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Tomate | Solanum lycopersicum

Tomate

Botanischer Name: 
Solanum lycopersicum
andere Namen: 
Paradeiser (österreichisch)
andere Namen: 
xitomatl (aztekisch)
andere Namen: 
pomodoro (itl. aus pomo d’amore - „Liebesapfel“)
andere Namen: 
tomato (engl.)
Gattung: /
Untergattung:
Art: Solanum lycopersicum / Tomate
Kommt in Mitteleuropa wild bzw. ausgewildert vor: NEIN!
Mittelamerika
Südamerika

Um die Jahrhundertwende vom 15. zum 16. Jhd. brachten die Spanier unter Kolumbus zusammen mit Mais, Kartoffeln, Chilischoten, Süßkartoffeln, grünen Bohnen und Kürbis   gelbe Beeren, ein Fruchtgemüse, das die Azteken „xitomatl“ nannten und als wertvolles Nahrungs- und Heilmittel schätzten, nach Europa.

In Nordeuropa hielt man die Pflanze sehr lange Zeit für eine giftige Zierpflanze, die nur wegen Ihrer Schönheit und erotischen Ausstrahlung als Liebesapfel Einzug in die heimischen Gärten hielt.

Die versuchsfreudigen, kreativen Italiener hingegen erkannten recht bald diese Bereicherung für ihre Küche und integrierten die Tomate als fixen Bestandteil in ihren Speiseplan.

Heute ist die Tomate eines das am meistverzehrte Fruchtgemüse und – wie die Azteken damals – schätzen wir sie im ausgereiften Zustand, frisch und gekocht, als wertvolles Nahrungs- und Heilmittel, …. sofern sie saisongemäß und biologisch angebaut wurde!!

  • Außerhalb der Saison greift man seiner Gesundheit zuliebe besser zu Tomatenfertigprodukten, deren Früchte während ihrer Hauptwachstumszeit reif geerntet wurden. Die Chance, dass sie mit wenig Pflanzenschutzmitteln und – vielleicht auf naturgegebenem Substrat (gesunde Erde) - gesund herangewachsen sind und  inhaltsschonend verarbeitet wurden, ist groß. Und Lycopin, das in so schmackhafter Form mitgeliefert wird, findet sich in gekochten Tomaten, falls man ihnen die Haut belässt, ohnehin mehr als in rohen! 

 

KULTIVIERUNGSANSPRÜCHE

  • Tomaten lieben einen sonnigen, dabei aber luftigen Standort. Sie mögen kein Wasser auf ihren Blättern! Auch die Nähe der ihnen verwandten Kartoffel schadet ihnen, da sie für den gleichen neuen Stamm der Kraut- und Braunfäule, der vor 10 Jahren aus den USA eingeschleppt wurde, anfällig sind. Tomaten benötigen einen humus- und nährstoffreichen, lockeren Boden an einem regengeschützten Platz (z.B. Dachvorsprung oder Tomatenhaus).
  • Für alle Tomatensorten gilt: Mitte August werden alle Triebspitzen der Tomatenpflanze zwei Blätter oberhalb des jeweiligen höchsten Fruchtstandes abgeschnitten (= "gekappt"). So werden keine neuen Früchte mehr herangebildet. Die bestehenden erhalten die ganze Pflanzenkraft und reifen leichter aus.
  • Werden Tomaten in einem Topf gehalten, muss dieser mit einem Abzugsloch versehen sein und mindestens 10 Liter Erde fassen, damit sich eine gute Ernte einstellt. Tipp: Erde mit Seramis oder Vermaculite mischen. So bleibt die Erde luftig und gut wasserführend.

„AUSGEIZEN“
Es gibt bei den Tomaten 2 unterschiedliche Wuchsformen (begrenzt wachsend und unbegrenzt wachsend) und je nachdem, welcher Wuchsform die Pflanze angehört, muss sie ausgegeizt werden oder nicht!

