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Johannisbrotbaum | Ceratonia siliqua

Johannisbrotbaum

Botanischer Name: 
Ceratonia siliqua
andere Namen: 
Bockshörndlbaum
andere Namen: 
Katobbaum
andere Namen: 
Carob
andere Namen: 
Carrubo
andere Namen: 
Garrofa
andere Namen: 
Algarrofa
andere Namen: 
Caroube
andere Namen: 
Karobe
andere Namen: 
Carobe
andere Namen: 
Karube
Gattung:
Art: Ceratonia siliqua / Johannisbrotbaum
Kommt in Mitteleuropa wild bzw. ausgewildert vor: NEIN!
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Weiblicher Blütenstand

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Männliche Blütenstände

Bild 3: Weiblicher Blütenstand
Bild 4: Männliche Blütenstände
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Bild 5: Die Blütenstände wachsen auch direkt aus Stamm und Ästen.
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    Krampus mit "Bockshörndln".

In den Ländern des Mittelmeergebietes, wohin er bereits in der Antike aus dem arabischen Raum importiert worden ist, macht der bis zu 10 m hohe, trocken- und hitzeresistente, jedoch frostempfindliche Johannisbrotbaum nicht nur mit seiner weitausladenden, immergrünen Laubkrone glänzender, derber Fiederblätter auf sich aufmerksam, sondern auch durch den eigentümlichen, typischen Geruch seiner männlichen Blüten, der meterweit wahrnehmbar ist. Aber damit ist auch bereits das einzig Negative bzw. Gewöhnungsbedürftige über diesen zähen und lebensspendenden Wüstenbewohner gesagt!

 

Warum nennt man ihn eigentlich „JOHANNISBROTBAUM"?

Mit seinen tiefreichenden Wurzeln, findet er im kalkhaltigen, sandigen, mageren Boden meistens ein wenig Feuchtigkeit, die ihm zusammen mit einem geringen Jahresniederschlag von 350 mm genügt, um mit Hilfe seiner hartlaubigen, Verdunstung reduzierenden Blätter ohne zusätzliche Bewässerung auszukommen. Dabei toleriert er auch einen hohen Salzgehalt des Bodens und festigt ihn! Als Hülsenfrüchtler ist er zudem wie die meisten dieser großen, artenreichen Familie mit Wurzelknöllchen ausgestattet, die ihm in Symbiose mit dem Bakterium Rhizobium für sein Wachstum Stickstoff als Dünger zukommen lassen.

So ist es ihm möglich, auch in heißen Klimata Überlebensgeschenke für Mensch und Tier bereitzuhalten:

Schatten

sowie Nahrung in Form von essbaren, energiereichen Hülsenfrüchten, die monatelang auf ihm hängen bleiben und sich gut lagern lassen.

Als Hommage an diese seine Fähigkeiten und als Baum, der den asketischen Wüstenheiligen Johannes d. Täufer nährte, erhielt er den deutschen Namen „Johannisbrotbaum“.

 

Warum … „BOCKSHÖRNDLBAUM“?

So wird er in Österreich seit langem nach dem Aussehen seiner reifen, bis zu 30 cm langen und 3 cm breiten Hülsenfrüchte, die fälschlich oft als Schoten bezeichnet werden, genannt: Ihre Form gleicht Bockshörnern … und folglich auch Krampushörnern!

Aus diesem Grund waren / sind (?) sie häufig im österreichischen Nikolaussack zu finden! Frisch sind sie trotz ihrer ledrigen, glänzenden Außenhaut (Austrocknungsschutz!), die man nicht abschälen kann und deshalb als Ballaststoff mitgegessen wird, innen weich und von aromatisch-süßlichem Geschmack, die Enden leicht bitter. Doch schenkt einem der Nikolaus alte Bockshörndln, so gibt einem nur der Gedanke an den heiligen Spender und an den beispielhaften Wüstenheiligen die Energie zum Beißen, gründlichem Kauen und Schlucken der trockenen Substanz. Ausgehend von der Längsseite des Bockhörndls bzw. des Johannisbrotes, wie es der deutschsprechende Rest der Welt ehrfürchtiger bezeichnet, arbeitet man sich vorsichtig nagend zur Mitte hin und stößt dabei auf etliche ca. 8 mm lange, bohnenähnliche, schwarzbraune, glatte, jedoch sehr harte Samen. „Hart wie Diamant“ hebelten sie schon so manchen wackeligen Kinderzahn aus! - Die Maßeinheit „Karat“  stammt übrigens von diesen Samen. 

