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Blutwurz | Potentilla erecta

Blutwurz

Botanischer Name: 
Potentilla erecta
andere Namen: 
Dilledapp
andere Namen: 
Natter(n)wurz
andere Namen: 
Rotwurz
andere Namen: 
Siebenfinger
andere Namen: 
Tormentill
andere Namen: 
Ruhrwurz
Ordnung: /
Unterfamilie:
Art: Potentilla erecta / Blutwurz
Kommt in Mitteleuropa wild bzw. ausgewildert vor: JA!
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Man braucht jedoch einen guten Blick, um die in der Bergbevölkerung hochgeschätzte Blutwurz, „den Tormentill“, zu entdecken und zu erkennen. Sie hat nämlich eine hübsche, aber medizinisch unwirksame, Doppelgängerin: das Kriechende Fingerkraut, das oft gemeinsam wächst. Bis in Höhen von 1750 m. Unterscheidungsmerkmale: Die Blüten des Kriechenden Fingerkrautes bestehen aus 5 Blütenblättern, die der Blutwurz aus 4, ihre angeschnittene Wurzel des Kriechenden Fingerkrautes färbt sich nicht blutig-rot. 

So erkennen Sie die Blutwurz:

  1. Niedere, kleine, lockere Pölster bildende Pflanze mit gefingerten Blättern und mit leuchtend gelben, kleinen Blüten. Jede Blüte besteht immer aus 4 Blütenblättern!
  2. Ihre Wurzel führt einen   r o t e n   Saft, wovon sie ihren Namen „Blutwurz“ bekommen hat.

 

Wirkungen und Anwendungsgebiete der Blutwurz

Das Besondere an der Wurzel der Blutwurz ist die Höhe des Gerbstoffgehaltes  (Catechingerbstoffe, Gallo- und Ellagitannine)der bis zu 22% betragen kann. Damit ist sie Europas gerbstoffreichste Pflanze überhaupt! Allerdings sind an der Wirkung der Blutwurz noch weitere Inhaltsstoffe beteiligt, wie Flavonoide und Triterpene. Triterpene verfügen über cortisonähnliche Eigenschaften und wirken nachweislich entzündungshemmend.

  • Die medizinisch wirksamen Stoffe werden sowohl durch Alkohol als auch durch Wasser gelöst. So kann man aus der Wurzel der Blutwurz eine praktische und wirksame Blutwurztinktur ansetzen, aber auch einen Blutwurztee kochen. Wie die beiden Arzneimittel zubereitet und dosiert werden, finden Sie hier!
    • ​Die Inhaltsstoffe der herb schmeckenden Blutwurz-Wurzel wirken stark adstringierend (zusammenziehend) und antimikrobiell. Dabei hemmen sie besonders das Wachstum von Mikroorganismen auf der Haut und auf der Schleimhaut. Blutwurz wirkt auch blutdrucksenkend. (Pschyrembel Naturheilkunde)

 

Bereits Tabernaemontanus, ein Vater der Botanik, beschrieb die Blutwurz, jedoch unter dem Namen „Tormentill“. Wegen ihrer antimikrobiellen Wirkung ist sie seit Jahrhunderten unter folgendem Spruch bekannt: 

Esst Kranawitt und Tormentill dann sterbt ihr nit so viel!“ - Ein Vöglein hätte ihn zur Pestzeit den Menschen zugezwitschert.  „Kranawitt“ ist übrigens eine Bezeichnung für den Wacholder. – Wie viele Menschen dadurch vor der Pest gerettet wurden, wissen wir nicht … Ihr, so wie anderen schweren Infektionskrankheiten (Tuberkulose, Diphtherie …), konnte erst die Schulmedizin Einhalt gebieten!

In unserer Zeit wird die Wurzel der Blutwurz, die auch in der Apotheke erhältlich ist, als Tee und vor allem als Tinktur bzw. als roter Blutwurzschnaps mit sehr gutem Erfolg angewendet.

Innerlich bei:

  • Halsschmerzen
  • Angina
  • Kehlkopfentzündung (Heiserkeit)
  • Zahnfleischentzündungen
  • Aphthen
  • Magen-Darm-Grippe (!)  (Enteritis)
  • Bei unspezifischem Durchfall und Erbrechen
  • Bluthochdruck

äußerlich bei

  • Hämorrhoiden
  • Verbrennungen

 

 

Status
Essbare Pflanzenteile:
Wurzel
Geschmack:
bitter
Aussehen

Blütenfarbe

  • gelb
    gelb

Stängel

  • mit Ausläufern
  • niederliegend
VERWECHSUNGSMÖGLICHKEIT MIT GIFTIGER PFLANZE
VERWECHSUNGSMÖGLICHKEIT MIT ESSBARER PFLANZE
Kultivierung
Lichtanspruch
  • Halbschattig
  • Sonnig
Bevorzugte Erde
  • gut durchfeuchtet
  • durchlässig
Winterhärte
  • -34°C
Pflegeanforderungen
  • einfache Pflege
Gute Nachbarn
Gesundheit
Wirkung

laut Schulmedizin:

laut Volksheilkunde:

, Wurzel
Die getrocknete und pulverisierte Wurzel wird auf die Schnittverletzung aufgetragen. Die oberen Hautschichten verfestigen sich schneller und durch die enthaltenen Gerbstoffe zieht sich die Wunde besser zusammen. Bakterien können so auch schlechter in die Wunde eindringen.
, Wurzel
, Wurzel
, Wurzel
Anwendungsgebiete

laut Schulmedizin:

Schulmedizin: Bei unspezifischer, akuter Diarrhö (= Durchfall).

laut Volksheilkunde:

Schulmedizin: Bei unspezifischer, akuter Diarrhö (= Durchfall).

Wann Blutwurz pflanzen oder säen?
Hier finden Sie einen praktischen Pflanzkalender mit den richtigen Terminen und Pflegeanweisungen.
Erstfrühling
April
  • Wurzel, bitter
Vollfrühling
Mai
  • Wurzel, bitter
Frühherbst
September
  • Wurzel, bitter
Vollherbst
Oktober
  • Wurzel, bitter
Spätherbst
November
  • Wurzel, bitter