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Pedanios Dioskurides
Pedanios Dioskurides

Ausschnitt einer Seite aus dem "Dioscurides neapolitanus" . Links Beifuß, rechts davon zwei Mandragoras.

Pedanios Dioskurides

 

Pedanios Dioskurides (lat. "Dioscurides") lebte im 1. Jh. n.Chr.

  • Berühmter Pharmakologe
  • Kräuterbuchautor
  • Arzt

Dioskurides erwarb sich als griechischer Militärarzt unter Kaiser Claudius und Kaiser Nero genaue anatomische Kenntnisse, seine geniale Begabung aber lag im systemischen Erfassen und schriftlichen Formulieren der in der damals bekannten Welt gebräuchlichen Arzneimittel.  Man vermutet, dass er sich sein Wissen in Tarsus angeeignet hatte, das auf Grund seiner Lage als Hafenstadt (Türkei Südküste) ein Schmelztiegel phönizischen und ägyptischen Wissens und das bedeutendste Zentrum botanisch-pharmakologischer Forschung im römischen Reich, zu dem Griechenland zwischenzeitlich gehörte, war.

Sein in griechischer Sprache abgefasstes Hauptwerk, in lateinischer Übersetzung als ’De materia medica’, kurz als "Materia Medica" bezeichnet, erschien um 78 n. Chr. Er beschreibt darin 102 mineralische, 101 tierische und 813 pflanzliche Arzneimittel! Dieses sein Werk hatte für alle nachfolgenden Kräuterbücher anerkannten Vorbildcharakter. Mehr noch: In weiteren Übersetzungen und Bearbeitungen behauptete die "Materia Medica" über 1.600 Jahre uneingeschränkt ihre autoritative Geltung in Abendland und Orient auf dem Gebiet der Botanik und der Heilkunde! Erst der Aufstieg der organischen Chemie im 19. Jahrhundert verdrängte ihre Nutzung.
Heute liegt die Faszination des Werkes unter anderem darin, dass es durch Erfahrung gewonnene  Aussagen über Wirkungen und Toxizität, welche bis heute aktuell geblieben sind und wissenschaftlich bestätigt wurden, enthält. Beispiele dafür sind: die schmerz- und hustenstillende Wirkung von Schlafmohn (Opium), die Anwendung von Pfefferminze bei Kopfschmerz, die Toxizität von Eisenhut, die hormonelle Wirkung von Keuschlamm oder die adstringierende Wirkung von Eiche und Weide. 

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