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Wilde Möhre | Daucus carota subsp. carota L.

Wilde Möhre

Botanischer Name: 
Daucus carota subsp. carota L.
andere Namen: 
Wilde Karotte
Gattung: /
Art: Daucus carota subsp. carota L. / Wilde Möhre
Kommt in Mitteleuropa wild bzw. ausgewildert vor: JA!

DIE WILDE MÖHRE, eine zweijährige krautige Pflanze mit Wuchshöhen von 30 cm bis 100 cm, zählt zu den oft leicht verwechselbaren Doldenblütlern. Sie ist jedoch, sobald sie ihre Dolden entwickelt, an deren Form leicht erkennbar: Diese bilden in unterschiedlichen Reifzuständen ein Nest, feingliedrige Hüllblätter schmücken sowohl die Gesamtdolde als auch jedes einzelne Döldchen.
Bekannt ist sie als ein Elternteil unserer Gartenmöhre (= Karotte), besitzt jedoch im Unterschied zu dieser aufgrund ihres geringen Gehalts an Carotin eine bleiche Wurzel. Trotzdem ist sie gut essbar, riecht und schmeckt eindeutig karottig, am besten in ihrem ersten Lebensjahr, wenn sie noch keinen Blütenstängel trägt. Ab diesem Zeitpunkt verholzt sie. Als Tiefwurzler erreicht ihre Pfahlwurzel Tiefen bis zu 80 cm. 

Herkunft des Pflanzennamens "Möhre":
Von altsprachlichen Bezeichnungen ihrer kräftigen, essbaren Wurzel leitet sich das deutsche Wort „Möhre“ ab, und nicht von dem bereits im 8. Jahrhundert aufgekommenen Wort  "Mohr", das allerdings für die Bezeichnung „Mohrenblüte“ bestimmend ist. „Möhre enthält die auch in anderen germanischen wie auch in slawischen Sprachen und im Griechischen enthaltene Bezeichnung für Wurzel. Das Wort entwickelte sich über die alt- und mittelhochdeutschen Namen Mokra, Morke und More.“ (Wikipedia

Die zarten, zwei- bis vierfach gefiederten Blätter der Wilden Möhre sehen jenen des Wiesenkümmels und der Gewöhnlichen Schafgarbe zum Verwechseln ähnlich. Sie sind, wie auch die der Gartenmöhre und des Fenchels, eine wichtige Nahrungsquelle für die Raupe des Schwalbenschwanz, sind aber auch für den Menschen essbar.

 

VORKOMMEN UND BESONDERE BLÜTENEIGENSCHAFTEN:

Wilde Möhren sind in Europa, Kleinasien und Nordafrika weit verbreitet, und sie sind dabei, als Neophyt weitere Weltgegenden zu erobern bzw. zu erfreuen! Dabei bevorzugen sie die Savannen- und Trockenwaldzone, die ein gemäßigtes Klima aufweisen.

In der wilden Natur ist sie oft in Gruppen auf sonnigen, warmen, nicht zu nassen Plätzen zu finden, die eine gut durchlässige, sandig-kiesige Erde aufweisen. Gerne auf Wegrändern, Ruderalstellen und Trockenwiesen, wo sie von Mai bis September ihre leuchtend weißen, feingliedrigen, ausgebreiteten Blütendolden zwischen Zittergras, Wiesensalbei, Glockenblumen und Rindsaugen "schweben" lässt. Oft sitzt eine dunkelpurpurrote bis schwarzfarbene sterile Mohrenblüte wie ein Mohr (Wortherleitung!) unter Weißen als lockendes kleines Scheininsekt in ihrer Blütenmitte und signalisiert den potenziellen Bestäubern (Sandbienen, Fliegen, Käfern ...), dass es hier herrlichen Nektar zu holen gäbe. Sobald es Abend wird, schließt jedoch das "Nektar-Restaurant": Die Stielchen der Doldenblüte krümmen sich einwärts und bilden eine geschlossene, nestförmige Struktur.

Diese Fähigkeit der Dolde, sich zu einem kugeligen Nest, einem "Möhrennest", zu formen, zeigt sich auch in ihren weiteren Lebensphasen: 

Ihren knospendem Zustand und die Zeit der Fruchtreife verbringt sie als kugeliges, schützendes Nest, geschmückt mit einem Spitzenkragen aus Hochblättern ("Hülle"). 