 

Und warum … „KAROBBAUM“ bzw. „CARRUBO“ ?

In den heißen arabischen Heimatländern des Johannisbrotbaumes wird sowohl die ganze Hülsenfrucht als auch ihr Fruchtfleisch, selbst das gemahlene, als „Charrūb“ (eingedeutscht: „Carob“) bezeichnet. Charrub ist seit alters her als Nahrung, speziell für die ärmere Bevölkerung sehr wichtig: Die zahlreichen Hülsenfrüchte („Schoten“) wurden / werden bevorratet als Nahrung für Mensch und Tier - „Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen“, berichtet u.a. die Bibel, LK 15,16 -  zur Herstellung von Saft und Sirup verwendet und nach dem Trocknen zu köstlichem, gesundem Carob-Pulver gemahlen.

Von Arabien aus verbreitete sich dieser Nutzbaum zuerst rund um das Mittelmeer bis nach Portugal und Spanien, das heute das Land mit der höchsten Produktion von Johannisbrot ist und neben Johannisbrotkernmehl und Carobpulver auch Spirituosen wie Aguardiente Algarroba (Schnaps), Licor de Algarroba (Likör) und Bier (Garrova) daraus fabriziert, wozu sich die Früchte mit ihrem hohen Zuckergehalt gut eignen.

Mit europäischen Emigranten landete der Johannisbrotbaum und das Wissen über ihn in Australien, USA (Arizona, Kalifornien), Mexiko, Argentinien, Chile und Peru, wobei seine jeweilige Bezeichnung auch in den unterschiedlichen Sprachen an seine arabische Herkunft, an das Wort „Charrub“, erinnert: Carrubo (ital.), Garrofa und Algarroba (span.), Caroube (frz.), Carob (engl.) und zusätzliche deutsche Namen wie Karobbaum, Karobe, Carobe, Karube.

 

WIE WIRD DER JOHANNISBAUM HEUTE GENUTZT?

Der Johannisbrotbaum leistet aufgrund seiner Genügsamkeit in heißen, trockenen Gebieten nach wie vor gute Dienste als Schattenbaum und Holzlieferant und wirft sogar Gewinne ab, denn die Nachfrage nach seinen Früchten, dem Johannisbrot, ist im Steigen begriffen: nicht so sehr, um es roh zu verzehren, als vielmehr, um Carobpulver und begehrtes Johannisbrotkernmehl daraus zu produzieren. So sind Johannisbaum-Plantagen in diesen Ländern keine Seltenheit mehr.

 

ERNTE UND NUTZUNG DER  F R Ü C H T E 

Nach wie vor werden die Früchte in der Zeit vom September bis November händisch mit Stangen von den Ästen gerüttelt, um die Blütenstände, die ebenfalls in dieser Zeit erscheinen und direkt aus Stämmen und Ästen wachen, zu schonen. Im konventionellen Anbau werden die Früchte während der Lagerung mit Pestiziden behandelt, worauf im ökologischen Anbau verzichtet wird, was für den Konsumenten von großem Vorteil ist, denn die Früchte lassen sich nicht schälen.

Ein kleiner Teil der Gesamternte gelangt zum Frischverzehr oder als Tierfutter für Pferde und Nager in den Handel.

Höheren Bedarf melden Destillerien und kleine Brauereien an.

Aus dem Großteil der Früchte werden Carobpulver und wertvolles Johannisbrotkernmehl hergestellt. Dazu werden im Anschluss an die Ernte die Kerne aus den Früchten genommen.

 

JOHANNISBROTKERNMEHL („Carubin“, „Karubenmehl“)

Die wirtschaftlich am bedeutendsten Pflanzenteile des Johannisbrotbaumes sind in unserer Zeit seine bohnenähnlichen, extremharten, Samen (Kerne), die bis zu fünfzehn Stück in jeder seiner zahlreichen ledrigen Hülsenfrüchte im Fruchtfleisch eingebettet und von einer schwarz-braunen Schale umgeben sind. Aus ihrem weißen Endosperm (Nährgewebe, das im Samen den Keimling umgibt), das beinahe die Hälfte des Samengewichtes ausmacht, wird maschinell das Johannisbrotkernmehl hergestellt.

