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Arnikatinktur, Arnikaschnaps
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Bild 1: Zum Foto: Arnikatinktur wird für 3 Wochen in die Sonne gestellt und anschließend dunkel und kühl gelagert.
Bild 2: Die Blütensonne der Arnika - gebildet aus den Röhrenblüten der Mitte und den Strahlen der Zungenblüten - besitzt Heilkraft. Sie hat medizinisch wirksamen Substanzen in sich.
Bild 3: Das Foto zeigt Arnica montana 'Arbo': Durch züchterische Bemühungen ist es gelungen, Arnica montana 'Arbo' als Ersatz für die wilde, schwer zu kultivierende Arnika (Arnica montana) zu entwickeln. Arnica montana 'Arbo' entspricht - im Gegensatz zur nordamerikanischen Wiesenarnika (Arnica chamissonis) - allen Arzneibuchvorgaben.
Bild 4: Traditionell wird für Arnikaschnaps Obstler 45% genommen.
Bild 5: Ungenießbarer Vorlauf eignet sich zur Herstellung von Arnika-Einreibemittel. Als "Vorlauf" bezeichnet man ein Destillat, das zu Beginn des Schnapsbrennens entsteht. 

Arnikatinktur, Arnikaschnaps

ARNIKA (Arnica montana), auch "Bergwohlverleih" genannt, ist eine kräftige Heilpflanze, die allerdings auch zu den Giftpflanzen zählt.

Ihre desinfizierende, abschwellende, entzündungshemmende, schmerzstillende und wundheilende Wirkung der Blüten nützt der Mensch bereits seit Jahrhunderten in Form von Salbe, Heilöl, Absud für Kompressen und in Form von Arnikatinktur bzw. Arnikaschnaps, der aber nie gläschenweise getrunken, sondern äußerlich angewendet wurde. 

Die gänzlich geschützte Pflanze darf nicht selbst gesammelt werden. Getrocknete, federleichte Arnikablüten kann man jedoch in jeder Apotheke und im Internet-Naturwarenhandel kaufen. Seit Kurzem ist es möglich, sie in der medizinisch gleich wirksamen Zuchtform "Arnica montana - Arbo" im Garten anzupflanzen

  • Interessantes zur Arnika, dieser wichtigen Heilpflanze, über weitere ihr zugesprochenen Wirkungen, Anwendungsformen und Anwendungsgebiete, zudem einige Tipps finden Sie im WILDFIND-Pflanzenportrait über die Arnika !

Wann ist es sinnvoll, Arnikatinktur bzw. Arnikaschnaps anzuwenden ?

Hilfe kann die Arnikatinktur bzw. der Arnikaschnaps bringen bei:

Verletzungs- und Unfallsfolgen,  Prellungen, Ödeme, Verstauchungen, Quetschungen, Wunden (Zur Wundreinigung Arnikaschnaps / Tinktur mit Wasser verdünnen!!)

Rheumatischen Muskel-, Gelenks- und Rückenschmerzen, Bandscheibenschäden, Ischias

Arthritis (Gelenkentzündung)

Muskelverspannungen, -zerrungen, Muskelkater, Hexenschuss, Nackenschmerzen, Nervenschmerzen

Oberflächlichen Venenentzündungen, Hämorrhoiden, Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen

Grippalen Infekten, Halsschmerzen, Heiserkeit  Zahnfleischentzündungen, Aphthen

  • Allerdings muss man dabei bedenken: 
    Arnika kann allergen wirken! Bei Kontakt mit Arnika können sich Hautreizungen wie Rötung, Juckreiz, Ausschlag, Blasen oder Ekzeme zeigen. Sollten Sie auf Korbblüter allergisch reagieren, greifen lieber zur Meisterwurz oder zum Beinwell.   

Zur äußeren Anwendung von Arnikatinktur bzw. Arnikaschnaps: 
 

Dosierung und Anwendung:

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, sind schmerzhafte und erkrankte Stellen zwei- bis dreimal täglich einzureiben, dabei die Tinktur mit 3 Teilen Wasser vermengen, damit keine ungewollten Hautreizungen auftreten!

  • Tipp: Das Auftragen der Arnikatinktur erleichert ein Fläschchen mit Sprühaufsatz!

Arnikatinktur bzw. Arnikaschnaps nicht unverdünnt auftragen! Vor allem bei längerer Anwendung drohen Hautreaktionen.

Im Anschluss an die Behandlung mit Arnika die erkrankte Stelle, sollte sie dem Tageslicht ausgesetzt sein, mit Ringelblumenöl oder Ringelblumensalbe Nr.1 bzw. Nr.2 nachbehandeln, ansonsten mit  Johanniskrautöl oder Johanniskrautsalbe . Es muss nur wenig aufgetragen werden. Die Öle und Salben wirken der Entfettung der Haut durch den Alkohol entgegen und besitzen auch heilende Kräfte. 

 

Wundreinigung

1 Teelöffel Tinktur (Arnikaschnaps) mit 1 – 2 Esslöffel abgekochtem, warmem Wasser verdünnen, über die Wunde rinnen lassen. Tipp: Verdünnte Tinktur in eine saubere, leere Spritze ohne Nadel füllen und mit dem Strahl die Wunde ausspülen.

