Steinklee im Garten:
Steinklee, eine unkomplizierte, positive Pflanze der Wildnis, ist es wert, wieder mehr Beachtung zu finden und mit seiner langen Blütezeit (Juni bis Oktober) eine Ecke des Gartens zu schmücken!
Für Kinder ist der Steinklee eine schöne Pflanze zum Anschauen, Angreifen, Riechen, Kosten, Beobachten, Pflücken für die Vase, Pflücken zum Verschenken, Ernten und Weiterverwenden.
Steinkleesamen für Ihren Garten finden Sie in der Natur und im Internethandel. Der Name „Steinklee“ zeigt bereits, wo dieser hohe Klee gerne wächst: auf steinigem, auch magerem Boden, den er als Pionierpflanze mit seiner dicken, verzweigten Pfahlwurzel für nachfolgende anspruchsvollere Pflanzen lockert. Er wird deshalb gerne als Gründüngspflanze angebaut, noch dazu, da Wühlmäuse vor seinem Cumarinduft Reißaus nehmen (sollen). - Ein privater Versuch hat gezeigt, dass Steinklee leider nicht das Nonplusultra gegen Wühlmäuse ist: Sie fressen den Steinklee zwar nicht, lassen sich aber von ihm nicht von den Wurzeln der Obstbäume fernhalten. Das haben erst zwei Katzen geschafft. Im Gemüsegarten wurde er gegen Wühlmäuse nicht eingesetzt, da sie hier durch fleißiges Hacken vertrieben werden.
Bereits selbst getestet und für gut gefunden wurde seine Verwendung als Gewürz:
Seine würzig-aromatischen Blätter und Blüten verleihen Käse (vor allem in der Schweiz), Brot, Limonaden, Likören und Bowlen typische Farbe und Geschmack. Die frischen Blüten duften stark nach Honig, die Blätter schmecken bitter und scharf. Sobald sie welken oder getrocknet sind, verströmen sie, ähnlich wie Waldmeister, einen feinen Heuduft, den das Cumarin, das aus Melilotin und Melilotosid, die die ganze Pflanze enthält, entsteht, bewirkt. Es ist in größeren Mengen gesundheitsgefährdend. Aus diesem Grund soll die Wurzel der Steinklees als Notnahrung nur in geringem Ausmaß gegessen werden, noch dazu, da Cumarin nur schlecht wasserlöslich ist und sich daher nur wenig auswaschen lässt. Gut löst es sich ja in Alkohol und wird deshalb als Gewürz für Bowlen verwendet: 3 g frisches Kraut pro 1 Liter Wein gelten - wie auch bei Waldmeister - als unbedenklich.
Für die Verwendung der Steinklees als traditionelles Genussmittel, und zwar als Beimischung zu Rauchtabak, würde allerdings noch eine Testperson gesucht werden! ;)
Ein schönes Beispiel, wie tief die Wurzeln volksmedizinischen Wissens zurückreichen können - oder wie die Wirkung einer Pflanze auf die Psyche von Menschen jeglichen Zeitalters erfasst wird - zeigt Folgendes:
Ein Kissen, angefüllt mit Gelbem Steinklee vertreibt mit seinem frischen Heuduft Melancholie und fördert die Schlafbereitschaft!
Dazu muss man wissen, dass der Steinklee in der griechischen Antike den neun schönen Musen geweiht war. Diese brachten den Menschen das Vergessen der Leiden und Sorgen. Bei Festen schmückten sich Frauen in Erinnerung daran mit Kränzen aus Gelbem Steinklee, dem Goldklee.
Bei den Germanen war er der Göttin Ostara, der Göttin der aufsteigenden, siegenden Sonne geweiht und ihr zu Ehren flocht man – wie im antiken Griechenland – Kränze aus Steinklee, dem Honigklee.
In Zeiten der Christianisierung wurde er als weitere Marienpflanze Maria, der neuen Eva, zugeordnet.
Heilzubereitungen (Tabletten, Tinktur, Cremes) aus Steinklee (Kraut und Blüten) zeigen gute Erfolge bei der Behandlung von Problemen durch Krampfadern, z.B. schmerzhafte und schwere Beine, juckende, geschwollene Beine, nächtliche Wadenkrämpfe. Da bei sehr hohen Dosen von Steinklee Kopfschmerzen, Benommenheit, sehr selten auch erhöhte Leberwerte auftreten können, sind, nach Rücksprache mit Arzt oder Apotheker standardisierte Medikamente angeraten.