzwiebeln (‚Bulbillen’) zurechtrichtet. 
  • Somit hat auch der Mensch zwei Möglichkeiten zur Vermehrung des Knoblauchs:
    1. Er verwendet dazu die "Knoblauchzehen" (bot. "Tochterzwiebeln"). Im März gesteckt, können im Herbst Knollen geerntet werden:
      • Manche Knoblauchzehen liefern liefern bereits im ersten Jahr Knollen, die ihrerseits wiederum in Zehen geteilt sind,
      • manche aber sogenannte "Rundlinge", also Knollen, die sich ähnlich dem „Chinesischen Knoblauch“ nicht in Zehen aufgeteilt haben.
    2. Er nutzt die Brutzwiebelchen, die im Spätsommer geerntet und gleich ausgesät werden. Winterschutz geben!
      Im Jahr darauf hat jedes Brutzwiebelchen eine Knoblauchzehe gebildet. Die Knoblauchzehen werden, sobald das Laub braun geworden ist, aus der Erde gezogen und landen entweder in der Küche oder an anderer Stelle, als sie vorher gestanden hatten, erneut in der Erde, um im Laufe des folgenden Jahres dickere Knoblauchknollen zu bilden.
       
  • Zur Ernte der Knoblauchknollen:

Dazu gibt es eine allgemeine Regel: Man beobachtet das Laub der Pflanzen. Wenn ein Drittel des Laubes welk ist, sind die Bodenknollen erntereif! Sie werden bereits für die Küche oder für verschiedene Tinkturen verwendet, können aber auch, zu Zöpfen geflochten oder als Büschel gebunden, zum Trocknen aufgehängt werden.

 

 

Kochtipp:

Beim Braten in Öl verbrennt Knoblauch leicht, wird zu dunkel und schmeckt dann richtig bitter. Also die Knoblauchscheibchen für Spaghetti, Toastbrote etc. nie zu heiß braten!

Essbare Pflanzenteile:
alle oberirdischen Teile
Essbare Pflanzenteile:
Knolle
Geschmack:
herzhaft knoblauchig
Geschmack:
scharf
Sättigungswert:
Mittel
Aussehen

Blütenfarbe

  • weiß
    weiß
  • rosa
    rosa

Blütenstand

  • Dolde

Blütenduft

  • unangenehm
VERWECHSUNGSMÖGLICHKEIT MIT GIFTIGER PFLANZE
VERWECHSUNGSMÖGLICHKEIT MIT ESSBARER PFLANZE
Kultivierung
Vermehrung
  • Knollen
  • Achselbulbillen
Lichtanspruch
  • Sonnig
Wasserbedarf
  • Kommt mit Durststrecken gut zurecht.
Bevorzugte Erde
  • neutral
  • sandig
  • humos
Winterhärte
  • -12°C
Reihenabstand
  • 20 cm
Pflanztiefe
  • 5 cm
Saattiefe
  • 2 cm

Samenabstand
  • 4 cm
Zehrer
  • Mittelzehrer
Lebenszyklus
  • zweijährig
Anbaupause
  • 2 Jahre
Kultivierungseigenschaft
  • unkompliziert
  • wachstumsfördernd für andere Gemüse
  • kaum Befall mit Schädlingen
  • Direktsaat
Pflegeanforderungen
  • einfache Pflege
Schädlinge
  • Zwiebelfliege
Krankheiten
  • Virosen
  • Zwiebelbrand
Gesundheit
Wirkung

laut Schulmedizin:

, Knolle
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laut Volksheilkunde:

, Knolle
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, Knolle

laut Hildegardmedizin:

, Knolle
"Er muss roh gegessen werden." (Hildegard)
Anwendungsgebiete

laut Homöopathie:

D6, mindestens 2x tgl. bis zu 15 Tropfen über einen längeren Zeitraum hinweg.

D6, mindestens 2x tgl. bis zu 15 Tropfen über einen längeren Zeitraum hinweg.

D6, mindestens 2x tgl. bis zu 15 Tropfen über einen längeren Zeitraum hinweg.

D6, mindestens 2x tgl. bis zu 15 Tropfen über einen längeren Zeitraum hinweg.

Wann Knoblauch pflanzen oder säen?
Hier finden Sie einen praktischen Pflanzkalender mit den richtigen Terminen und Pflegeanweisungen.

Vorfrühling / Ende Februar bis Ende März

Tochterzwiebel stecken
= "Knoblauchzehe". Idealer Zeitpunkt für die Balkongärtnerei, da der Knoblauch im Herbst des gleichen Jahres geerntet werden kann.

Hochsommer / dritte Juni Woche bis Anfang August

Knolle ernten
sobald ein Drittel des Laubes sich braun gefärbt hat.

Spätsommer / Anfang August bis Ende August

Tochterzwiebel stecken
= "Knoblauchzehe". Dieser sogenannte "Winterknoblauch", besser gesagt der "Überwinterungsknoblauch" ist im Juli des Folgejahres erntereif.
säen
Brutzwiebelchen. Sie werden im Sommer des Folgejahres aus der Erde gezogen, werden entweder verspeist oder kommen einzeln an anderer Stelle wieder in Erde, um im nächsten Jahr größere Knollen zu liefern.

Spätherbst / Mitte Oktober bis Ende November

Boden bedecken
mit Mulchmaterial, um Winterschutz zu bieten.
Hochsommer
Juli
  • Knolle, essbar, herzhaft knoblauchig, Nährwert: Mittel
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