Das weiße, geschmacksneutrale und gesunde Mehl besteht zu 90% (Quelle: Pschyrembel Naturheilkunde) aus dem Galactomannan „Carubin“. Dieses stärkeähnliche, jedoch glutenfreie Polysaccharid besitzt ausgezeichnete Quellfähigkeiten! Da es vom menschlichen Körper nur teilweise verdaut werden kann, gilt es als Ballaststoff. Neben Carubin sind im Johannisbrotkernmehl noch Proteine sowie Flavonoide und Spuren von Mineralstoffen enthalten.

Eigenschaften des Johannisbrotkernmehles:

  • Fünfmal so quellfähig wie Stärke
  • Vollkommen glutenfrei, trotzdem sehr gut bindend
  • Stabilisiert Emulsionen
  • Verhindert Kristallbildung von Gefrorenem
  • Blutzuckersenkend
  • Lipidsenkend
  • Ballaststoff
  • Antidiarrhoisch
  • Magensäurebindend
  • Kann als Gel bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten deren Resorption im Magen-Darm-Trakt beeinträchtigen sowie auch geringfügig die Aufnahme von Proteinen und von Eisen.
  • Kann in Einzelfällen Allergien auslösen.

Verwendung von Johannisbrotkernmehl

Johannisbrotkernmehl ist unter der Nummer E 410 uneingeschränkt, d. h. auch für Bio-Produkte, als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen. Erhältlich ist es unter seinem Namen Johannisbrotkernmehl und auch unter anderen Handelsnamen in Bioläden, gut sortierten Lebensmittelläden sowie im Internethandel.

Verwendet wird Johannisbrotkernmehl hauptsächlich in der Ernährung, es wird jedoch dank seiner besonderen Eigenschaften auch volksmedizinisch eingesetzt.

 

JOHANNISBROTKERNMEHL IN DER   E R N Ä H R U N G

In der Kochtechnik übernimmt dieses stark bindende, glutenfreie Mehl die Aufgaben von Weizen, Stärke und Eiern. Es verhindert zudem beim Frieren eine Kristallbildung.

Eingesetzt wird Johannisbrotkernmehl als Zutat bei Babykost, Backwaren, Cremes – auch aus Topfen / Quark oder Joghurt, in Diabetikerprodukten, Gelees, Gemüse- und Fruchsäften, glutenfreiem Brot, Kompotten, Konserven, Milchmixgetränken, Puddings, Schlagsahne, Saucen (warme und kalte), Speiseeis, Desserts, Suppen, süßen und pikanten Brotaufstrichen, Wurstwaren …
Johannisbrotkernmehl wird in der häuslichen Küche und in der Nahrungsmittelindustrie verwendet als
Stabilisator
Verdickungsmittel
Bindemittel.

Sparsam im Gebrauch ist es eine große Erleichterung für die feine Küche, aber ganz besonders für die glutenfreie Küche und für diejenigen, die auf Blutzucker- und Lipidsenkung sowie auf Gewichtsreduzierung bedacht sind!

So wird Johannisbrotkernmehl als Bindemittel dosiert:

Johannisbrotkernmehl ist fünfmal so quellfähig wie Stärke: 10 g Johannisbrotkernmehl ersetzen 50 g Stärke. Es ist jedoch ratsam, aufgrund einiger seiner Eigenschaften (siehe weiter oben) grundsätzlich nicht mehr als 20 g Johannisbrotkernmehl pro kg fertiger Speise zu verwenden.

Johannisbrotkernmehl kann zwischen dem 80- und 100-fachen seines Eigengewichts an Wasser binden. Somit genügen ohnehin kleine Mengen, um sowohl kalte als auch warme bzw. heiße Speisen zu binden! 

Johannisbrotkernmehl wird unkompliziert angewendet:

Es wird einfach mit einem Quirl (Schneebesen) in die Flüssigkeit eingerührt! 

Zum Abmessen von Johannisbrotkernmehl eignet sich ein Teelöffel bestens: ein halber gestrichener TL = 1 g Johannisbrotkernmehl !

