Aussehen und Vorkommen
Beim Muskatnussbaum (Myristica fragrans) handelt es sich um einen immergrünen Baum, der Wuchshöhen von 5 bis 18 Meter erreicht. Ursprünglich auf den Banda-Inseln und den nördlichen Molukken beheimatet, werden Muskatnussbäume heute auch in anderen Gebieten im tropischen Asien, auf den Kleinen Antillen, in Südamerika und in Afrika in Plantagen kultiviert.
Der Muskatnussbaum ist zweihäusig (diözisch), d. h., es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Auf Plantagen werden hauptsächlich weibliche Bäume kultiviert, denn sie bringen die heißbegehrten Samen, die Muskatnüsse. Sie wachsen in einer birnenförmige bis fast kugelige Balgfrucht heran, die sie bei Reife freigibt.
Jeder der ca. 2 cm großen, rundlichen Samen ist von einem stellenweise aufgerissenen, fleischigen, ölhaltigen Samenmantel umgeben.
Verwendung als Gewürz
Sowohl der Samen des Muskatnussbaumes, die Muskatnuss bzw. der Muskat, als auch der umhüllende, zerrissene Samenmantel, der als "Muskatblüte" bis als "Macis" bezeichnet wird, werden als Gewürze verwendet.
In der Küche wird in der Regel frisch geriebene Muskatnuss verwendet, da ihr Aroma leicht flüchtig ist. Aus diesem Grund wird sie auch nicht mitgekocht, sondern der fertigen Speise zugefügt.
Macis ("Muskatblüte") hat wie die Muskatnuss einen aromatisch-harzigen und leicht bitteren Geschmack, ist aber milder.
Theophrastus beschrieb ein Gewürz (Comacum), dessen Beschreibung auf die Muskatnuss zutrifft. Plinius der Ältere beschrieb dieses Gewürz 79 n. Chr. in seiner Naturalis historia als Nuss. Ums Jahr 1000 beschrieb der persische Gelehrte Ibn Sina die „Nuss aus Banda“. Die ersten gesicherten Überlieferungen in Europa stammten von Konstantin dem Afrikaner .
Medizinische und berauschende Wirkung von Muskatnussund Muskatblüte:
Bereits im 10. Jh. lieferte der byzantinische Arzt Simon Seth eine Beschreibung über die Wirkung der Muskatnuss, die bis heute zutrifft. Es schrieb, „dass sie dem Magen, der Leber und dem Herzen nütze“. Gleichzeitig warnte er vor ihrem übermäßigen Verzehr warnte, „weil sie dann den Eingeweiden schade“. Eine Beschreibung, die bis heute zutrifft:
Werden Muskatnuss und Muskatblüte in hohen Dosen konsumiert, um eine halluzinogene Rauschwirkung zu erzielen, treten neben der erwünschten Wirkung zahlreiche unangenehme Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerz und Durchfall auf, auch Bedrohungs- und Angstzustände. Aus diesen Gründen blieb ihre Verwendung als Rauschdroge gering.