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Süßkirsche | Prunus avium

Süßkirsche

Botanischer Name: 
Prunus avium
andere Namen: 
Knorpelkirsche
andere Namen: 
Herzkirsche
Ordnung: /
Unterfamilie:
Gattung:
Art: Prunus avium / Süßkirsche
Kommt in Mitteleuropa wild bzw. ausgewildert vor: JA!

Von der Wildform, der großwüchsigen 'Vogelkirsche' (Prunus avium subsp. avium), stammen die Zuchtformen der 'Knorpelkirsche' (Prunus avium subsp. duracina) und der 'Herzkirsche' (Prunus avium subsp. juliana) ab. Diese kultivierten Formen werden allgemein als 'Süßkirsche' bezeichnet und tragen größere und süßere Früchte als die Wildform. Allerdings sind sie auch anspruchsvoller, was Standort und Boden betrifft.
 

 

Genügt es, 1 Kirschbaum zu pflanzen, um die begehrten Früchtchen zu erhalten?

 

Süßkirschen sind in der Regel – bis auf wenige Ausnahmen - selbstunfruchtbar und benötigen, um Früchte entwickeln zu können, eine geeignete Befruchtersorte. Diese muss sich nicht in unmittelbarer Nähe befinden, denn Bienen, die die Blüten befruchten, sind im Umkreis von mehreren hundert Metern unterwegs.

Wer die Befruchtung seiner Kirschbäume unterstützen möchte, hat folgende Möglichkeiten:

  1. Man pflanzt 2 geeignete Sorten der Süßkirsche.
  2. Ein Ast einer passenden Befruchtersorte wird in die Krone des Kirschbaums hineinveredelt.
  3. Man pflanzt ein Bäumchen, das bereits durch Pfropfen aus 2 passenden Sorten besteht.
  4. Man besorgt sich eine der wenigen selbstfruchtbaren Süßkirschen.
  5. Man steigt um auf eine geeignete Sorte der Sauerkirsche, die übrigens in der Küche für Kuchen, Schmarrn, Aufläufe, Eis, Kompott, Marmelade, Einwecken, Saft, Joghurt u.a. mehr Aroma liefern als die Süßkirsche!

 

Baumformen der Süßkirsche

 

Im Hausgarten werden großteils Kirschbäume verwendet, die auf eine schwachwachsende Unterlage aufgepfropft wurden, und nicht mehr wie früher bis zu 20 m hoch werden, sondern nur einige Meter. Sogar Spindelbüsche und Säulenobst, das als Zwergobst in Trögen gehalten werden kann, sind möglich. In dieser Größe passen sie in viele Gärten, sind leichter zu beernten, lassen sie sich auch leichter behandeln und sind einfacher einzunetzen, falls die Vögel gar zu fleißig ernten!

 

 

Baumschnitt der Süßkirsche

Wie Kirschbäume richtig geschnitten werden, wird  h i e r  fachmännisch erklärt.

 

 

Erntereife

 

Eingeteilt werden sowohl Süß- als auch Sauerkirschen nach „Kirschwochen“, nach dem voraussichtlichen Zeitpunkt ihrer Erntereife.

Im Allgemeinen geht man davon aus, dass die Kirschwochen um den 1. Mai beginnen. Dabei ist zu beachten, dass eine Kirschwoche keine Kalenderwoche dauert, sondern 15 Tage!

Frühsorten bis zur 4. Kirschwoche sind in der Regel madenfrei. Sie sind deshalb zu bevorzugen, denn die Verursacherin der Maden, die Kirschfliege, kann nur mit Gelbtafeln bekämpft werden.

Auf Standorten ohne Kirschfruchtfliegenbefall ist es sinnvoll, auch später reifende Sorten zu pflanzen.

  • So nebenbei: Die derzeit am spätesten reifende Kirschsorte ist die 'Rote Späternte' (10.–12. Kirschwoche). Die späteste Kirsche im Erwerbsanbau aber ist die aus Kanada stammende Clubsorte 'Staccato' (9.-10. Kirschwoche). „Clubsorte“ bedeutet für den Anbauer, dass mit dem Rechteinhaber der Clubsorte Lizenzen abgeschlossen werden müssen. Clubsorten verhindern den Anbau durch andere Anbieter oder Direktvermarkter.

Daten der Kirschwochen:

  • 1. Kirschwoche 01.–15. Mai
  • 2. Kirschwoche 16.–31. Mai
  • 3. Kirschwoche 01.–15. Juni
  • 4. Kirschwoche 16.–30. Juni
  • 5. Kirschwoche 01.–15. Juli
  • 6. Kirschwoche 16.–31. Juli
  • 7. Kirschwoche 01.–15. August
  • 8. Kirschwoche 16.–31. August
  • 9. Kirschwoche 01.–15. September
  • 10. Kirschwoche 16.–30. September
  • 11. Kirschwoche 01.–15. Oktober
  • 12. Kirschwoche 16.–31. Oktober

 

Bewährte SORTEN mit Angabe ihrer Befruchtersorten, die diesen Zeitraum abdecken, finden Sie hier auf WILDFIND unter KULTIVIERUNG!

