Das bis zu einem Meter lange Rhizom des im tropischem Asien beheimateten, duftenden Galant (Alpinia officinarum), einer Pflanze aus der Familie der Ingwergewächse, wird in Mitteleuropa seit über 1000 Jahren als Speisegewürz und Medizin verwendet. Galantpulver riecht würzig, schmeckt bitter aromatisch, herb sowie schwach brennend, dem Senf nicht unähnlich..
Getrocknete Galgantwurzel und vor allem den bereits gemahlenen Galgant (Galgantpulver) bewahrt man luftdicht und lichtgeschützt auf. Frischen Galgant wegen des Feuchtigkeitsausgleichs in Papier gewickelt im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren. So hält er sich bis zu zwei Wochen.
Der Gattungsname „Alpinia“ weist übrigens nicht auf den europäischen Gebirgszug „Alpen“ hin, sondern auf den im 17. Jhd. lebenden italienischen Botaniker Prospero Alpino.
Für Hildegard von Bingen war der Galgant eine der bedeutsamsten Heilpflanzen und sie empfahl in ihrem Werk „Causae et Curae“ auch Gesunden zu ihrer Gesunderhaltung, ihn fleißig zu nehmen, indem er täglich über Speisen (Suppen, Gemüse, Salate, Butterbrot, Honig, Apfelmus …) gestreut oder in Wein genommen wird.
- Hildegards-Galgantwein: 1 Teelöffel frische Galgantwurzel in 250 ml Wein aufkochen (Ersatz: 1 Esslöffel Bio-Galgantpulver in 750 ml Wein). Täglich dann und wann ein Likörglas voll zu sich nehmen. Die Dosis macht, dass etwas gesund ist ;)
So nebenbei: Hildegards Heilrezepte verwenden oft Wein, nicht nur, weil er laut Augustinus, … den schwachen Magen stärkt, die ermatteten Kräfte erfrischt, die Wunden an Leib und Seele heilt, Trübsal und Traurigkeit verscheucht, die Müdigkeit der Seele verjagt, Freude bringt und unter Freunden die Lust zum Gespräch entfacht…, sondern auch, weil das Wasser in den mittelalterlichen Städten durch seine Verkeimung keine Quelle der Gesundheit, sondern ihrer Gefährdung darstellte!
Wirkungen des Galgant, wenn er als Speisegewürz bzw. in Wein oder als Tee, vorzugsweise vor dem Essen, getrunken wird:
- Erwärmend, verdauungsfördernd, krampflösend sowie bakterien- und entzündungshemmend, in Trinkwasser oder Tee aus Blüten von Linde, Holunder, Mädesüß oder Weidenrinde bzw. in Gerstenwasser eingenommen, bei Fieber hilfreich. Das ätherische Galgantöl übernimmt diesen Wirkungsbereich.
- Durchblutungsfördernd, Blutgefäße schützend, herzstärkend. Bei Herzschwäche als Erste Hilfe Pulver - evtl. in Tablettenform - im Mund zergehen lassen.
- Neuere Forschungen belegen einen pilztötenden und tumorhemmenden Effekt. "Außerdem unterdrückt Galgant bei einer Chemotherapie mit dem Zytostatikum Cylclophosphamid die zytotoxische Reaktion.“ (Dr. Siegfried Bäumler in „Heilpflanzenpraxis Heute“, 2007)
- Nebenwirkungen und Kontraindikationen sind nicht bekannt.
Hildegard empfiehlt Galgant auch in Form von Kräutermischungen anzuwenden:
Ein die Verdauungssäfte anregender Galgant-Tipp nach Hildegard von Bingen:
- Nach dem Essen 1 Tasse schwarzen Kaffee, gewürzt mit einer Prise Galgantpulver, genießen!
- Tipp von Rosa: Galgantpulver in Zitronenwasser geben oder in Gewürztees (Yogitee, Zimttee, Wintertee )
Wärmender Tipp von Rühlemann, bei dem sowohl der Kleine Galgant als auch der Große gekauft werden können: