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Pflanzenauszug mit Fett ergibt Salben
Pflanzenauszug mit Fett ergibt Salben

Pflanzenauszug mit Fett ergibt Salben

 

Der Auszug der Pflanzeninhaltsstoffe durch Fett ergibt eine heilende Fettsalbe:

Dies ist die ursprünglichste und traditionellste Zubereitungsart wirkstoffreicher Salben. Man kann hinzufügen: Es ist auch die schnellste und einfachste Art, eine Heilsalbe zuzubereiten, sozusagen eine „Eil-Heilsalbe“ ;)  

Eine Salbe hat gegenüber von Heilöl den Vorteil, dass sie sich einfacher auf die Haut auftragen lässt.  Sehr praktisch ist in dieser Hinsicht das Bio-Kokosöl. Es wird oft als Kokosfett bezeichnet, da es sich bereits bei Zimmertemperatur verfestigt und wir es in dieser festen Form kaufen. 

Zum Thema Fett: 

  • Das verwendete Fett ist nicht nur Träger und Einschleuser der Heilstoffe, sondern es hat auch selbst gewisse Wirkstoffe. Bereits Dioskurides hatte seine eigenen Vorstellungen davon. 
  • Traditionell wurde / wird in Mitteleuropa für die Zubereitung von Fettsalben Schweineschmalz verwendet, aber auch oft Ziegenbutter, Butterschmalz ("Ghee"), Murmeltierfett. Verwendet wurden auch Hühnerfett, Hirschfett, Hundsfett, gehärtetes Kokosfett, das einen höheren Schmelzpunkt besitzt als Bio-Kokosöl.
  • WILDFIND empfiehlt für das Zubereiten einer einfachen Heilsalbe auf Fettbasis Ziegenbutter (schmilzt ab 37°) oder Bio-Kokosöl, das allerdings ab 23°C weich zu werden beginnt, sich jedoch verfestigt, sobald es wieder kühl gestellt werden.

Das besonders Schöne an Fettsalben, den Eil-Heilsalben, ist:

  • Diese Salbe gelingt auch Salbenrühr-AnfängerInnen und Kindern ! 
  • Sie kann schnell und einfach mit vielen verschiedenen Pflanzen gemacht werden! Ihre Zubereitungszeit hängt hauptsächlich von der Ausziehzeit der kleingeschnittenen Pflanzenteile ab:
    • Blütenblätter 15 Minuten
    • dicke Stückchen, je nach Größe, bis zu 60 Minuten
  •  Diese Art der Salbenzubereitung verlockt geradezu zum Selbermachen und zum Experimentieren, z. B. mit :

Ringelblume (zerteilte Blütenköpfe ohne Insekten) 

Arnika (zerteilte Blütenköpfe ohne Insekten) 

Pappelknospen, (Ende März bzw. im April ernten, knapp bevor sie aufspringen.)

Majoran, (ganze Pflanze zu Blühbeginn)

Bittersüßer Nachtschatten (nur die Rinde der Stängel)

Beinwellwurzel (kann immer geerntet werden)

Meisterwurz (frische, "erwachsene" Blätter, frische und auch getrocknete Wurzel. Wurzel im Frühherbst ernten, denn die Blätter ziehen früh ein und man findet dann die Wurzel nicht mehr. Erstfrühling ist auch o.k.)

Wacholderbeeren (reife, dunkelblaue Beeren können ganzjährig geerntet werden) 

grüne Zapfen von Waldkiefer, Schwarzkiefer, Latsche, Fichte, …  

 

 

GRUNDREZEPT 

 

  1. ZUTATENMENGE: 
    Pro 2  Esslöffel Fett werden 2 Esslöffel Heilpflanze(n), zerkleinert, frisch oder getrocknet, genommen.  
  2. ​ZUBEREITUNG: 
    1. Man erhitzt das Fett (vorzugsweise Ziegenbutter) in einem hitzebeständigen Gefäß, das direkt auf der Herdplatte steht oder ins Backrohr gestellt wird. 
    2. Wenn das Fett geschmolzen ist, rührt man  die gesäuberten und möglichst klein geschnittenen Kräuter hinein und erhitzt für 2 Minuten auf 70°, um schädliche Keime unschädlich zu machen. Anschließend die Temperatur auf 55° absenken.  
    3. Zugedeckt unter gelegentlichem Umrühren so leicht vor sich hin simmern lassen, je nachdem wie hart die Pflanzenstücke sind, 15 bis 60 Minuten.
    4. Nach Beendigung der Auszugszeit den Inhalt in ein sauberes Gefäß mit Ausguss filtern und bei 35° (Handwärme) 10 - 20 Tropfen eines geeigneten ätherischen Öles auf 100 ml Fett unterrühren.
    5. In Döschen füllen, kühl stellen, in den offenen Döschen fest werden und eine Weile "ausschwitzen" lassen.
    6. Verschließen, beschriften (Inhalt, Datum), kühl aufbewahren.  Die ungeöffnete Salbe hält  sich 1 - 2 Jahre 

TIPP: Heilsalben und Heilcremes können auch ausgehend von einem Heilöl gemacht werden.

 

  • Hier wird mit Kokosfett ausgezogen! Die Kinder freuen sich schon auf ihre selbstgemachte Ringelblumensalbe. Funktioniert auch mit kleinst geschnittener Beinwellwurzel. Beinwell nicht über 70° erhitzen!

  • Glückliche Butterlieferantinnen ! Auch aus Butterfett (Butterschmalz, Ghee) können Fettsalben gemacht werden.

  • Gerne wurde / wird Ziegenbutter zur Salbenbereitung verwendet.

  • Die Pechsalbe, ein uraltes Rezept mit ungebrochener Anwendungstradition, verwendet Ziegenbutter. Pech = Harz

  • Hirschtalg (Hirschfett) war und ist für Salben sehr begehrt.

  • Für Gelenksalben besonders begehrt ist das "cortisonhältige" Murmeltierfett. Diese Salben dürfen aber nicht länger als 3 Wochen in einem Stück genommen werden.

  • Auch Hundsfett wurde für Gelenkssalben verwendet.

  • Hühnerfett von ehemals glücklichen Hühnern wanderte in den Salbentopf.

  • Und das Schweinderl liefert(e) das Schweineschmalz für die häufigsten Alltags-Salben.

weiterführend