  1. Begrenzt wachsende Sorten
    Diese Tomatenpflanzen wachsen üppig verzweigt und strauchartig. Zu ihnen zählen die nieder bleibenden Buschtomaten und die höher wachsenden Strauchtomaten. Sie hören ab einem gewissen Entwicklungsstadium mit der Produktion von neuen Seitentrieben auf („begrenzt wachsende Sorten“). Buschtomaten und Strauchtomaten benötigen normalerweise kein Ausgeizen, erhalten aber eine Stütze und Stroh aus Mulchmaterial bzw. eine Folie als Unterlage, denn auch ihre Blätter dürfen den Boden nicht berühren. Eine Alternative ist ihre Kultur in Töpfen als Hängetomaten!
  2. Unbegrenzt wachsende Sorten
    Sie werden auch Stabtomaten genannt. Bei diesen Tomatensorten wachsen aus den Blattachseln stetig neue Seitentriebe. Aus diesem Grund ist ihr Wachstum nahezu unbegrenzt und man bezeichnet sie als „unbegrenzt wachsende Sorten“.
    Ihre Fruchtbildung profitiert vom „Ausgeizen“ (= Wegzwicken, Abkneifen) der frischen, ca. 10 cm langen Neutriebe und vom Aufleiten (Aufrichten) an dicken Schnüren oder Stäben. Daher der Name „Stabtomaten“.
    Der Ertrag starkwüchsiger Stabtomaten erhöht sich, wenn man ihnen allerdings den untersten Seitentrieb belässt, ihn auch wie den Haupttrieb nach oben zieht und anschließend wie diesen behandelt, das heißt, die aus ihm wachsenden Seitentriebe ausgeizt. Dabei aber nicht die Blütenansätze entfernen!

Wie wird ausgegeizt?
Dazu werden die aus den Blattachseln herauswachsenden Triebe, sobald sie 10 cm lang sind, an einem trockenen Sommertag, am bestens gleich morgens, händisch ausgebrochen. Aber dabei nicht die Blütenansätze entfernen!  - Man lässt die ausgegeizten Seitentriebe als Mulschschicht liegen oder verjaucht sie oder legt sie zur Vertreibung von Schadinsekten zwischen die Kohlpflanzen. 

 

 

TOMATENSORTEN für HAUSGARTEN und BALKONGARTEN

Die Sorten wurden ausgesucht nach Ertrag, Geschmack, Platzfestigkeit und Pilztoleranz (hundertprozentig pilzresistente Sorten gibt es nicht, aber einige Sorten zeigen eine bemerkenswerte Toleranz und Regenerationsfähigkeit gegenüber Phytophtera-Pilzen).

Eine Sortenbeschreibung findet sich am Ende des Artikels. Aufgelistet werden die Sorten hier nach ihrer Wuchsform und ob sie ausgegeizt werden müssen oder nicht: 

  • Ausgegeizt werden Fleischtomaten: Pflanzenhöhe ca. 1,50 m, ihre Früchte sind die größten der Tomatensorten, benötigen guten Schutz und Wärme. Sie werden in der Regel eintriebig gezogen. 
    Sorten: 'Apollo', Auriga', 'Berner Rosen', 'Brandywine', 'Marglobe', 'Marmande', 'Mezzo Forte', 'Ochsenherz Österreicher', 'Paprikaförmige', 'Pfundtomate', 'Winterkeeper'.
  • Ausgegeizt werden auch Eiförmige Tomaten: Pflanzenhöhe 1 - 3 m, mittlere Fruchtgröße. 
    Sorten: 'Amore', 'Black Gum', 'De Berao', 'Green Zebra', 'Lämpchen', 'Matina', 'Phytoresista', 'Purple Russian', 'Quadro', 'Rote Zora', 'San Marzano', 'Siberia', 'Tigerella'.
  • Mäßig ausgegeizt werden Cocktailtomaten:  Diese ca. 2 m hohen, robusten  Pflanzen können zweitriebig, wie unter "Stabtomaten" angegeben, gezogen werden. An ihnen reifen den ganzen Sommer über bis zum Frost unzählige kleine, bis zu 3 cm große, aromatische Früchte. Durch ihre mundgerechte Größe sind sie ein gesundes Naschvergnügen ohne Kleckerei! Bei Kübelpflanzung mindestens 10 l Kübel verwenden. 
    Sorten: 'Brandywine Sherry', 'Cerise Gelb', 'Cerise Rot', 'Dattelwein', 'Resi'. 
  • Nicht ausgegeizt, aber mit einer Stütze versehen werden Strauchtomaten und Busch- bzw. Topftomaten: Sie werden bis zu 80 cm  hoch, sind für eine Pflanzung in Töpfen besonders gut geeignet und müssen nicht ausgegeizt werden, sind aber dankbar für eine Stütze.
    Sorten: 'Jani', 'Kremser Perle', 'Balkonstar', 'Sibirische Frühe'.
  • Nicht ausgegeizt werden Wildtomaten: Sie sind anspruchsloser als Kulturtomaten, dabei unempfindlich gegen Kraut- und Fruchtfäule. Zu viel Düngung und Wasser führen zu übermäßiger Laubbildung und verminderter Fruchtqualität. Ihre roten oder gelben Früchte sind, je nach Sorte, 5 – 30 mm groß, säurearm und fruchtig. Sie eignen sich besonders gut, als Hängetomaten in Töpfen, Schalen oder Balkonkästengezogen zu werden. 
    Sorten: 'Golden Currant', 'Humboldtii', 'Rote Murmel', 'Small Egg'. 