Für kalte Flüssigkeiten nimmt man 1 getrichenen Teelöffel (2 g) Johannisbrotkernmehl auf 250 ml Flüssigkeit. Einrühren, quellen lassen. 

  • Um kalten Massen wie kalten Saucen, kaltgerührten Fruchtaufstrichen und Cremes bleibende Sämigkeit zu verleihen, sodass sich die Flüssigkeit nicht absetzt, verwendet man einen 1 TL Johannisbrotkernmehl auf 500 ml kalte Masse.

Für warme Flüssigkeiten nimmt man einen halben gestrichenen TL (1 g) auf 250 ml Flüssigkeit. Einrühren, quellen lassen oder unter ständigem Rühren bis auf ca. 85° erhitzen. Wenn es das Kochgut erlaubt, darf ohne Weiteres kurz aufgekocht werden. 

  • Mit Fett bzw. Öl zubereitete Saucen: Johannisbrotkernmehl in das heiße Fett einstreuen, verrühren, unter Rühren beliebige Flüssigkeit zugeben, kurz aufkochen, würzen.

 

JOHANNISBROTKERNMEHL IN DER  V O L K S M E D I Z I N 

Volksmedizinisch genutzt wird das Quellvermögen des Johannisbrotkernmehles.

  • Johannisbrotkernmehl kann zeitweise einen Beitrag leisten zur Gewichtsreduktion und zur Symptombehandlung von Erkrankungen, bei denen Magensäure gebunden werden soll, z.B. bei Sodbrennen und säurebedingten Magenbeschwerden (Gastritis) und bei Heißhunger.
    • Bei der Einnahme ist zu beachten:
      Johannisbrotkernmehl eine Viertelstunde vor den Mahlzeiten bzw. beim Auftreten der Beschwerden einnehmen, jedoch nicht gleichzeitig mit anderen Medikamenten, da es deren Resorption im Magen-Darm-Trakt beeinträchtigen kann! Hier ist auf einen zeitlichen Abstand von 2 Stunden zu achten.
      Die Einnahme soll auch nicht als Dauermedikation erfolgen, da dadurch auch die Resorption von wichtigen Nahrungsbestandteilen wie Eisen und Proteinen beeinträchtigt sein kann.
       
    • So wird Johannisbrotkernmehl von Erwachsenen eingenommen:
      Zur Einnahme löst man einen halben gestrichenen Teelöffel Johannisbrotkernmehl in einem halben Glas lauwarmen Wasser auf und trinkt es sofort.
       
  • Hilfe für Spuckkinder:
    Bei häufigem, symptomlosem Erbrechen der Kleinkinder verwendet man zum Andicken ihrer Nahrung Johannisbrotkernmehl in sehr geringen Mengen.
     
  • Akute Verdauungsstörungen, Nahrungsunverträglichkeit von Gluten, Zöliakie,  Fettstuhl,  Diabetes und ein hoher Cholesterinspiegel sind Anwendungsgebiete für Produkte mit Johannisbrotkernmehl.

 

C A R O B -  "JOHANNISBROT",  FRUCHTFLEISCH,  PULVER,  GETRÄNK

Als Carob werden sowohl die Früchte des Johannisbrotbaumes als auch deren Fruchtfleisch im Stück, ihr getrocknetes, gemahlenes Fruchtfleisch und das daraus hergestellte Getränk bezeichnet.

Inhaltsstoffe und Eigenschaften des Fruchtfleisches und des naturbelassenen Carobpulvers:(Datenquelle)  

Es schmeckt dank des enthaltenen Zuckers, der sich aus Saccharose, Glucose und Fructose zusammensetzt, süßlich und gibt schnell Energie.

Es enthält ca. 35 % glutenfreie Stärke, die beim Erhitzen mit Milch oder Wasser für Sämigkeit und Sättigung sorgt.

Quell- und Ballaststoffe wie Schleimstoffe, Pektine, Xylose, Cellulose, Hemicellulosen sind zuständig für länger anhaltendes Sättigungsgefühl und für Heilwirkungen.

4 % Proteine und 0,5 % Fett kommen dem Körperaufbau zugute.

Sekundäre Pflanzenstoffe wie Lektine, Saponine, Gerbstoffe und Flavonoide initiieren Heilwirkungen.

Isobuttersäure ist verantwortlich für das arttypische Aroma.

