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Johann Wonnecke von Kaub
Johann Wonnecke von Kaub

Zur Abbildung: Eine Seite aus dem 'Gart der gesuntheit' von 1485, Text über die Alraune ( = Mandragora ) illustriert mit einem Alraunen-Männchen.

Johann Wonnecke von Kaub

 

Johann Wonnecke von Kaub (Johannes de Cuba), 1430 – 1504, Deutschland

  • Erzbischöflicher Leibarzt
  • schreibt als Vorläufer der Väter der Botanik einen Dauerläufer: den „Gart der Gesundheit“ bzw. „Hortus sanitatis“

Sobald der Buchdruck erfunden war, wurden außer Bibeln, Hexenhammer auch heißbegehrte Kräuterbücher gedruckt. Der „Gart der Gesundheit“ bzw. „Hortus sanitatis" war das erste davon:

    Bernhard von Breydenbach, ein führender Beamter und Politiker des Erzbistums Mainz, beauftragte den erzbischöflichen Leibarzt Johann Wonnecke von Kaub ein medizinisches Kräuterbuch zusammenzustellen. Dieser stützte sich bei seiner Arbeit auf den „Canon medicinae“ des Avicenna, auf das bekannte Werk der Medizinschule Salerno „Circa instans“ und auf den „Macer floridus“. Als Illustrator gewann er Erhard Reuwich, wohl den hervorragendsten Buchgestalter seiner Zeit, der einen Teil der Bilder anfertigte. Gedruckt und verlegt wurde es als erstes deutschsprachiges Kräuterbuch von Peter Schöffer1, einem ehemaligen Mitarbeiter von Johannes Gutenberg, dem Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Metalllettern.

Dem Werk war ein sehr großer Erfolg beschieden: es erschien – kaum verändert – bis Ende des 18. Jahrhunderts in 60 Ausgaben! Nicht nur Autoren nachfolgender Kräuterbücher griffen bei ihrer Suche nach Informationen gerne auf den „Gart der Gesundheit“ zurück, sondern auch der Teil des „gemeinen“ Volkes, der des Lesens mächtig war. So flossen Rezepte daraus in die Volksmedizin ein.

Durch den „Gart der Gesundheit“ - sein Titel drückt die seit Anfang der Klostermedizin bestehende Symbiose zwischen Garten und Medizin besonders gut aus - wirkt der  mittelalterliche Arzneischatz sowohl der Klöster als auch der Schule von Salerno mit ihrer griechisch-persisch-jüdischen Medizin bis heute weiter.