Im reifen Zustand, wenn ihre kleinen Klettfrüchte entlassen werden sollten, und im abgestorbenen der Nach-Vegetationszeit reagieren die Stielchen der Dolde auf Luftfeuchtigkeit: Die bereits braunen Dolden, die bis in die Winterzeit hinein stehen bleiben, sind bei Trockenheit gespreizt und bei Feuchtigkeit als Nest zusammengezogen.

 

DIE WILDE MÖHRE ALS HEILPFLANZE

Volksmedizinisch werden Wurzel und reife Samen (Sammeltipps) verwendet. Ihnen wird eine wurmtötende, entwässernde und entzündungshemmende Wirkung zugesprochen, der Wurzel durch das enthaltene Falcarinol  neuerdings zusätzlich auch eine krebshemmende, vorallem bei Brustkrebs. Falcarinol kann allerdings auch allergische Reaktionen und entzündliche Hautreizungen hervorrufen.

Die Wurzel einjähriger Pflanzen, die vom Herbst weg bis in das Frühjahr gegraben wird, wird sowohl frisch als auch getrocknet verwendet.

Frische Wurzel:

  • Ein Brei der frischen, gereinigten und geschälten Wurzel wird bei entzündeter Haut und bei Sonnenbrand aufgelegt.
  • Frischer Wurzelsaft und frischer Wurzelbrei getrunken bzw. verspeist
    • wirken im Darmtrakt wurmtötend, vor allem auf Madenwürmer - wie übrigens auch die Gartenmöhre (Karotte)
    • wirken zudem sanft harntreibend und helfen somit den Körper zu entwässern.
  • Gereinigt und zerkleinert kann sie Salaten und Gemüsespeisen untergemischt werden.
  • Wie alle Pfahlwurzeln gilt auch die Wurzel der Wilden Möhre in der Volksmedizin als Aphrodisiakum.

 

Getrocknete Wurzel:

  • So wird sie richtig getrocknet.
  • Im Mörser zerrieben und mit Honig vermischt wird sie in Grippezeiten als immunkräftestärkendes Mittel eingenommen. Schmeckt auch Kindern!

 

Samen:

Man erntet die eben ausgereiften Samenstände, lässt sie trocknen, indem man sie im warmen Schatten ausbreitet oder gebündelt aufhängt. Nach dem Trocknungsvorgang werden die Samen herausklopft.
Und was macht man damit?

  • Man sät sie im Garten oder Balkonkasten in sandiger Erde aus: Kaltkeimer bis Kühlkeimer! Wenn alles gut geht, kann man nach einem Jahr die Wurzel ernten,  zauberhafte Blüten und erneut Samen erlebt man allerdings erst im 2. Jahr. 
  • Aus den reifen Samen kann Tee zubereitet werden, der eine entwässernde Wirkung zeigt. Dazu wird 1 Teelöffel Samen, die auch mit Wurzelstückchen gemischt sein können, mit 250 ml Wasser kurz aufgekocht und anschließend zugedeckt 10 Minuten stehen gelassen, abgeseiht und langsam getrunken.
  • Samen können auch als gesunde Würze in Suppen und Eintöpfen mitgekocht werden.
  • "Für den Einsatz als Verhütungsmittel werden die Samen zerstoßen oder als Tee aufgebrüht und bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr mehrere Tage lang eingenommen. Wenn sie in hoher Dosierung als nachträgliche Verhütung angewandt werden, sollen sie angeblich den Eintritt einer Schwangerschaft verhindern." (Quelle

 

Die ganze Pflanze, vor allem die Signatur ihrer Blütendolde:

In der Homöopathie gilt die Wilde Möhre als Bestärkung und Unterstützung, die innere Mitte zu finden, die Kräfte zu bündeln, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und die Entscheidungskraft zu fördern. 

 

Essbare Pflanzenteile:
Blätter
Essbare Pflanzenteile:
Blüten
Essbare Pflanzenteile:
Samen
Essbare Pflanzenteile:
Wurzel
Essbare Pflanzenteile:
ganze Pflanze
Geschmack:
herzhaft möhrenartig
Geschmack:
herzhaft kümmelig
Sättigungswert:
Mittel
Sättigungswert:
Gering
Aussehen

Blütenfarbe

  • weiß
    weiß

Blütenstand

  • Doppeldode

Wuchshöhe

  • bis 1 m

Unterirdische Pflanzenteile

  • Pflahlwurzler
Gesundheit
Wirkung
Anwendungsgebiete
Wann Wilde Möhre pflanzen oder säen?
Hier finden Sie einen praktischen Pflanzkalender mit den richtigen Terminen und Pflegeanweisungen.