Johannisbrot ist frei von Gluten, Cholesterin und Lactose.

„Johannisbrot hilft der Liebe auf die Sprünge“, sagen die Kreter… aber Epimenides der Kreter sagte: Alle Kreter sind Lügner…!?

 

CAROB, EIN ENERGIESPENDENDES; ALKOHOLFREIES  G E T R Ä N K

Das zerkleinerte und getrocknete Fruchtfleisch der Johannisbrotbaumfrüchte (Carob, Johannisbrot) wird zu Carobpulver mit hohem Nährwert vermahlen. Gut verschlossen hält es sich über mehrere Jahre.

Carobpulver eignet sich sehr gut zur Herstellung eines kakaoähnlichem Getränkes namens … ? Carob! Mit seinem süßlich-karamellartigen Geschmack erinnert es ebenfalls an Malzkaffee und wird deshalb auch als „Karubenkaffee“ bezeichnet. Im Unterschied zu Kaffee und Kakao ist Carob jedoch von Natur aus sehr fettarm und frei von anregenden Substanzen wie Theobromin und Koffein.

So einfach wird Carob zubereitet:

  • 2 Esslöffel Carobpulver auf 250 ml kalte oder warme Milch:
    Mit einem kleinen Schneebesen verrührt man in einer Tasse das Pulver zusammen mit ein wenig Milch zu einer klümpchenfreien Creme und rührt erst dann die restliche Milch unter.
     
  • Carobpulver eignet sich genauso wie Kakao zur Herstellung von Milch- und Joghurtmixgetränken, kommt in den Yogi-Tee, wenn man ihm eine karamellige Note verpassen möchte, in den Marmorkuchen und in andere Backwaren, bereichert Konfekt, Puddings, süße Nussaufstriche, Desserts, Eisspeisen und Schokolade mit Aroma und Nährwert. Achtung: Carobpulver besitzt bereits eine gewisse Süße, also zusätzliche Süßungsmittel reduzieren!

 

JOHANNISBROT IN DER  V O L K S M E D I Z I N

Beim häufigeren Verspeisen der Johannisbrotbaumfrüchte machte sich bereits in der Antike neben einer guten Sättigung eine auf das Verdauungssystem heilende Wirkung bemerkbar: Sie beugen Durchfällen vor und tragen zu ihrer Heilung bei!

HEIL-TIPPS:

  •  Johannisbrot wird von Kindern gut vertragen!
     
  • Johannisbrot wird bei Durchfall sowohl an Kindern als auch an Erwachsenen folgendermaßen angewendet:
  • Ein altes, erprobtes (!) Rezept aus Kreta: Bei Bronchitis, Halsschmerzen, Husten und Grippe wird folgendes lang gekochtes Johannisbrot-Dekokt schluckweise über den Tag verteilt getrunken.
    • 100 g zerkleinertes Johannisbrot wird zusammen mit 500 ml Wasser nicht zugedeckt so lange gekocht, bis die Hälfte verdampft ist. Anschließend abgeseihen.
  • Hilfe bei drohender Verstopfung: Der Verzehr von rohen frischen oder getrockneten Früchten mit anschließendem ausgiebigem Trinken von Wasser  wirkt stuhlgangfördernd.
     
  • Der Verzehr des entzuckerten Fruchtfleisches, das bei der Herstellung von Johannisbrotsirup („Johannisbrothonig“) zurückbleibt und noch unlösliche Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe enthält, kann zu einer kurzfristigen Senkung der Blutfettwerte beitragen und gleichzeitig die Fettverbrennung anregen.

 

NUTZUNG DES  H O L Z E S

Das seltene, harte, glänzende Holz wird, da es auch widerstandsfähig gegen Verrottung ist, zur Herstellung von Schnitzereien, Intarsienarbeiten, Stöcken, Werkzeugstielen, Zaunpfählen, Türstöcken und Parkettböden verwendet.

 

JOHANNISBROTBÄUME SELBER AUS KERNEN ZIEHEN

Wenn man ein Bockshörnderl verspeist, bleiben ja zumindest die Kerne (Samen) übrig! In der Regel keimen die Kerne von Bio-Bockshörndln (Johannisbrot) leicht und ergeben im Laufe von Jahren immergrüne Bäumchen, die in Mitteleuropa als nicht winterharte, jedoch pflegeleichte Kübelpflanzen oder als Bonsai sommerliche Terrassen schmücken. Überwintert werden sie hell bei +5° bis +10°.

