Geschichtliches und Verwendung:
Die Gartenmelde ist eine der ältesten Kulturpflanzen. Sie wird seit der Antike als Gemüsepflanze und Färbepflanze angebaut. Mit den Römern kam sie nach Mitteleuropa und bereits Karl der Große ordnete ihren Anbau im „Capitulare de Villis“ an, denn die schnell wachsende Pflanze liefert viel essbare Blattmasse und Hunger war damals allgegenwärtig. Die saponinhaltigen Samen wurden getrocknet als Mehlersatz verwendet. Frisch gegessen wirken sie abführend.
Hildegard von Bingen empfahl ebenfalls, sie fleißig zu essen. Sie bewirkte eine gute Verdauung und trockne die Skrofeln (Hautunreinheiten) aus. Für Letzteres könne sie auch als gekochtes Mus aufgelegt werden.
Als der Spinat aus Arabien nach Mitteleuropa gelangte, verdrängte er, da er noch praktischer zu ernten ist, die Gartenmelde weitgehend aus den Gemüsegärten.
Heutzutage wird – zurecht – der Ruf nach ihr wieder lauter. Sie darf wieder so manchen Garten und auch Essteller mit ihren grünen, gelben und prupurfarbenen Blättern, die weniger Oxalsäure enthalten als Spinat, bereichern. Solang sie jung sind, werden sie unter - gerne mit Sauerampfer - den Salat gemischt, die älteren werden wie Spinat als Gemüse, Suppe oder Füllung zubereitet, wobei die Melde milder und trotzdem aromatischer als Spinat schmeckt und auch von Kindern gerne gegessen wird. Lässt man die Blätter nur kurz dünsten, behalten sie ihre Farbe. Beim Waschen der Pflanze lässt sich übrigens sehr schön der Nanoeffekt ihrer Blätter beobachten.