- GERMTEIG MACHEN:
Eventuell übernimmt eine Küchenmaschine diesen Job? Ausgiebiges Kneten ist jedenfalls wichtig.
Sportlich per Hand geht es so:
- Das Mehl in eine geräumige Schüssel füllen und eine kleine Mulde eindrücken. Da hinein bröckelt man die Frischhefe, überschüttet diese mit ein wenig der angegebenen warmen Milch, bestreut sie mit Zucker und verrührt sie damit. Fünf bis zehn Minuten in der Küchenwärme stehen lassen.
- Die Butter in der verbliebenen warmen Milch erweichen, verrühren und mit den restlichen Teigzutaten über dem Mehl verteilen.
- Mit einem Kochlöffel in der Schüssel alles zu einem groben Teig verrühren.
- Diesen Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und in 10 Minuten mit den Handballen zu einer seidigen Teigkugel kneten.
- Die Teigkugel mit Mehl leicht bestäuben, mit der Schüssel bedecken und zugedeckt 20 Minuten ruhen / gehen lassen. (Die Ösis wissen schon lange, dass ruhen und gehen kein Widerspruch sein müssen! ;)
- TEIGLINGE FORMEN:
- Teig kurz durchkneten und zu einer Rolle formen. Rolle längs auseinanderschneiden, jede Hälfte in 8 gleich große Stücke teilen.
- Jedes Stück rund schleifen.
- Anschließend mit den Händen (oder übers Knie ;-) -> "Kniakiachl") die Kugeln einzeln scheibenförmig so ausziehen, dass in der Mitte nur ein dünnes Häutchen bleibt, am Rand aber ein dicker Wulst.
- Die Teiglinge mit einem Geschirrtuch zugedeckt 20 Minuten gehen lassen.
- BACKEN:
- Inzwischen das frittiergeeignete Öl bzw. Fett auf 170° - 180° aufheizen. Zur Temperaturkontrolle Bratenthermometer verwenden oder einen hölzernen Kochlöffel in das Fett tauchen: bilden sich daran Bläschen, ist da Fett heiß genug.
- Nun kommen einige Teiglinge - nicht zu viele, damit das Öl nicht zu sehr abkühlt und sich die Kiachl dadurch mit Fett ansaugen - mit der oberen Seite nach unten ins heiße Backfett, damit ein schönes Grübchen entsteht.
- Sobald man einen braunen Rand erkennt, wendet man die Kiachl mit Hilfe einer Drahtkelle (Lochkelle, Schaumlöffel). Jede Seite ca. 1 Minuten backen. Das Grübchen soll hell bleiben!
- Man holt die Kiachl mit der Drahtkelle (Lochkelle, Schaumlöffel) und legt sie auf Küchenpapier.
- VERSPEISEN:
- Kiachl gleich servieren oder im Backrohr bei 120°warmhalten, bis alle fertig gebacken sind.
- Vor dem Verspeisen werden die Kiachl nach Wunsch veredelt. Dazu gibt es regional und individuell ausgerichtet mehrere Möglichkeiten.
- Manche mögen nur etwas Staubzucker / Puderzucker darüber.
- Doch das Grübchen lockt zum Füllen!
Zur Wahl stehen: Sauer? Süß? Mischen? :( ... oder doch? :)
Also, was darf es sein?
- Als Getränk empfiehlt sich traditionell Milch. Allerdings schmeckt auch anderes Flüssiges dazu: Jakob trinkt am liebsten ein Preiselbeerkracherl dazu: Wasser verrührt mit Preiselbeermarmelade. - Auch ein Glas Most und Glühwein bzw. Früchtetee, Yogi-Tee und Punsch und Kaffee passen dazu.
SCHÖNES BRAUCHTUM MIT ABSTOSSENDEN FACETTEN:
Im Außerfern gehören die Bauernkrapfen als „Funkenkiachle“ zum „Fresssonntag“ ("Küachlesonntag"), wie der „Funkensonntag“ auch bezeichnet wird.
Der Funkensonntag, es ist dies der Sonntag nach dem Aschermittwoch, erhielt seinen Namen vom uralten Brauch des kunstfertigen, ästhetischen Scheibenschlagens und vom Abbrennen des Funkenfeuers, Die Freude am Funkenfeuer wird einem durch den erbärmlichen Anblick der verbrennenden Menschen-Puppe verdorben. Dieser Anblick erweckt nur mehr entsetzliche Assoziationen!