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Kelten - Pflanzen in Mythen der Eisenzeit
Kelten - Pflanzen in Mythen der Eisenzeit

Kelten - Pflanzen in Mythen der Eisenzeit

Für die Kelten war die Natur beseelt mit vielen Wesen, die in Kontakt mit den Menschen standen. Ihre spirituellen Versammlungsorte waren die Wälder, ganz besonders die Eichenwälder. Die Ausbildung zum keltischen Druiden, der einem Priester und Heilkundigen gleichkam, einer Kombination, der man sowohl bei den antiken, als auch bei indigenen und modernen Völkern öfters begegnet, dauerte rund 20 Jahre. „In dieser Zeit lebten die Schüler mit ihrem Lehrer im Wald. Dort wurde ihnen das Wissen über die Natur und die Schöpfung gelehrt.“ („Bäume - Das Haarkleid der Erde“ v. R. Sommer)

 

Haselnussstrauch
Die Druiden und Druidinnen weihten die Hasel Brigid, ihrer „Weißen Göttin“, und verbanden mit ihr den Wunsch nach Weisheit und Wahrsagung. Sie glaubten, dass zwischen den Zweigen der Haselnuss der Schlüssel zur Anderswelt zu finden sei. Auch bei den Germanen, die später einen Großteil der keltischen Kultur übernahmen, stand „Frau Haselin“ so hoch in Ehren, dass sie nicht gefällt werden durfte. Mit den Kelten verband sie der der Hasel zugedachte Symbolgehalt. Sie war ihnen Symbol für Lebens- und Liebesfruchtbarkeit, Unsterblichkeit, Frühling, glückhaften Beginn und Wunscherfüllung. – Ein Beispiel, wie lange mythologische Vorstellungen im Volk lebendig bleiben, bietet der noch mancherorts praktizierte englische Hochzeitsbrauch, der Braut ein Körbchen mit Haselnüssen zu schenken!  

 

Vogelbeere 
Mit Hecken aus ineinander geflochtenen Vogelbeerbäumen, denen sie eine besondere Schutzwirkung zusprachen, umgaben die Kelten ihre heiligen Stätten, Orakel- und Richtplätze, …  und in Irland gilt die Vogelbeere auch heute noch als Schutzbaum gegen Blitzschlag und Hexenzauber. Weitere beliebte Heilpflanzen der Kelten waren  Eisenkraut, Waldmeister, Alraune, Baldrian, Mädesüß und Mistel.

 

Mistel
Die Mistel, die immergrün in harmonischer Kugelform zwischen Himmel und Erde Schwebende, war ebenfalls der  Weißen Göttin geweiht. In seiner „Naturalis historia“ schreibt Plinius d. Ältere, der dazu Berichte des Poseidonios (80 v. Chr.) nutzte, über Ernte und Wirkung der Mistel bei den Kelten:
Denn nichts ist den Druiden – so nennen sie ihre Magier – heiliger als die Mistel und der Baum, auf dem sie wächst, sofern es nur eine Eiche ist. Schon deswegen wählen sie Eichenhaine und vollziehen kein Opfer ohne Eichenlaub  … 
Sie meinen wahrhaftig, dass alles, was auf jenen Bäumen wächst, vom Himmel gesandt und ein Zeichen des von Gott selbst erwählten Baumes sei. Eine solche Mistel wird aber selten entdeckt und wird, wenn gefunden, mit großer Feierlichkeit geholt ... Sie bezeichnen sie mit einem Wort ihrer Sprache als "Allheiler". Nachdem man das Opfer und das Festmahl unter dem Baum nach feierlichem Brauch vorbereitet hat, führen sie zwei weiße Stiere herbei, deren Hörner dann zum ersten Mal bekränzt werden dürfen. Ein Priester in weißem Gewand besteigt den Baum und schneidet die Mistel mit einer goldenen Sichel ab. In einem weißen Leinentuch wird sie aufgefangen.  Dann schlachten sie alsbald die Opfertiere und beten, der Gott möge die Gabe denen zum Segen gereichen lassen, denen er sie gab. Sie glauben, dass durch einen Trunk davon jedem unfruchtbaren Lebewesen Fruchtbarkeit verliehen werde und dass es ein Heilmittel gegen alle Gifte sei. "

 

Wasserminze 
Die Wasserminze verbindet für die Druiden das befruchtende, sich ständig ändernde und doch gleich bleibende Element, das Wasser, mit der Mutter Erde auf sichtbare Weise! Und duftet und heilt. Sicher beobachteten sie auch ihre Ausbreitung, die sowohl mittels der im Wasser schwimmenden Samen (Hydrochorie) erfolgt, als auch über ober- und unterirdische Ausläufer.

 

Echtes Mädesüß

Den Druiden galt das Echte Mädesüß - zusammen mit Wasserminze, Mistel und Eisenkraut - als heilige Pflanze.