Aussaat: ganzjährig bei +20° möglich.

  1. Samen 24 Stunden in zimmerwarmem Wasser vorquellen lassen.
  2. 0,5 mm tief in feuchte Aussaaterde stecken, dabei werden die Kerne samendick mit Erde bedeckt.
  3. Aussaatschale hell und leicht feucht halten.
  4. Sobald sich nach den Keimblättern das zweite Blattpaar entwickelt hat, kommt jede Pflanze in einen Tontopf mit Erde für Geranien, die zu einem Drittel mit Sand vermengt wird.
  5. Bis sich das nächste Blattpaar entwickelt hat, bei 20° hell, aber nicht in die direkte Sonne stellen. Nicht vertrocknen lassen, aber auch nicht zu viel gießen. – Wenn Sie den Artikel bis hierher gelesen haben, kennen Sie die Ansprüche bzw. die Genügsamkeit des Johannisbrotbaumes! ;) Gutes Gelingen! Und: Erfreuen Sie sich am Grün und seinem Wuchs - und erwarten Sie nicht Bockshörndln von ihm!
Essbare Pflanzenteile:
Früchte
Essbare Pflanzenteile:
Samen
Essbare Pflanzenteile:
Fruchtfleisch
Geschmack:
süßlich
Sättigungswert:
Gut
Aussehen

Blütenfarbe

  • weiß
    weiß
  • gelb
    gelb

Wuchshöhe

  • bis 10 m

Frucht

  • Hülsenfrucht
VERWECHSUNGSMÖGLICHKEIT MIT GIFTIGER PFLANZE
VERWECHSUNGSMÖGLICHKEIT MIT ESSBARER PFLANZE
Kultivierung
Vermehrung
  • Samen
  • Pfropfung
Lichtanspruch
  • Sonnig
Wasserbedarf
  • Kommt mit Durststrecken gut zurecht.
Bevorzugte Erde
  • sandig
  • durchlässig
Winterhärte
  • über +4°C
Zehrer
  • Schwachzehrer
Lebenszyklus
  • ausdauernd
Kultivierungseigenschaft
  • unkompliziert
  • kaum Befall mit Schädlingen
Pflegeanforderungen
  • einfache Pflege
Krankheiten
  • so gut wie keine
Gesundheit
Wirkung

laut Volksheilkunde:

, Samen
Johannisbrotkernmehl
, Samen
Johannisbrotkernmehl
, Früchte
Fruchtmehl
, Früchte
Fruchtmehl
, Früchte
Dekokt aus Früchten. Bei Glutenunverträglichkeit Johannisbrotkernmehl zum Binden der von Mehl aus Pseudogetreidearten nehmen.
, Früchte
Dekokt aus Früchten.
Anwendungsgebiete

laut Volksheilkunde:

Johannisbrotkernmehl in Wasser einnehmen.

Vor dem Essen Johannisbrotkernmehl in Wasser einnehmen. Verzehr des entzuckerten Fruchtfleisches.

Nur bei symptomlosem Erbrechen der Kleinkinder. Dazu zum Andicken ihrer Nahrung Johannisbrotkernmehl in sehr geringen Mengen nehmen.

Bei Glutenunverträglichkeit Johannisbrotkernmehl zum Binden der von Mehl aus Pseudogetreidearten nehmen. Dekokt aus den Früchten bei sonstigen Durchfällen.

Dekokt aus den Früchten.

Wann Johannisbrotbaum pflanzen oder säen?
Hier finden Sie einen praktischen Pflanzkalender mit den richtigen Terminen und Pflegeanweisungen.

Spätherbst / Mitte Oktober bis Ende November

Aussaat unter Glas
um eine Kübelpflanze zu erhalten: Samen 24 Stunden in zimmerwarmem Wasser vorquellen, 5 mm tief in feuchte Erde, bei 20° Raumtemperatur hell aufstellen.
Frühherbst
September
  • Früchte, ungiftig, süßlich, Nährwert: Gut
Vollherbst
Oktober
  • Früchte, ungiftig, süßlich, Nährwert: Gut
Spätherbst
November
  • Früchte, ungiftig, süßlich, Nährwert: Gut