 

A U S S A A T

Zeitpunkt: Ende Februar bis März

  1. Vorarbeiten: 
    • Überlegen, wie viele Pflanzen man haben möchte. Doppelt so viele Samenkörner herrichten, denn es werden nicht alle keimen und beim Pikieren gibt es auch wieder Verluste. 
    • Gefäß mit Abzugslöchern besorgen. Aussaaterde herrichten oder Erde mit Seramis bzw. Vermaculite oder Sand mischen. Zum Abdecken der Aussaat ist eine Glasscheibe (Glasdeckel?) oder Frischhaltefolie nützlich.
    • Manche GärtnerInnen  b e i z e n  die Samen kurz vor der Aussaat
      • in einem Knoblauch-Kaltwasserauszug, um Pilzkrankheiten vorzubeugen: Dazu 10 g kleingeschnittenen Knoblauch 1 Stunde lang in 100 ml zimmerwarmem Trinkwasser ziehen lassen, abseihen. Tomatensamen für 15 Minuten hineinlegen, dann abseihen und spätestens nach 12 Stunden aussäen. 
      • Zum Beizen eignet sich auch auf 30° abgekühlter Tee von Baldrian oder Kamille bzw. Schachtelhalm oder auch Kren
  2. Durchführung der Aussaat: 
    • Abzugslöcher des Gefäßes mit Steinchen luftdurchlässig abdecken. Gefäß bis 4 cm unterhalb des Randes mit Erde anfüllen.
    • Samen im 2 cm Abstand aufstreuen, 1 cm hoch mit Erde bedecken, mit Wasser benetzen.
    • Erdreich täglich mit Wasser besprühen. 
    • Bis die Keimblätter da sind, die Aussaat bei Zimmertemperatur, 18° - 20°, absonnig, aber hell  aufstellen.
    • Innerhalb von 2 Wochen zeigen sich an jedem Tomatenkeimling die beiden länglichen Keimblätter. Sobald sie sich voll entfaltet haben, das  Gefäß kühler (ca. 15°) stellen, und zwar an einen Fensterplatz, der täglich einige Stunden Sonne abbekommt. - Den Keimblättern folgen übrigens erst die richtigen, gebuchteten Tomatenblätter!

 

A U F Z U C H T  der  T O M A T E N P F L A N Z E N:

Pikieren 

Sobald sich an gesunden Pflanzen 2 gebuchtete Tomatenblättchen entfaltet haben, ist es an der Zeit, die Pflänzchen zu pikieren. Dazu setzt man sie unter Zuhilfenahme eines Limonadenlöffels einzeln in mit nährstoffreicher Erde gefüllte Töpfe von 10 cm Durchmesser, gießt gut an (nicht über die Blätter) und hält sie noch für eine Woche im Zimmer.

Abhärtung

Dann wird mit der Abhärtung begonnen, denn Tomatenpflanzen dürfen nicht vergeilen, sondern sollen gedrungen, mit kurzen Blattabständen, wachsen!
Also, wenn es draußen warm genug ist, untertags raus in die sonnige, frische Luft auf ein trockenes, geschütztes Plätzchen. Nicht verdursten lassen ... abends kommen sie wieder zurück ins Haus... u.s.w. u.s.f....bis sie ausgepflanzt werden dürfen.