 

Dabei werden Ihnen Begriffe wie „Knorpelkirsche“ und „Herzkirsche“ unterkommen. Mit ihnen werden Süßkirschen nach ihrer Konsistenz eingeteilt: Herzkirschen haben vorwiegend weiches Fleisch, Knorpelkirschen festes, knackiges. Was der Laie nicht vermuten würde: Herzkirschen sind deutlich platzfester als Knorpelkirschen!

 

 

Kirschen, ihr Verzehr und Gesundheit

 

Süß- und Sauerkirschen unterscheiden sich, was die Inhaltsstoffe betrifft nur geringfügig: Die Süßkirsche hat ein Mehr an Süße, die Sauerkirsche mehr Beta-Carotin. Beide enthalten wenig Fette und Kohlenhydrate, dafür Ballaststoffe, die die Verdauung fördern und das schädliche Cholesterin senken, viele Mineralstoffe (v.a. Kalium, Kalzium, Zink, Eisen u.a.), Vitamine (Vitamin C, Folsäure), verschiedene Fruchsäuren und Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, vor allem Antioxidantien, welche die zellschädigenden freien Radikalen im menschlichen Körper neutralisieren.

Hinweise:

  • Kirschen reifen nicht nach! Darum schmecken ausgereifte Kirschen, die nur vom Baum (von Nachbars Garten? ;) in den Mund transportiert werden müssen, am besten.
  • Sie halten sich ein bis zwei Tage im Kühlschrank.
  • Erst kurz vor Verzehr waschen, da sie sonst schnell faulen.
  • Süßkirschen schmecken nur frisch. Für Zubereitungen sind Sauerkirschen vorzuziehen.
  • Kirschen-Gesundheitskur: Während der Kirschensaison täglich 250 g dieser Früchtchen verspeisen!
  • Kirschkerne enthalten Amygdalin (-> Blausäure) und dürfen daher nicht gegessen werden.

 

Kirschzweige spielten in der Blumensymbolik eine große Rolle:

 

Eine germanische Überlieferung besagt, dass Elfen gerne bei Vollmond unter einem blühenden Kirschbaum tanzen, und man müsse sie dabei ungestört und unbeobachtet lassen. Wer dies nicht respektiert, wir von ihnen bestraft werden.

 

Auch im christlichen Bereich übt die Kirsche ihren Zauber aus!

Gelten Kirschblüten in ihrem unschuldigen Weiß als Ausdruck für seelische Reinheit und (noch bestehende) Jungfräulichkeit eines heiratsfähigen Mädchens („Die Muttergottes sitzt in einem blühenden Kirschbaum“ ), sind sie doch auch bereits Symbole kommender Fruchtbarkeit, den Erntereichtum und das Glück einer Liebesbeziehung betreffend. Natürlich einer patriarchalisch geordneten, die in einer Ehe mündet und dann erst, ohne Fremdbestäubung, die lippenrote Süße der knackigen Früchte genießt. 

Diese Aspekte werden durch das Brauchtum rund um die Barbarazweige, die an und für sich von Natur aus auf den Sieg des Lichts hinweisen, gut zum Ausdruck gebracht … und durch den Schandmai, einen erbärmlichen Brauch früherer Zeiten:
„Gefallenen“ Mädchen, die in den Augen der Gesellschaft (oder eines abgewiesenen Freiers) einen ungeordneten Partnerkonsum betrieben (bei den Burschen hieß so etwas Erfahrung sammeln), oder auch jenen, die ein uneheliches Kind bekamen, ihm das Leben ermöglichten, steckte man am 1. Mai einen ramponierten Kirschblütenzweig oder Schlehenzweig ans Fenster oder man legte ihn vor die Türe. Die junge Frau ist „zum Kirschbaum geworden“, wird gar als „Gemeindekirschbaum“ bezeichnet.  – Ja, und wer eine „Kirsche brach“, „hat was“ mit einer verheirateten Frau. - Aber, die Kirschen in Nachbarsgarten schmecken doch so gut ...

 

 

 

Essbare Pflanzenteile:
Blätter
Essbare Pflanzenteile:
Blüten
Essbare Pflanzenteile:
Früchte
Geschmack:
süß aromatisch
Geschmack:
süßsauer
Sättigungswert:
Gut
Aussehen

Blütenfarbe

  • weiß
    weiß

Wuchshöhe

  • bis 20 m
Kultivierung
Sorten
Gesundheit
Wirkung
Anwendungsgebiete
Wann Süßkirsche pflanzen oder säen?
Hier finden Sie einen praktischen Pflanzkalender mit den richtigen Terminen und Pflegeanweisungen.