 

Kompresse

Arnikatinktur als Kompresse angewendet werden: Dazu 1 Esslöffel Tinktur mit 10 EL reinem Wasser verdünnen, ein Baumwolltuch darin eintauchen, leicht ausdrücken und auf die erkrankte Körperstelle auflegen oder um sie herumbinden. Nicht mit Plastik bedecken! Evtl. mit Mullbinden befestigen. Täglich mehrmals wechseln.
Alternativ kann man sich einen Arnikaaufguss zubereiten, in den man das Baumwolltuch eintaucht. Dazu übergießt man 2 Teelöffel getrocknete Arnikablüten mit 125 ml kochendem Wasser und seiht nach 10 Minuten ab.

 

Gurgelmittel

Als Gurgelmittel bei Hals- und Kehlkopfentzündungen, grippalen Infekten, Zahnfleischentzündungen und Aphten nimmt man 10 Tropfen auf 100 ml Wasser und spuckt die Lösung nach dem Gurgeln unbedingt wieder aus, sonst kann man arge Herz- und Magenprobleme bekommen! Siehe „Innere Anwendung der Arnikatinktur“!

 

Wattebausch

Bei Hämorrhoiden einen Wattebausch zuerst in Arnikaschnaps und dann in Johanniskrautöl tauchen und über Nacht in den After geben. (Quelle: „Heilpflanzen im Pinzgau“, Bakkalaureatsarbeit von R. Schweiger, 2007)

 

Arnikacreme

Arnikatinktur kann in eine Arnikacreme eingearbeitet werden.

Weiter Infos zur Herstellung von Salben und Cremes finden Sie  h i e r !

 

Bemerkungen zur inneren Anwendung:

In der Volksmedizin – und zur Zeit Goethes - wurde Arnika, die ja giftig ist, als Notfallmedizin in Form von Arnikatinktur bzw. Arnikaschnaps bei Herz- und Kreislauferkrankungen und bei Uterusblutungen   t r o p f e n w e i s e  eingenommen, um eine Stillung der Blutung bzw. Tonisierung des Herzens bei akuten Schwächezuständen und Angina pectoris zu erreichen. 

Ihre Einnahme war - wegen der richtigen, geeigneten  Dosierung - ein riskantes Unternehmen, das bei zu hoher Dosierung das Gegenteil, nämlich eine Verschlechterung, bewirken konnte: Nach kurzer Anregung der Herztätigkeit folgten Herzrasen, Rhythmusstörungen, Herzmuskelschwäche bis Herzlähmung sowie Schleimhautreizungen der Verdauungsorgane.

Arnika deshalb innerlich in homöopathischen Dosierungen (D4, D6, D12) anwenden! In dieser Form wird Arnika eingesetzt bei Entzündungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates und auch Erkrankungen des arteriellen und venösen Systems. 

Dr. Siegfried Bäumler, leitender Oberarzt im Kneippianum Bad Wörrhishofen, empfiehlt in seinem Werk „HEILPFLANZEN PRAXIS HEUTE“ „… Bei Erschöpfungszuständen durch körperliche Anstrengung – unabhängig von einem Herzleiden – kann eine Arnikatinktur (3 – 5 Tr.) hilfreich sein. Eine Wirkung ist auch durch das Kauen von Blüten (z.B. bei einer Bergwanderung) zu erzielen.“

 

Arnikatinktur und Arnikaschnaps selber machen

In beiden Fällen wird der Pflanzenauszug mit Alkohol bewerkstelligt. Erstere wird mit Weingeist angesetzt, der volksmedizinische Arnikaschnaps - eben mit Schnaps, der selbst gebrannt oder gekauft wird. So ist eigentlich auch der Arnikaschnaps eine Tinktur, wird aber landläufig als "Arnikaschnaps" bezeichnet.

Wird Arnika mit Alkohol ausgezogen, gehen mehr ihrer entzündungshemmenden und antiseptischen Wirkstoffe in Lösung als mit Wasser. Außerdem wirkt auf die Haut aufgetragener Alkohol resorptionsfördernd, d. h. er unterstützt den Transport von Wirkstoffen.

Arnikatinktur bzw. Arnikaschnaps ist überraschend einfach herzustellen! Dabei ist diese Arnikamedizin sehr gut haltbar, sodass sie als wichtiger Bestandteil einer Hausapotheke stets zur Hand ist. Und: Es tut gut, sich mit ihrer Herstellung zu beschäftigen und ihre positiven Wirkungen zu beobachten! 

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Bild 1: Sehr praktisch: Fertige Arnikatinktur bzw. fertigen Arnikaschnaps zum Auftragen in eine Sprühflasche füllen.
So wird Arnikatinktur - Arnikaschnaps - gemacht:
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Pflanzen in diesem Rezept
Arnika, eine kräftige Heilpflanze, zählt zu den Giftpflanzen. Sie ist desinfizierend, abschwellend, entzündungshemmend, schmerzstillend, wundheilend.