Auspflanzen

Die abgehärteten Pflanzen werden frühestens ab Mitte Mai, also nach den Eisheiligen, auf ein mit reifem Kompost und Gesteinsmehl oder mit altem Mist bzw. Hornmehl, Guano und Gesteinsmehl versorgtes Beet ausgepflanzt:

  • Dazu das unterste Blattpaar entfernen. Die Tomatenpflanze tiefer als vorher und mit schrägem Wurzelballen im Abstand von 50 – 60 cm setzen. Je tiefer die Tomatenpflanze gesetzt werden kann, umso mehr zusätzliche Wurzeln (Adventivwurzeln) bildet sie, umso kräftiger wird ihr Wachstum.
  • Um Krankheiten der Tomatenpflanzen zu vermeiden, auch später immer darauf achten, dass keine Blätter den Erdboden berühren!
  • Die meisten Tomatensorten brauchen eine bis 2 m hohe Stützvorrichtung (gespannte dicke Schnüre, Spiralstäbe, gut gereinigte Holzstäbe), an der sie hochgeleitet werden.
  • Für eine Topfkultur Pflanzkübel mit mindestens 10 Liter Volumen nehmen. Nur Busch- bzw. Topftomaten kommen mit weniger Erdvolumen aus. Jeder Pflanzkübel muss ein Wasserabzugsloch haben!

 

TOMATEN in MISCHKULTUR

Gute Nachbarn

  • Sie wehren Pilzkrankheiten ab: Knoblauch, Schnittlauch, Porree, Basilikum ( + Aroma verbessernd), Borretsch, Kohl, Karfiol (= Blumenkohl), Kohlrabi, Petersilie. Die Stars der Mischkultur mit Tomate sind Sellerie und Karfiol (Blumenkohl)!
  • Diese halten Nematoden fern: Ringelblumen, Tagetes, Zinnien.
  • Diese vertreiben Blattläuse, steigern Aroma und Ertrag: Dill, Sellerie, Majoran, Kerbel.
  • Als lebende Mulchecke, die beerntet werden kann, eignen sich: Neuseeländer Spinat, niedere Kapuzinerkresse.
  • Als Trockengut-Mulchdecke bewähren sich Gartenkresse, Gelbsenf, Stroh, Grasschnitt, Brennnessel, Beinwell, ausgegeizte, gesunde Tomatentriebe (kranke werden entsorgt).

Schlechte Nachbarn

  • Sie machen der Tomate das Leben schwer: Kartoffeln, Gurken, Fenchel, Rote Rüben, Sonnenblumen, Zuckermais.

 

WEITERE  KULTURANGABEN

Wasser 

  • Zieht man geeignete Tomatensorten im Freiland, ist in niederschlagsreichen Gegenden  Regenschutz notwendig, um der Braunfäule und anderen Pilzkrankheiten vorzubeugen. – Dazu eignet sich ein Platz an geschützter, sonniger Hauswand oder ein (selbst gefertigtes) Tomatenhaus. Siehe Fotos! 
  • Man gießt nach dem Auspflanzen nur mäßig, damit die Wurzelbildung angeregt wird. Die Wurzeln vermehren sich auf ihrer Suche nach Wasser! Ab der Fruchtbildung häufiger gießen, aber nicht ertränken. Zuviel Wasser schwächt das Aroma. 
  • Die Feuchtigkeit wird gleichmäßiger im Boden gehalten, wenn der Boden zwischen den Tomatenpflanzen gemulcht wird.  
  • Die Pflanzen während der Morgenstunden in den Wurzelbereich gießen, ohne die Blätter zu benetzen! Das Wasser sollte dabei Umgebungstemperatur haben. 
    Tipps zur sanften, gezielten Bewässerung: 
    • Einen Erdwall (Gießwall) um die Tomatenpflanzen formen. 
    • Umgekehrte, verschlusslose PET-Flaschen, deren Boden man weggeschnitten hat, in den Wurzelbereich der Pflanze stecken und da hineingießen. 

