"Veronika, der Lenz ist da, die Mädchen singen Tralala,
die ganze Welt ist wie verhext,Veronika, der Spargel wächst,
ach Du Veronika, die Welt ist grün …" (Comedian Harmonists)
Ja, der Spargel ist vorallem im Frühling interessant, wenn die Welt wieder grün wird, denn da dürfen seine saftigen Sprosse geerntet werden: beim Weißen Spargel (= Bleichspargel) die gebleichten, von Erde abgedeckten, beim Grünen die oberirdischen. Mancher Spross wird roh verkostet, die meisten landen jedoch in gegarten, delikaten Zubereitungen als Stangen oder Stücke auf dem Teller. Bis zum 24. Juni. Ab diesem Zeitpunkt benötigt die Spargelpflanze ihre Triebe selbst für eine kräftigende Photosynthese.
Wirkungen von Spargel
- Ob roh oder gekocht, grün oder weiß: Spargel pur hat wenig Kalorien, schmeckt und hat durch seine Inhaltsstoffe positive Wirkungen auf den Körper: Er ist harntreibend und kurbelt die Wasserausscheidung („Entschlackung“) an, spült die Nieren. Vor allem dann, wenn ausreichend getrunken wird, einschließlich des würzigen Spargelsuds! Die Entstehung von Nieren- und Blasensteinen hat dann wenig Chance!
- Der etwas eigenartige Geruch bei der Wasserausscheidung nach einer Spargelmahlzeit ist übrigens harmlos. Er stammt vom Asparagin des Spargels, einer nicht-essentiellen Aminosäure.
- Die Wirkungen des Spargels, die in der S p a r g e l w u r z e l verstärkt vorhanden sind, macht sich die Pflanzenheilkunde zunutze. Sie empfiehlt das Pulver des Spargelwurzelstocks, der im Herbst gegraben wird, zur Durchspülungsbehandlung bei Entzündungen des Harntraktes und zur Prävention von Nieren- und Blasensteinen. Für jene, die nicht selber graben: In der Apotheke gibt es standardisierte Fertigpräparate mit Spargelwurzel in Form von Pillen.
- Menschen allerdings, die unter Ödemen infolge von Herzschwäche oder einer ernsthaften Nierenerkrankung bzw. unter Nierensteinen leiden, wird von Spargelpräparaten in der Selbstmedikation abgeraten.
- In seltenen Fällen ist eine Spargelkontaktallergie möglich.
- Dienen die saftigen Spargelsprosse als ungiftige Lebensmittel, sind nach einem Verzehr einer größeren Anzahl von Beeren Magen- und Darmbeschwerden möglich. Dazu in „Giftpflanzen – Pflanzengifte“ Seite 154: „ Nach Weilemann werden die Beeren und Blätter vorwiegend von Eineinhalb- bis Vierjährigen gegessen. In 10% aller Fälle wurden Magen- und Darmbeschwerden beobachtet, die aber meist harmlos waren und nur in Ausnahmefällen behandelt werden mussten.“
Allgemeines zum Anbau von Grünspargel im Garten
- Wenn er einmal gepflanzt ist, wächst Grünspargel problemlos. Die Wurzel des Grünspargels ist nämlich sehr gut winterhart, und Anbau und Ernte von Grünspargel sind weniger aufwendig als der des Bleichspargels! Natürlich ist das gärtnerische Ziel, eigene Spargelstangen ernten zu können, aber auch das zarte Laub ist sowohl im Garten als auch in dem einen oder anderen Blumenstrauß ausgesprochen dekorativ.
- Vor der Anlage eines Spargelbeetes muss man jedoch bedenken, dass so ein Beet durch den nötigen Abstand der Spargelpflanzen in der Reihe von mindestens 40 cm eine gewisse Länge beansprucht. Außerdem ist es eine gründliche Bodenvorbereitung erforderlich, denn es wird bis zu 10 Jahren beerntet. Und solange sollten die Pflanzen auch im Beet verbleiben dürfen.
- Es benötigt einen sonnigen Standort mit tiefgelockerter, nahrhafter, etwas sandiger Erde ohne Staunässe! Ein pH- Wert zwischen 5,5 und 6 ist optimal.
- Genaue Pflanz- und Pflegeanweisungen sind im wildfind-Pflanzkalender am Ende dieser Seite zu entdecken!
Zum Thema „Wilder Spargel“
Mit „Wilder Spargel“ werden verschiedene Pflanzenarten bezeichnet, die sich in Aussehen und Geschmack unterscheiden, aber gleich wie Gemüse-Spargel zubereitet und als Wildgemüse verzehrt werden können:
- Da ist einmal der echte „Wildspargel“ (Asparagus officinialis) alias „Wilder Spargel“, die Wildform unseres Gemüse-Spargels . Er sieht wie dünner Grünspargel aussieht und schmeckt ähnlich wie dieser.
- Die an Marktständen unter der offiziellen Handelsbezeichnung „Wilder Spargel“ angebotene essbare Pflanze, die einer überdimensionierten grünen Getreideähre ähnelt, ist der knospende Blütenstängel des in Frankreich häufig kultivierten Pyrenäen-Milchsterns, (Ornithogalum pyrenaicum), eine Zwiebelpflanze mit den weiteren deutschen Namen „Waldspargel“, „Preußischer Spargel“ oder französisch „Aspergette des bois“.
- Kenner nehmen auch die Sprosse des Waldgeißbarts (Aruncus dioicus), eine mitteleuropäischen Waldstaude, als „Wildspargel“ bzw. „Waldspargel“.
- Gelegentlich werden die jungen Triebe des Hopfens (Humulus lupulus) wie Spargel zubereitet und als „Wildspargel“ bezeichnet.