Düngen

  • Wenn genügend Kalk im Boden ist, wird das Aroma der Früchte intensiviert. Rechtzeitig vor der Pflanzung Holzasche aufbringen.
  • Tomaten bei einsetzender Fruchtentwicklung wöchentlich mit verdünnter Pflanzenjauche düngen. 

Schädlinge und Krankheiten

  • Virus- und Pilzkrankheiten, wie Kraut- und Braunfäule, wird durch geeigneten, regensicheren Standort, unempfindliche Tomatensorten und geeignete Düngung vorgebeugt. Nicht in die Nähe von Kartoffeln pflanzen! Tomaten und Kartoffeln stecken sich gegenseitig mit der Kraut- und Braunfäule an.
    • Zur Pilzvorbeugung und Zellstärkung die Tomatenpflanze alle 2 Wochen mit Ant-Pilz-Tee gießen und - ausnahmsweise - besprühen. Öfters 50 ml EM auf 10 l Gießwasser geben. 
  • Blattläuse, Weiße Fliege: Mit Schmierseifenlösung die ganze Pflanze, auch die Unterseiten der Blätter, besprühen. Nicht auf der sonnenbeschienen Pflanze anwenden!   

 

Endlich ...  E R N T E  ! 

 

E R N T E  der F R Ü C H T E:

  • Tomaten sind Selbstbestäuber. Dem Fruchtansatz kann man nachhelfen, indem man die Pflanzen während der Blüte öfters sanft schüttelt.
  • Die Früchte sollten, solange es geht, ganz ausgereift geerntet werden.
  • Tomaten sollten nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden, da sie sonst sehr an Geschmack verlieren.
  • Bei bleibender Frostgefahr reißt man die gesamte Pflanze mit ihren noch unreifen Früchten aus, entfernt Wurzeln und Blätter und hängt sie im Haus im warmen Schatten kopfüber auf. Die Früchte reifen nach. Die Nähe reifer Äpfel beschleunigt den Vorgang!
  • Grüne Tomaten enthalten giftige Inhaltsstoffe wie Solanin, Tomatin und andere Alkaloide. Erst durch die Nachreifung werden diese Substanzen abgebaut. Solanin wird durch Kochen oder Braten nicht zerstört, durch milchsaure Konservierung wird es zum Teil abgebaut.

E R N T E  von  S A M E N   eigener  T O M A T E N  für die nächstjährige Aussaat:

Tomatensamen lassen sich unproblematisch gewinnen. Trocken aufbewahrt halten sie mehrere Jahre, und man kann immer wieder seine Lieblingstomate aussäen und ernten, sofern es sich dabei um eine samenechte Tomate handelt.

Nur samenechte Tomaten eignen sich für den Hobbygärtner zur Nachzucht. F1 Hypriden ergeben ungleiche Nachkommen und keine sortentypischen! Die Bezeichnung F1 Hybride ist übrigens auf dem Samensackerl vermerkt. 

Während in gentechnisch veränderten Tomaten nur ein „Resistenz-Gen“ gegen Pilzbefall eingebaut ist, haben alte Sorten ein großes Spektrum an solchen Resistenz-Genen, um sich gegen negative Einflüsse zu schützen. Durch gezielte Auslese werden sie lebendig erhalten und optimiert. Alte Sorten sind in der Regel samenechte Sorten.

Frisch geerntete Tomatensamen sollten - wie auch Gurkensamen - vor ihrer Aufbewahrung, einem Gärvorgang unterzogen werden. Ihre Samen sind nämlich von einer Schicht umgeben, die ihre Keimung im nächsten Jahr hemmen würde. Außerdem werden dabei evtl. vorhandene schädliche Pilze reduziert. 

  • So wird es gemacht:
    • Bei samenechten Sorten entnimmt man mit einem Teelöffel die Kerne der kräftigsten, gesunden Frucht des ersten Fruchtstandes der ausgewählten Sorte für die geplante Aussaat im nächsten Jahr. Es muss etwas Fruchtfleisch daran hängen bleiben.
    • Kerne + geringes, anhaftendes Fruchtfleisch werden in ein Glas gegeben und mit so viel Wasser bedeckt, dass sie sich frei bewegen können. Je nach Umgebungstemperatur (23° - 30°) lässt man sie so für 1 - 3 Tage absonnig stehen, rührt gelegentlich um und beobachtet:
      • Sobald Kerne zu Boden sinken und das Wasser leicht zu mousieren beginnt, holt man sich einen Kern heraus, spült ihn mit Wasser ab und befühlt ihn: Fühlt er sich nicht mehr glitschig an, muss man den Gärvorgang sofort beenden. Die Kerne würden sonst in diesem für sie wohligen Milieu vorzeitig auszutreiben beginnen und wären für das nächste Jahr verloren.
    • ​​​Man füllt das Glas mit den Samen drinnen mit Wasser auf, rührt um, wartet, bis die befruchteten Samen nach unten schwimmen, die tauben und Fruchtfleischreste nach oben. Diese werden mit dem Wasser langsam abgeschüttet. Zur endgültigen Reinigung spült man die "guten" Samen in einem Sieb durch. 
    • Auf einem Teller o.ä. fein ausgebreitet lässt man sie im Schatten unter gelegentlichem Verschieben bei 23° - 30° trocknen.
    • Ganz durchgetrocknet je 1 Teelöffel voll in einen mit Sortennamen und Datum beschrifteten Kaffeefilter oder in ein beschriftetes Gläschen füllen.
    • Dunkel, trocken, kühl - und mit Stolz - aufbewahren!
    • Tomatensamen bleiben übrigens bei richtiger Lagerung 3 - 6 Jahre keimfähig.

Bezugsquellen für Samen samenechter Tomaten - Damit man dann selber Samen ernten kann!

  • Tauschhandel unter FreundInnen und Bekannten.
  • Gekaufte Früchte samenechter Sorten oder gekauftes, samenechtes Tomatenpflänzchen.
  • Auch Online-Samenshops führen vereinzelt samenechte Tomaten.
    • Diesem Metier ganz verschrieben haben sich folgende Adressen:
      • Kaiserstühler Samengarten (Stiftung zur Förderung der Pflanzenzucht und Bewahrung der Kulturpflanzenvielfalt in der Region Kaiserstuhl und Oberrhein) verschickt Samen aus seiner Samenliste  
      • Dreschflegel (Zusammenschluss kontrolliert ökologisch wirtschaftender Betriebe zur Saatgutvermehrung, -züchtung und -vermarktung mit Online-Shop.) 
      • ARCHE NOAH (Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt) führt neben dem im Online-Shop angebotenem Saatgut ein Sortenhandbuch, in dem registrierte ARCHE NOAH Mitglieder sowie Förderer aus der Fülle an seltenen Kulturpflanzen direkt beim Sortenarchiv bzw. bei den ErhalterInnen bestellen können. 
      • Bingenheimer Saatgut -  Das Sortiment besteht aus 100 % samenfesten Sorten. Das Saatgut wird auf ausschließlich ökologischen Flächen vermehrt.
Essbare Pflanzenteile:
Früchte
Geschmack:
herb feinwürzig
Geschmack:
süßlich saftig
Geschmack:
umami
Sättigungswert:
Mittel
Aussehen

Blütenfarbe

  • gelb
    gelb

Form der einzelnen Blüte

  • Blüte mit Kelch
  • Blütenblätter glockenförmig verwachsen

Blütenstand

  • Traube

Wuchshöhe

  • bis 3 m

Blütenduft

  • ohne

Blattansatz am Stängel

  • gestielt

Stängel

  • aufsteigend niederliegend
  • rund
  • behaart
  • grün

Unterirdische Pflanzenteile

  • Flachwurzler
  • Senkerwurzeln

Frucht

  • Beere

Blattform

  • unpaarig gefiedert (imparipinnat)
    unpaarig gefiedert (imparipinnat)

Konsistenz des Blattes

  • weich
  • zerstreut behaart

Blattrand

  • ganzrandig
  • gezähnt
Gesundheit
Wirkung
Anwendungsgebiete
Wann Tomate pflanzen oder säen?
Hier finden Sie einen praktischen Pflanzkalender mit den richtigen Terminen und Pflegeanweisungen.